Ich möchte hier den Off-Topic-Beiträgen aus einem Nachbarthread Gehör verschaffen.

Da ich selber vorhabe von Wien bis an den Atlantik zu radeln, bin ich an Erfahrungsberichten, Tipps etc. sehr interessiert.

Meine geplante Reiseroute:

• Wien - Passau (Donauradweg)
• Passau - Landeck (Innradweg) | Alternative: Passau - Donaueschingen - Basel
• Landeck - Bregenz (über den Arlberg zum Bodensee)
• Bregenz - Basel (Rheinradweg)
• Basel - Digoin (durch Elsass und Burgund)
• Digoin - Saint-Nazaire (Loire-Radweg)

Also lasset hören, lesen und staunen...

Über die EV6 gibt's ne ganze Menge im Forum, siehe Reiseberichte.

Viele Grüße,
Stefan

Ja,man könnte natürlich sehr viel erzählen und verwirren.

Donauradweg und Schwarzwald wäre natürlich einfacher. Ab Donaueschingen würde ich noch was investieren, statt schnellstmöglich zu Rhein zu gelangen. Z.B. via Wutachtal (Wanderung Wutach-Schlucht?) zum Schluchsee, ggf. via Wehratal an den Hochrhein.

Inntal/Landeck/Arlberg/Bregenz: Inntal hat seine Tücken. Zwischen Öztal-Abzweig und Imst und Pitztal-Abzweig muss man meiner Kenntnis nach über Bundestraße (etwas über dem Inntal). Zwischen Haiming und Landeck auch nicht der brüller - landschaftlich. Kurze Alternative mit mehr Höhenemetern: ab Telfs über Mieminger Sattel, tolle Berglandschaft mit verhältnismäßig geringem Zusatzaufwand. Nachteil: auch dort recht gut befahren.

Arlberg hat seine Reize, gewiss. Schöner wäre jedoch Bieler Höhe oder Zeinisjoch. Alle drei Pässe würde ich tendenziell eher in West-Ost-Richtung empfehlen, weil die Ostseiten landschaftlich weniger attraktiv sind.

Große Umfahrung, insgesamt vielleicht sogar leichter: Inntal bereits vor Innsbruck in Wiesing oder Jenbach in Richtung Achensee verlassen. Auffahrt nicht allzu schwer (tolle Kanzelkehre mit Wilder-Kaiserblick über Hauptstraße und Wiesing, weniger spektakulär, aber ruhiger über Radroute über Jenbach). Achensee herrlich. Einfache Durchfahrt zum Sylvensteinsee, einfache Weiterfahrt entlang der oberen Isar - herrlich, teils verkehrsreduzierte Mautstraße. Via Mittenwald, sehr gemäßigte Steigungen nach Leutasch und Buchener Sattel nach Telfs, weiter s.o. Statt zum Inntal zurück geht auch vor Mittenwald über Krün, Gramisch, Plansee, Reuute/Tirol ins Lechtal. Sehr einfacher Übergang. Lechtal zieht sich lang, aber reizvoll im Tal. Dann über Hochtannbergpass hinunter via Mellau direkter nach Bregenz. Ggf. sind noch Nebenwege reizvoll (Bödele etc.), näheres wenn gewünscht. Nachteil: Westseite recht betriebsam und teils weniger attraktiv, dafür ist man aber in der Abwärtsbewegung.

Falls über Arlberg/Silvretta: Vor Feldkirch Seitenweg über Satteins, Götzis nutzen. Bei Dornbirn ggf. Abstecher zur Rappenlochschlucht und/oder Rolls-Royce-Museum. Am Bodensee bevorzugt deutsche Seite bis Meersburg nutzen, dann Fähre nach Konstanz, Untersee auf Schweizer Seite.

Ich plane gerade Aachen-St.-Nazaire-Mulhouse.

Im Vergleich mit dem östlichen Teil des EV 6 halte ich das für eine ziemlich entspannende Angelegenheit.

Ich empfehle dir auch den Vorschlag von Matthias über den Achensee zu fahren. Ab Sylvensteinstausee kenne ich die Strecke, die ich dann ein wenig anders gefahren bin.
Die Strecke ist wunderbar!
Bayern lockt…...... V Rosenheim . Grainau (Reiseberichte)
Bayern lockt…...... VI Grainau . Bregenz (Reiseberichte)

