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#842579 - 07/06/12 08:34 AM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: Friso]
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Ich habe jetzt lediglich das Mündigwerden des Käufers beschrieben, und die Unfähigkeit einiger (vielleicht zuvor erfolgsverwöhnten) Händler, sich darauf einzustellen. Der wirklichen Mündigwerdung des Käufers wird aber im vor allem auch im stationären Handel entgegengewirkt, indem man - zumindest oberhalb der Discounter-Ebene - das Einkaufen durch die Umgebungsgestaltung und andere Faktoren immer mehr zu einem "Event" zu machen versucht, um sich damit alle möglichen Manipulationspotentiale zu erschließen. Das findet man im Fahrradbereich inzwischen auch, bestes Beispiel in meiner regionalen Umgebung ist die Fahrrad-Disney-World von Onkel Erwin. Bernd
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Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”) | |
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#842580 - 07/06/12 08:35 AM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: Friso]
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Ich stimme Friso voll zu. Von mir persönlich noch ein Beispiel zum Thema Geiz ist geil: Da ich neben dem Radfahren auch auf Hifi-, Surround- und Blu-Ray Kram stehe, habe ich mir einige recht hochwertige Geräte gekauft. Wie Ihr wahrscheinlich alle wisst, fallen die Preise in diesem Segment mit erscheinen des Nachfolgemodells nach ein paar Monaten extrem. Was habe ich also gemacht? Alle meine Geräte waren zum Zeitpunkt des Kaufes Auslaufmodelle für ca. 35 % bis 55 % der UVP. Bin ich deshalb ein ganz schlimmer Typ? Ich sage nein, weil: Ich habe mein Budget ausgereizt und mir das technisch interessanteste ausgesucht, was ich dafür bekommen konnte (klassische Auslegung des ökonomischen Maximalprinzips; mit gegebenen Mitteln den maximalen Nutzen erzielen). Alle Geräte wurden im Einzelhandel erworben und alle Geräte hat der Händler kurz bevor ich sie gekauft habe erst erworben (Lieferscheindatum!). Soll heißen er hat sicher beim Großhandel auch einen akzeptablen Einkaufspreis bezahlt und seine Marge trotz des Angebotes gemacht (was ich ihm auch voll und ganz gönne). Was will ich damit sagen: Natürlich vergleicht jeder Preise und dank des Internets ist die Preispolitik besser zu durchschauen als je zuvor. Stellt sich nur die Frage, wer an diesem Dilemma Schuld ist? Der Großhandel, der die "alten" Geräte nach kurzer Zeit weit unter UVP anbietet oder der Kunde, der danach handelt und diese Dinge dann erst kauft? Frei nach dem Motto: Was war früher da? Das Huhn oder das Ei? Um wieder zu Fahrrädern zurückzukehren: Wenn man bei Germans zum Preis X einen Rahmen in Konfektionsgröße bekam, bei dem man nur noch die Farbe bestimmten konnte und bei Herstellern wie z.B. Patria bei einem ebenfalls Made in Germany Rahmen gegen vergleichsweise geringen Aufpreis zusätzlich Einfluss auf Geometrie, Anlötteile usw. nehmen kann fragt man sich doch allen Ernstes, wie Germans kalkuliert hat. Beide Hersteller überschneiden sich bei der Angebotspalette (Randonneur, Reiserad, Sportrennrad) wie ich finde erheblich.
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Edited by Banshee (07/06/12 08:46 AM) |
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#842583 - 07/06/12 08:49 AM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: nachtregen]
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Überall der gleiche Dreck, nur mit anderer Kosmetik.
Ich habe den Eindruck, daß eher die Läden mit Standardsortiment weniger werden. Das ist auch mein Eindruck. 0815 Trekkingräder verkaufen die großen Märkte a la BOC und Stadler
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#842585 - 07/06/12 08:50 AM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: toddio]
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Klingt schwer nach Old School. Mach ich aber auch so. Bis auf die exotischen Teile im Fuhrpark - div. Cannondale Leftys - wo mir derzeit einfach die Werkzeuge, Messlehren und Ersatzteile im Verhältnis zu den exteren Servicekosten zu hoch sind.
Gruß Roul
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#842615 - 07/06/12 09:26 AM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: roul1]
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Klingt schwer nach Old School. Mach ich aber auch so. Bis auf die exotischen Teile im Fuhrpark - div. Cannondale Leftys - wo mir derzeit einfach die Werkzeuge, Messlehren und Ersatzteile im Verhältnis zu den exteren Servicekosten zu hoch sind.
Gruß Roul Ja, ist meist Old School, aber ich habe mich nun bei den Kinderrädern auch mit ISIS, Ahead-Steuersätzen und Headshok-Gabeln auseinanderzusetzen - da geht natürlich ohne weiteres Spezialwerkzeug nix.
