Hallo Detlef,
ok, ich schreibe mal grob die Strecke auf:
Tag1: Ankunft gegen 16 Uhr nochwas in Keflavik; Sonne und Rückenwind, also haben wir nur unsere Verpackung auf den Keflaviker Zeltplatz gebracht und haben uns mit Fahrrad (ohne schützende Bushülle!!) auf die Horrorpiste nach Reykjavik begeben (die neue Spur war zum Glück noch nicht durch Autos zu befahren, so daß wir zumindest einige km ohne Todesangst radeln konnten) 49km
Tag2: Reykjavik (angucken/Bus organisieren) 29km
Tag3: Bus nach Vegamot/Snaefellsness (Fahrräder vorn montiert
) mit Fahrrad weiter nach Arnarstapi 62km
Tag4: nach Olafsvik 55km
Tag5: Ausflug ohne Gepäck Öndverdanes 48km
Tag6: nach Stykkisholmur (1. Tag auf Snaefellsness, an dem es geregnet hat - wir haben die ganze Zeit den Snaefellsjökull sehen können!!) 72km
Tag7: Fähre nach Brjanslaekur, mit Fahrrad nach Talknafjordur 80km, aber 2 Pässe - da war ich das erste mal tot (aber ca. 3km vom Zeltplatz entfernt sind mitten in der Pampa 3 kostenlose Hot Pots, dort bekommt man die Beine wenigstens wieder dazu, sich zu bewegen
, ich fand das aber genial: da stand ne Bretterbude mit Damen und Herrenumkleidebereich und ner Dusche unter der sich der normalwarmwassergewöhnte deutsche Radler erstmal den Rücken etwas abkochen konnte [das Wasser kam aus dem Bach un hatte eben an dem Tag diese Temeratur] und daneben die 3 Hot Pots-im heißesten saßen 2 Islander mit Bier und wir haben uns den normalwarmen mit 3 anderen Isländern geteilt ), auf den Pässen konnten wir auch noch runter gucken (kein Nebel, kein Regen)
Tag8: Trostansfjordur (kein Ort, wir haben im Fjordinneren gezeltet), da war unterwegs ein Schwimmbad im Patreksfjordur (auch mitten in der Pampa ne Bretterbude zum Badeanzug-anwerfen und ein richtiges Schwimmbecken daneben mit der Dorfjugend aus Bildudalur drinnen-die haben uns super unterhalten) 48km und nur 1 Pass, dafür Regen
Tag9: Dynjandiwasserfall (erst ziemlicher Gegen-, dann Rücken und am Schluß Seitenwind, der mich fast vom Fahrrad geschupst hätte und beim Abfahren vom Pass Regen von oben bis nach unten), waren ziemlcih naß und durchgefroren und da Mittwoch war (mittwochs fährt der Bus), habe ich gekniffen und wir haben den Bus über den nächsten Pass nach Thingeyri (Zeltplatz neben Schwimmbad mit WARMER Dusche und HOT POT
) genommen. 32km
Tag10: Pause in Thingeyri (ich wollte mal probieren, ob ein Pferd weniger kraftintensiv ist als ein Fahrrad
) 17km
Tag11: nach Isafjordur (den Tunnel haben wir mangels Belüftung und 2. Fahrspur mit dem Bus überbrückt) 51km (nur 1 kleiner Pass)
Tag12: Abhängen und Boot abwarten in Isafjodur 20km
Tag13: Überfahrt nach Kaldalon (Wanderung zum Gletscher) und weiter mit Rad bis zum Fluß Sela 34km (ohne Pass!!)
Tag14: nach Holmavik 68km (nur 1 langer Pass)
Tag 15: Holmavik (
0km Tag16: Abschied von den Westfjorden
nach Bordeyri 103km (2 kleinere Pässe)
Tag17: nach Bru und weiter mit Bus an den Myvatn 20km
Tag18-20: 3 Tage Sightseeing am Myvatn ("Blubberlochtag", 1x um den See gefahren, Lavafelder angekuckt, auf Krater geklettert, stundenlang in hellblauem Wasser gelegen...) 105km
Tag21: mit Bus bis Hveravellir (nochmal Blubberloch- und Badetag) 1km
Tag22: Kjölur bis Arbudir 51km (an dem Tag begann die Hitzeperiode, die den Gipfel mit 28°C in Hveragerdi erreicht hat)
Tag23: bis Geysir 53km
Tag24: über Laugarvatn nach Hveragerdi 78km
Tag25: von Hveragerdi kleiner Ausflug in Hengill Geothermalgebiet (Wanderung mit Bad im heißen Fluß, wobei wir eher den kalten Fluß gesucht haben bei 28°C und teilweiser Windstille) 14km
Tag26: nach Strandarkirkja (nochmal Meer anschauen) 42km
Tag27: nach Grindavik 61km
Tag28: nach Keflavik über Reykjanesviti 55km
Die Westfjorde haben mit am meisten gefallen. Dort hatten wir zwar viele Schotterstraßen, die gingen aber fast besser zu fahren als der isländische Bremsasphalt
. Es war absolut wenig Verkehr und man konnte ein Foto machen, ohne (wie am Myvatn) Schatten von 3 Paar Unterarmen mit Digikamera dazwischen mit abzulichten
. Ich bin manchmal auf dem Zahnfleisch zum Zeltplatz geradelt, aber die Anstrengung hat sich echt gelohnt. Ein bisschen bereu' ich's, daß ich noch zum Myvatn wollte - wir hätten noch länger in den Westfjorden bleiben sollen. Der Myvatn ist zwar landschaftlich sehr interessant, aber es ist einfach zu überlaufen. Solfataren und Fumerolen, Krater und Lavagebilde kann man sich woanders auch anschauen und dort auch in Ruhe. Snaefellsness war auch sehr schön und ruhig und die Strecke von Hveragerdi nach Keflavik (OHNE durch Reykjavik zu fahren) hat mir als Abschluß auch sehr gut gefallen. Nervig fand ich aber die Fahrt von Laugarvatn nach Hveragerdi (unser einziger Abschnitt Ringstraße: 10km zwischen Selfoss und Hveragerdi), weil der Verkehr je weiter man fährt immer stärker wird.
Am liebsten würde ich gleich wieder losfahren!!!
Anja