Den Loire-Radweg kenne ich komplett, also von Le Puy bis zum Atlantik.
Stell dich auf ein paar langweilige Stücke zwischen Digoin und Orleans ein. Viel Dammwege und schnurgerade Stücke am Loire-Seitenkanal. Außerdem ordentlich Gegenwind zwischen Orleans und St Nazaire. Hier ist's dafür landschaftlich sehr schön.
Noch schöner ist's ab Digoin die Loire aufwärts, aber das ist wohl nicht deine Richtung.
Infrastrukturmäßig ist's wie überall in Frankreich: ruhige Nebenstraßen und leckeres Essen. Campingplätze in rauen Mengen (und im Landesinneren oft sehr günstig). Der eigentliche Radweg ist nur abschnittsweise ein separater Weg und dann manchmal auch nicht asphaltiert, aber immer gut zu fahren. Die Ausschilderung ist zwischen Orleans und St Nazaire ziemlich gut, oberhalb von Orleans eher sporadisch. Ich war froh über's GPS-Gerät.

Den französischen Teil des Eurovelo 6 kenne ich ich fast vollständig von drei verschiedenen Touren - Mulhouse-Châlon, Nevers-Sully und Orléans-St.-Nazaire.

Ich fand es insgesamt landschaftlich und auch von den Städten bzw. Orten und natürlich, gerade im westlichen Bereich, den Schlössern sehr reizvoll. Der östliche Teil durch die Franche-Comté entlang des Doubs bzw. Rhone-Rheinkanals geht teilweise, so im Bereich von Besancon, durch malerische Schluchten. Für den Abschnitt zwischen Nevers und Sully hatte ich (vor Ort in Sully gekaufte) Karten aus dem Huber-Verlag (La Loire à vélo Nr. 3 und 4). Für den bekannteren Abschnitt ab Orléans gibt es den entsprechenden Bikeline-Reiseführer. Auf alle Fälle lohnt ein Abstecher zum Château de Chenonceau.

Auf alle Fälle eine schöne Tour.

Danke für eure Beiträge!

Da ich zeitlich begrenzt bin, überlege ich die Tour in zwei kürzere Reisen aufzuteilen. Außerdem haben mir jetzt Matthias und Jürgen die Österreich-/Bayern-Alternativen ziemlich g´schmackig gemacht. Zum einen würde ich dann eine Wien-Bregenz-Tour und zum anderen eine "EV6-West"-Tour machen.

Außerdem habe ich mich mal wegen den Rückfahrt von Saint-Nazaire bzw. Nantes nach Wien kundig gemacht. Mit dem Rad wird das eine elend lange Tortur (leider). Reisezeiten von 23 Stunden und mehr und 5, 6, 7, 8... mal umsteigen... Also frage ich mich obs nicht sinnvoller wäre die Reise in Saint-Nazaire bzw. Nantes zu starten und richtung Heimat zu radeln? So wie "radius" in diesem Beitrag. Außerdem kann ich mich bei der Hinreise auf ein Datum festlegen und ggf. ein günstiges Ticket erstehen. Umgekehrt wirds schwieriger, da ich bis kurz vorm Ziel nicht weiß, wann ich tatsächlich ankomme. Und da sind die Tickets dann wieder teurer...

So haben wir das seinerzeit gemacht. Es gab damals eine TGV dervon Strasbourg bis Nantes fuhr. Sollte es den noch geben wär das ne Option.

Gruß
Detlef

Ja, den gibts noch. Immer 7 Uhr und 15 Uhr . Der um 7 Uhr kostet 58€ und der um 15 Uhr 90€. Die passende Verbindung von Wien gäbe es, allerdings mit 2x umsteigen, über Nacht und mit Ankunft um 12 Uhr (genug Zeit ja, aber teurer :p) in Strasbourg. Alle anderen Züge von Wien kann man knicken...

Bahn + Rad = mühsam?! oder bin ich zu ungeduldig und anspruchsvoll?

Scheinen ja alle auf der EV6 unterwegs zu sein ...

Wir fliegen nach Nantes.
Dort überleg ich noch, welchen Schlenker wir machen, bevor es Richtg. DT zurück geht. Vermutlich ab Freiburg werden wir dann evtl.die Bahn benutzen.

Zum Schlenker: bietet sich ab Nantes an, ein Stück Bahn zu fahren...Nord oder Süd...um dann am Atlantik bis zur Loire Mündung zu radeln und weiter auf der EV6?
Welche Gegend lohnt sich nach eurer Erfahrung?

War bei uns 2010, also schon ne Zeit her.

IMHO: Ja. Mit dem Zug durch halb Europa kostet nun mal Zeit und Geld. Als es noch keine Billigflieger und Super-Spar-Preise gab, war Bahnfahren deutlich aufwändiger, heute sind wir von diesen Dingen ziemlich "versaut".
Gruß
Uli

Hallo,

den Donauradweg Passau - Wien (- Budapest) bin ich im Frühjahr 2014, den Innradweg im Frühjahr 2013 jeweils in umgekehrter Richtung gefahren. Über Ersteren braucht man wohl nicht viele Worte zu verlieren.

