Moin (Hundehasser weggucken:) )

Leute mit Hund werden das Problem kennen:
Vermittels des Fahrrades und der glatten Wege/Strassen hat der Mensch die Evolution hinsichtlich der Fortbewegungsgeschwindigkeit klar überholt.

Will sagen: Es gibt definitiv kaum ein Lebwesen und noch weniger Landlebwesen, welches mit eigener Kraft die Tagesleistung eineR MenschIn mit Rad erreichen kann, wohl gar keines welches bei der Entfernung mehrerer aufeinanderfolgernder Tagesreisen erreichen kann.
Das gilt auch für die div. Hundigen.
Zwar können die meisten Hundigen, auch scheinbar plumpe träge Viecher, über ein Paar hundert Meter schneller sprinten als die meisten durchschnittlichen MenschInnen auf'm Rad, aber auf so 50-100km gesehn können auch Rennhunde mit dem Rad nicht mithalten.

Dabei sind die Hundigen duchaus "Reisetiere": Im Rudel auf der Jagd sind fünfzig bis achtzig Tageskilometer nicht unüblich.
Aber im langsamen Trott über 10-14 Stunden täglich verteilt. So wie eben auch das potentielle Futter in Herdenform vor ihnen hertrottet/trabt.
Dieses dann aber auch nicht vier oder mehr Tage hintereinander.

Daraus folgt, dass Fiffi mit auf's Rad muss, wenner mitsoll.
Glücklich die Halter von Viechern, die ins vordere Körbchen passen.

Für grössere Töhlen bleibt da nur der Anhänger.
Und das nächster Problem:
Hundige mögen im allgem. nix wackeliges unter den Pfoten.
Unsere vor kurzem gestorbene Labrador-Hündin war weder mit Geduld noch durch Zwang zu bewegen im Fahradanhänger zu bleiben/mitzufahren sondern hat sich eher die Pfoten blutig gelaufen.
(Wir hatten uns erst als sie augewachsen war, bewusst gemacht, dass auch Nachmittagsauflüge von ca 20km hin und zurück, das Tier überfordern.)

Mit Nachfolgerin "Line" sieht's viel besser aus:

Schon mit zehn Wochen, da hatte sie noch Zwergpudel-Format, haben wir sie im vorderen Körbchen mitgenommen.

Erst nur mal reingesetzt- Belohnung, dann fünf meter geschoben-Belohnung, dann hundert Meter, Kilometer, schließlich Tour von 18km -mit Pausen- im Körbchen gefahren. Steigerung im Abstand von je mehreren Tagen.

Einmal isse rausgehüpft, mächtich" Aua" keine ernsth. Verletzungen.

Dann dasselbe in Anhänger. Kein Käfig, nix angebunden, schwerer Transportanhänger,flacher Holzkasten.(DDR Produkt)
Bis heute Anhänger mit Hund nur geschoben, täglich 300-700 meter.

Heute, Tier ist vier Monate alt, (Pudel-format) schließliche 'ne Generalprobe: Zehn Kilometer Tour, am Elbdeich lang (Elberadweg)

Beeindruckender Erfolg: Hund steht im Anhänger, bellt stellenweise dem Fahrwind entgegen, bleibt sicher im Anhänger, auch bei Begegnungen mit anderen Hunden, Radlern, viele Radurlauber unterwegs.(Hat sich wahrscheinlich das Aua vom Ausstieg aus'm Körbchen gut gemerkt)
Ich denke das ist auch die Methode, das Tier ohne Stress durch Verkehrsgewühl zum Einkaufen in die Stadt mit zu bringen.
Wenn "Line" ausgewachsen ist, wird sie problemlos selber in den Anhänger ein und aussteigen können.
Wir werden weiter mit Ihr trainieren.

Gruss vom Haus am Elbe-Radweg/ Elbtalauen
Hilsi