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#842645 - 07/06/12 10:06 AM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: Uwe Radholz]
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Ein Handwerker verlangt immer Geld für seinen Kostenvoranschlag. Das ist auch nichts anderes als ein Verkaufsgespräch, oder?
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#842657 - 07/06/12 10:31 AM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: Jojo64]
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Ein Handwerker verlangt immer Geld für seinen Kostenvoranschlag. Das ist auch nichts anderes als ein Verkaufsgespräch, oder? Doch, ein ordentlicher Kostenvoranschlag ist im Normalfall erst in der Folge von ausführlichen Verkaufsgesprächen möglich und wird - um späteren Streit zu vermeiden - meist schriftlich erstellt. Im Einzelhandel/Fahrradgeschäft handelt es sich dann um ein Angebot. Das Angebot kann verbindlich oder freibleibend erstellt werden (Freizeichnungsklausel). Letzteres ist dann sinnvoll, wenn nicht alle Details rechtlich bindend geklärt werden konnten. Spätestens mit der Auftragsbestätigung/Kaufvertrag ist dann aber alles bindend. Um Angebote bzw. Kaufverträge zu erstellen, ist oft ein hoher Zeit- und Beratungsaufwand nötig. Vor allem bei individuellen Planungen und im oberen Preisbereich. Es gibt kaum Möglichkeiten und auch rechtliche Grenzen, diesen Aufwand dem Kaufinteressenten aufzubürden. Sogenannte Beratungspauschalen stellen nur einen symbolischen Betrag dar und sollen eine kleine Hürde für gezielten Beratungsdiebstahl darstellen. Wenn Du den Eindruck gewonnen hast, ein Kostenvoranschlag sei vom Handwerker im Verkaufsgespräch abgegeben worden, dann ist das die oft anzutreffende, unverbindliche Arbeitsweise der Kollegen Handwerker. So etwas kann für beide Seiten nachteilig enden.
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#842664 - 07/06/12 10:51 AM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: Banshee]
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Und da stellt sich natürlich die Frage, ob Germans mit seinen eigenen Rahmen bei vielen Leuten von weiter weg den haben-wollen-Reflex auslösen konnte. Konkret: Im Fall von GC sehe ich auf der Internetseite *definitiv* Fehler in der Kommunikation. Ich interessierte mich (als ich vom Ausverkauf gehört habe, vorher kannte ich GC nicht) kurzzeitig für das 26-Zoll-Reiserad und finde unter der Produktseite nicht die notwendigen Informationen -- ich finde dort noch nicht einmal ein vollständig abgebildetes Rad. Als Unternehmer sollte ich schon klar herausstellen, was mein Produkt kann, wo die Vorteile liegen und warum ein Rahmen > 1200,- Euro (jetzt die Hälfte) kostet. Ansonsten surfen Kunden gleich weiter oder rufen an, um sich die Informationen zu beschaffen und dann zu entscheiden. Das aber wollte German nicht -- oder zumindest nicht mit der erreichten Quote -- aber auch das liegt m. E. an der Kommunikation (diesmal verbal). Wenn ich Premium-Preise verlange, dann muss ich auch Premium auftreten. Dann muss ich kommunizieren wie ich es z. B. bei Utopia gesehen habe (technisch "kompliziertes" in einfach erklären), dann muss ich mir ein Image schaffen (Velotraum) -- das aber nach Möglichkeit auch erfüllen ;), und ich muss dann noch positive Gefühle beim geneigten Kunden wecken. Bei mir wäre das durch Information und Transparenz begünstigt. So.. und dann wollte ich noch was zu den kleinen Radläden und den ach so bösen Geiz-ist-geil-Internetversendern loswerden. 1.) Der Trend ist da und wird sich nicht aufhalten lassen. Ich selber kaufe halt mal da und mal da. 2.) Als Händler würde ich fast schon zwangsläufig versuchen, beide Märkte zu bedienen. Als Händler habe ich Zugang zum Sortiment und kann die auch entsprechend in den Verkaufskanälen einstellen. Wenn man dort richtig aufgestellt ist kann man sich mit Sicherheit ein einträgliches Zweitstandbein aufbauen. Man kann dort dann ja auch einen anderen Firmennamen verwenden als "Zweirad-Möller". Das gleiche Prinzip betreiben Bekannte von mir erfolgreich mit einem Kinderfachgeschäft, das eigentlich eine vergleichbare Branche mit vergleichbaren Problemen ist (beratungsintensiv).
