.... der Hinterradgabel .... Deine Hinterradgabel
Laß uns doch hier einfach bei den allgemein gebräuchlichen und in der Fachwelt üblichen Begriffen bleiben: Kettenstrebe und / oder Sitzstrebe
, dann ist es auch für den nicht so technisch ausgerichteten Interessenten eher verständlich....
Zum Thema:
Wenn das Rad, in welches die Kurbel eingebaut werden soll, kein modernes Trekkingrad für 50-/60-er Ballonreifen ist, oder MTB, passt die Sugino XD mit einem 107-er oder 110-er Lager in jedem Fall. Radplan-Delta empfielt für schlanke Stahl-/Alurahmen ohne "bauchig" ausgestellte" Kettenstreben sogar nur ein 103-er Lager - bei 2-fach-Bestückung!!.
Bei Vierkantkurbeln ist der Q-Faktor nicht entscheidend, gibt er doch nur den Abstand zw. den äußeren
Seiten der Kurbel auf Pedalhöhe an. Den kann ich mit der Länge der Innenlagerwelle natürlich jederzeit anpassen. Bei den modernen Kurbeln mit fix definierter Innenlager-Welle (HTII-Technik) kann ich daran nichts ändern, außer 'ne andere Kurbel mit weniger Kröpfung nach außen kaufen.
Die Begrenzung der Innenlagerlänge bei Vierkant hängt von drei anderen Faktoren ab:
- die Kettenblätter kratzen an der Kettenstrebe - was aber auch von der Zähnezahl der Kettenblätter abhängt;
- die Kurbel rutscht beim Anziehen so weit auf die Welle, dass sie mit der Vierkantaufnahme schon die Lagerpatrone berührt;
- der Schwenkbereich des Umwerfers nach innen reicht nicht für das innere Kettenblatt.
In allen drei Fällen schleift der Kurbelarm selbst noch nicht unbedingt am Rahmen / an der Kettenstrebe.
Ich habe z. B. an meinem Patria Randonneur eine 3-fach Kurbel (T.A. Carmina - 28/36/48) mit 110-er Welle montiert, da ist noch ausreichend Luft in allen 3 vorstehend genanten Punkten. Es würde vermutlich auch noch ein 107-er Lager passen, somit hätte ich dann einen sehr schmalen Q-Faktor.
Eine weitere Überlegung für die Innenlagerlänge bei Vierkant ist die Frage, ob eher Kletter-Kettenlinie oder Tempo-Kettenlinie. Zum Klettern das Innenlager so kurz wie möglich, damit die Kette auf dem inneren Blatt zu den inneren Ritzeln (1 - 3) gerade läuft. Dafür hat man dann auf dem großen Blatt und den äußeren Ritzeln (6 - 9/10) stärkeren Schräglauf nach außen. Muß man sich vorher überlegen, was man lieber / öfter fährt: viele Berge oder viel Flachstrecke. Ansonsten eben die Kettenlinie nach Standard, dann hat man nach innen und außen ähnlichen Schräglauf als Kompromiss.
Auch hier bietet Vierkant eindeutige Vorteile gegenüber fest definierten Kettenlinien: Gehe ich 4 Wochen auf Alpen-Urlaub, baue ich ggf. ein kurzes Innenlager zum Kletten ein, die Kurbel bleibt dieselbe. Damit hat man für die z. T. stundenlange Kurbelei in den Passanstiegen in der Schaltposition "vorne klein - hinten innen" die ideale, wenig Verschleiß verursachende Kettenlinie. Das wenige Mittreten bei den Passabfahrten kann man auch mit höherem Schräglauf außen verkraften, da verschleißt nichts.
@ alf-axel: Welches Rad / Rahmen ist denn zum Einbau vorgesehen (Bild?)? Damit könnte man Deine Frage mit Sicherheit beantworten.
Matthias