Auch den Innradweg fand ich angenehm zu fahren, da er fast überall über autofreie Strecken geführt wurde. Im bayerischen Abschnitt zwischen Mühldorf und Rosenheim gibt es einige Steigungen, aber vor dem Hintergrund, dass Du anschließend den Arlbergpass planst, dürfte Dich das nicht schrecken. Der Tiroler Abschnitt ist sehr gut ausgebaut und größtenteils angenehm zu fahren. Nur zwischen Innsbruck und Telfs ging es kilometerlang an der Lärmschutzwand der Autobahn entlang. Vor allem bei Gegenwind kann das schon frustrierend sein. Wenn ich mich recht entsinne, gab es auch zwischen Ötztal-Bahnhof und Imst einen separaten Radweg im Tal, so dass man weder mit der Bundesstraße noch mit einem Anstieg konfrontiert wurde.

Gruß aus Duisburg
Carsten

Das muss man teilen. Du bist nicht zu anspruchsvoll, doch einige der Bahnverwaltungen haben einfach nicht begriffen, wo der Mond hängt. Man hat noch immer nicht geschnallt, dass Reisende mit Fahrrad, wenn man was für sie tut und nicht unnötig vergrault, eine treue Klientel sind. Dass wir eine europäische Integration hatten, haben viele Eisenbahnführungskräfte einfach nicht mitbekommen wollen. Stellenweise ist es besser geworden, aber ausgerechnet Frankreich, Italien, Spanien und Schweden haben sich schon vor über zehn Jahren aus dem gemeinsamen Tarif verabschiedet.
Wenn es auf langen Strecken aber eine Nachtverbindung mit Schlaf- oder Liegewagen gibt, dann überlege nicht lange und greif zu. Besser kriegst Du es nicht und im Stand übernachten sollen die Pkw-, Bus- und Flugzeugnutzer.

hallo nellus,
empfehle dir den "königsee-bodensee radweg" wenn du schon von passau nach landeck fährst, könntes dann in kirchdorf am inn rechts auf den o.g. radweg abbiegen und bis konstanz oder basel durchfahren. werde dieses jahr diese strecke auch befahren nur in gegenrichtung.
gute fahrt

Hallo liebe Frankreichkenner,

ich zitiere mich hier mal selber, da ich noch immer unschlüssig bin, was sich am ehesten lohnt.

Eine Variante wäre, vom Flughafen südlich zu fahren und in etwa bei der Insel Noirmoutier auf den Atlantik zu stoßen. Dann würde sich die Velodyssee bis zur Loire-Mündung anbieten.
Die andere ginge über St.Nazaire mit einem Schlenker in die Bretagne bis Piriac sur Mer und dann Richtung Nantes zurück.

Kennt jemand sich da aus?
Welche Gegend ist landschaftlich oder von den Sehenswürdigkeiten her interessanter?

LG
Isi

Die Gegend um Guérande Richtung Piriac habe ich als eher langweilig in Erinnerung. Am Meer ist's voll mit Badetourismus und das Hinterland dient der Salzgewinnung. Die Bretagne beginnt ja dann auch erst bei Pénestin.
Am besten haben mir dort aber die Nordküste und das Landesinnere gefallen (und hier vor allem das Tal des Blavet), was beides nicht auf deiner Route liegt.
Zu deiner südlichen Variante kann ich nichts sagen.

Allgemein denke ich das man sich die Strecke St Nazaire - Nantes auch schenken kann, wenn man nicht unbedingt den Atlantik sehen will. Es ist flach und windig und die interessanten Teile des Loire-Tals liegen alle Richtung Osten

Ich komm erst jetzt dazu, dir für deine Antwort zu danken.
Vielleicht hat jemand noch Tips?

Wir wollen schon gern an den Atlantik.
Z.zt. schwebt mir bei der nördlichen Route eine Tour entlang des Brest-Nantes Kanals vor, um wieder an die Loire zu kommen.

Wenn ihr "an den Atlantik" wollt, dann müsst ihr da eben hin. Das Hinterland finde ich dort nicht besonders interessant. Aufs Wasser gucke ich auch immer mal gerne.

Wenn zusätzliche Schlaufen, würde ich die im Loire-Tal planen und mir ein paar Schlösser und/oder Gärten angucken. Das ist eine geschichtsträchtige Gegend, wo es mehr zu sehen gibt, als in so eine Tour passt. Und die Schlösser liegen nicht unbedingt am Radweg.

Für Burgund gilt das dann auch.