Hallo!
Ich möchte als nächste Tour (in 1,5 Jahren, nach meinem Bachelor) für ein paar Monate durch die Westküste Australiens radeln.
Da ich gerade meine Ausrüstung zusammenplane kommt natürlich die Frage auf, wie viel Volumen für Ausrüstung man braucht. Da man an der Westküste schon mal 200 - 300km von Roadhouse zu Roadhouse hat werde ich definitiv allein mit 20l Wasser rechnen müssen.

Ich denke ich werde sowohl hinten am Gepäckträger als auch am Vorderrad Taschen haben müssen. Von 12 bis 30 habe ich schon alles gesehen.
Einen Rucksack von 65-10Liter habe ich auch noch, aber in der Wüste mit Rucksack radeln stelle ich mir unangenehm vor. Eine Lenkertasche ist auch geplant.
Ich liebäugele mich Ortliebtaschen, die sind zwar recht teuer, aber dadurch dass sie Wasserdicht sind kann ich sie auch im Alltag sehr gut benutzen...

Was empfiehlt ihr denn so?

In deinem leeren Profil und aus deiner Anfrage kann man nicht entnehmen, ob du bereits Erfahrung mit Radreisen hast.

ich wüsste nicht, was meine Erfahrung mit der Sache zu tun hat. Ich habe noch keine Weltreise mit dem Rad unternommen, aber kann von mir behaupten einige Tage autark in diversen Biotopen dieser Welt gelebt zu haben. Ich komme mit minimaler Ausrüstung zurecht. Die Frage ist, was ihr Minimal findet...

Kauf doch erstmal Deine Ausrüstung und dann die Taschen. Also ganz am Schluss wenn Du genau weißt, was Du mitnehmen willst. Dann kaufst Du entsprechend grosse Taschen mit genug Reserven
für Nahrungsmittel. Wasser kommt zumindest bei mit nicht in die Taschen sondern oben drauf und halt ganz normal am Rahmen / auf dem Träger.

Ich persönlich würde mit Anhänger fahren + 4 mal 20 Liter Ortliebs / Vaude am Rad, allein schon für Wasser und Essen /Kochkrams. Reserven sind wichtig in Australien!

Ganz einfach - Erfahrung oder nicht. Deine 300km entsprechen vielleicht den Roadhouses, aber es gibt auch noch andere (private) Wasserquellen. Willst du an der Küste entlang oder im Landesinneren ? Alles ein Riesenunterschied. Selbst nach Broome finden sich immer noch Perlenfarmer alle 100km die dir Wasser geben.
Grundsätzlich normale Tourenausstattung mit Backroller + Frontroller.

Das ist natürlich Alles sehr individuell.
Ich war in Australien im Vergleich zur Mehrheit der Reiseradler mit wenig Gepäck unterwegs. Im Outback auf Strecken von bis zu 300 km Schotter-/Sandpiste ohne zu erwartende Wasserversorgung hatte ich dann maximal 16 Liter Wasser geladen.
Das Basisgepäck wog ca. 11 kg, dann zeitweise vielleicht 8 bis 10 kg Lebensmittel und das Wasser, Alles in den zwei Hinter- und zwei Vorderradtaschen zusammen so maximal gegen 80 Liter Volumen, plus wenig auf dem hinteren Gebäckträger.
Rucksack auf dem Rücken erachte ich als unpraktikabel, zumindest wenn er mehr als 5 oder 6 kg wiegt.
Bei sehr, sehr langen und abgelegenen Strecken und/oder eher langsamem Vorwärtskommen kommt man wohl irgendwann nur mehr schwer um einen Anhänger herum. Ist man im Flachland Australiens unterwegs ist dessen Mehrgewicht auch deutlich weniger belastend als in den Bergen.

Gruss
Manuel

Ich war zwar noch nicht in Australien, bin aber schon in einigen anderen Wüsten geradelt. Mir persönlich reichen auch für solche Touren zwei Ortliebs (Backroller) und ein Wassersack (z.B. der MSR Dromedary). Der ist ziemlich robust und man kann ihn auch leicht oben auf dem Gepäckträger befestigen.
Je nachdem wen du fragst, bekommst du sehr unterschiedliche Tipps, ich habe etwa sehr wenig Gepäck, bei der Schwerlastfraktion sieht das aber schon wieder ganz anders aus.

Aber in jedem Fall: Ortlieb-Taschen sind klasse, Rucksack ist absolut nicht empfehlenswert. Als Lenkertasche ist die Ortlieb Ultimate geeignet.

Wäre interessant von dir zu erfahren wann du fahren willst (Jahreszeit) und wo. Nur die Küste entlang oder durch Landesinnere.

Hi,

das kommt darauf an:
- wieviel Wasser Du brauchst.
- wieviel Km Du am Tag fährst

für Flüssigkeit empfehle das Volumen von 1 kl. Ortlieb Tasche (das sollte rechts / links Gewichtsmäßig verteilt sein). Zusätzlich kannst Du hinten noch Flaschen mit Spanngurten festmachen. Mit einem Camelbak bleibt das Wasser auch frisch und schmackhaft.

Austesten kannst Du Deinen Verbrauch von Perth zu den Pinnacles (da gibt es unterwegs ausreichend Möglichkeiten Wasser zu erhalten).

Gruß
Thomas

Danke, für die guten Antworten, das hilft schon mal sehr!

Die Taschen würde ich gern schon früher holen, damit ich sie im Alltag schon benutzen kann und nicht doppelt kaufe, weil ich mir jetzt schon kleinere geholt hätte. Deshalb die Frage, was eure Erfahrung sagt.

Anhänger möchte ich nicht mitnehmen, allein schon wegen der Logistik, das Gerät nach Australien zu bekommen.

Ein Camelback ist natürlich eine super Idee, daran hab ich noch garnicht gedacht, danke!

Meine Reise soll sowohl an der Küste, als auch durchs Landesinnere führen. Die Küstenregion habe ich mir nicht so schwer (bzgl. Wasserversorgung) vorgestellt, nur im Landesinneren werden es die 2-300km von Wasserloch zu Wasserloch sein.
Gefahren wird natürlich in der Dry-Season (vermutlich Juni-August), weil die tropischen Regenschauer mir zu schnell einen Strich durch die Rechnung machen würden.

@Groooveman: lass solche Angriffe bitte. Ich hab mich hier nicht angemeldet um ständig angemacht zu werden. Man kann auch von pflanzlicher Nahrung leben, ohne Angel fischen und sich auf andere Weise Nahrung beschaffen. Ja, Wasser gibt es auch in vielen Teilen der Welt.

An der Westküste ist bis Broome im Norden "Dry/Wet" egal, was da zählt, ist die Hurrican-Saison und Temperaturen. Als Radler sind außerdem die vorherrschenden Windrichtungen sehr wichtig. Hier kann man danach schauen:
http://www.bom.gov.au/climate/averages/wind/selection_map.shtml

Welche Route möchtest du fahren?
Falls du eventuell im Dezember/Januar Zeit hast, empfehle ich Tasmanien. Abwechslungsreich auf relativ kleiner Fläche (immerhin schon so groß wie Bayern). Allerdings sollte man Tage für Wanderungen einplanen.
Auf der Strecke Perth-Darwin gibt es im Vergleich zu den Entfernungen relativ wenige Attraktionen.

Intersssant finde ich in Western Australia z.B. eine Rundtour ab Perth in Richtung Süden.

sehr interessante Seite, merke ich mir!
Ich möchte gern Perth-Darwin fahren, wobei ich vielleicht auch einen Teil der Strecke mit dem Bus fahre. Wichtig sind mir vor allem das Ningaloo Reef und die Kimberleys. Ost/Zentralaustralien habe ich schon mit dem Auto/Daumen hinter mich gebracht und Tasmanien hat mich nie gereizt...
Tatsächlich kann ich mit Wüste/Steppe sehr gut leben und deshalb soll es auch in die Gegend gehen!

Kauf dir doch erstmal 2 Backroller und probiere aus, was alles reinpasst. Wenn die Backroller auch an Deinen Frontgepäckträger passen, dann kannst Du dir zusätzlich noch ein Paar kaufen oder Du nimmst die normalen Frontroller, wenn dir das Volumen reicht.

Gruß
Jürgen, der das Leben jenseits der Lenkertasche gefunden hat und mit farblich unterschiedlichen Backrollern unterwegs ist, weil er sonst nimmer weiss, was wo ist.

edit: so hat auch jede Tasche ihren festen Platz und kann nicht wackeln

"Tasmanien hat mich nie gereizt..."

Ich kann Dir nur sagen, Du hast das Beste verpasst. Ich bin gerade 6 Wochen wieder zu Hause.
Detlef

Ob Tasmanien das Beste von Australien ist, kann ich nicht beurteilen. Aber Tasmanien ist auf jeden Fall ein außerordentlich gutes Radreisegebiet. Meine Tour durch die Region Melbourne und Tasmanien liegt zwar schon einige Jahre zurück, aber ich bin immer noch begeistert!

Ob Tasmanien nun das Beste ist oder nicht mag ja auch jeder selbst beurteilen. Da mich Wüsten und Steppen einfach faszinieren wird mir Tasmanien wohl kaum so gefallen.

Zurück zum eigentlichen Thema:
Ich denke ich werde mir mal Pappkartons in der Größe der verfügbaren Taschen zusammenbauen und gucken, wie voll ich die so bekomme... Für den Alltag werden es nun aber erstmal mittelgroße Taschen von ~20l. Falls die zu Klein sind kann ich ja noch 2 Große dazu holen und sollte dann genug Platz haben.

Generell ist es weniger das Problem, auf der Straße von Versorgungsort zu Versorgungsort zu kommen. Aber: Die Sehenswürdigkeiten sind zum Teil abgelegen und es gibt dort keine Versorgungsmöglichkeit, oft auch kein Wasser. Z.B. beim Ningaloo Reef. Nimm die Schnorchelausrüstung mit, sonst lohnt sich das nicht...


Zum Thema Bus: Dort sind tausende Campervans mit jungen Leuten unterwegs, die entweder nach Norden oder Süden fahren. Die nehmen dich sicher für etwas Spritgeld mit, dann kannst du bei Gelegenheit sicher das Rad einfach ins den Campervan legen und mitfahren.

Ich war auch im Campervan unterwegs. Wenn dich Wüsten reizen, würde ich eher Perth-Nullabor-Alice-Cairns fahren. Oder umgekehrt. Da liegen die Sehenswürdigkeiten eher auf der Strecke, nicht abseits. Die Kimberleys z. B. kann man am besten per Hubschrauber oder Boot erkunden...

Südlich von Darwin ist der Litchfield und vor allem Edith Falls (mit Kiosk, kannste also länger bleiben) sehr schön. Kakadu weniger, fand ich. War auch extrem mückenverseucht. Ein Einheimischer hat mir auch gesagt, dass Aussies den Kakadon't nennen würden.

Nördlich von Darwin ist der Yanchep-Park sehr gut, aber auch sehr touristisch. In Geraldton unbedingt das Denkmal in den Innenstadt genau ansehen... Und vor Exmouth den Hamelin Pool mit den Sauerstoffproduzenten. So etwas wie Hamelin ist aber mit Rad oft ein zeitraubender Umweg.