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#842669 - 07/06/12 11:04 AM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: Jojo64]
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Ein Handwerker verlangt immer Geld für seinen Kostenvoranschlag. Das ist auch nichts anderes als ein Verkaufsgespräch, oder? Stimmt. Da muss es aber schon ein größeres Projekt sein, damit man einen Kostenvoranschlag bezahlt bekommt. In meiner "Kunsthandwerker"-Branche ist es eher so, dass ein Anruf kommt, "Wir brauchen einen Kameramann für eine Event-Doku, 3 bis 4 Stunden. Was kostet das?" Dann sagt man einen Stundensatz, ungefähr im Bereich eines KFZ-Meisters. Für eine halbstaatliche bundesweit präsente Firma. Eine Stunde später kommt eine Email, da ist das Angebot eines Kollegen reingefummelt, 30 Positionen, ohne Preise. Mit "Gestalten der DVD-Hülle" und "Bedrucken des Einlegeblattes der DVD-Hülle" und "Kurierfahrt", um die DVD ( ! ) zum Kunden zu bringen. Das soll man dann ausfüllen. Wenn man Glück hat, kriegt man raus, dass man über die Google-Umkreissuche gefunden wurde, d.h. man ist einer von 20 Kollegen, die jetzt die Kurierfahrt von Dortmund nach Bonn abfragen. Ab in die Tonne mit der Anfrage. Und die halbstaatliche Bude hat schlicht das detaillierte Angebot des Kollegen gekapert und sich die eigene Denkarbeit gespart. Das erträgt man durch die Aufträge lokaler Mittelständler, die im Oktober ein Projekt für das Frühjahr anfragen, gut vierstellig, und Anfang Januar von sich aus anfragen, ob der Preis so bleibt oder ob man den Etat erhöhen solle. Erlebnis aus der Fahrrad-Branche: Weil man das Unterrohr meines Randonneurs nicht mit den Klauen von Dach-Fahrradträgern quälen soll, habe ich einen Dach-Rennradträger gesucht. Also für "mit ohne Vorderrad". Wie ich dachte, ein nicht ganz exotischer Artikel. Bei vier Händlern vor Ort habe ich angerufen, keiner hatte so ein Ding auf Lager, einer hätte es innerhalb von vier Wochen besorgen können. Bestellen die nur einmal im Monat beim Großhändler? Der große Händler in Bocholt hatte zwei Ausführungen auf Lager, zwei Tage später war das Ding auf dem Autodach. Ähnliche Erlebisse im Musikalienhandel kann ich nachreichen. Der lokale Einzelhandel krankt nicht nur am Internet, sondern oft an sich selbst.
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#842673 - 07/06/12 11:11 AM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: RuhrRadler]
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Der lokale Einzelhandel krankt nicht nur am Internet, sondern oft an sich selbst. Die lokalen Händler haben ihre Bestände auf die allergängigsten Artikel heruntergefahren um Kosten zu reduzieren. Damit reduziert der Händler natürlich auch seine Verkaufschancen. Spart er 10% ein und verliert nur 5% Kunden rechnet sich das Umgekehrt ist er bald weg vom Fenster
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#842674 - 07/06/12 11:15 AM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: RuhrRadler]
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[...] Der lokale Einzelhandel krankt nicht nur am Internet, sondern oft an sich selbst. Vielen fehlt es einfach an der Lust zum Arbeiten. Nach dem Motto: "Hilfe, Kunde droht mit Kauf!"
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#842676 - 07/06/12 11:17 AM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: Jojo64]
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Der lokale Einzelhandel krankt nicht nur am Internet, sondern oft an sich selbst. Die lokalen Händler haben ihre Bestände auf die allergängigsten Artikel heruntergefahren um Kosten zu reduzieren. Damit reduziert der Händler natürlich auch seine Verkaufschancen. Spart er 10% ein und verliert nur 5% Kunden rechnet sich das Umgekehrt ist er bald weg vom Fenster RuhrRadler schrieb doch, dass die kontaktierten Händler nicht in der Lage waren, so etwas innerhalb von vier Wochen zu besorgen. In der Zeit sollte es möglich sein sowas beim Großhändler zu bestellen (sofern lieferbar).
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#842678 - 07/06/12 11:28 AM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: RuhrRadler]
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Stimmt. Da muss es aber schon ein größeres Projekt sein, damit man einen Kostenvoranschlag bezahlt bekommt. In meiner "Kunsthandwerker"-Branche ist es eher so, dass ein Anruf kommt, "Wir brauchen einen Kameramann für eine Event-Doku, 3 bis 4 Stunden. Was kostet das?"
Zu meiner Zivi-Zeit vor ein paar Jahren war es bei den Handwerkern eher üblich die Voranschläge so zu gestalten, dass aus ihnen nicht hervorgeht, was im Detail gemacht werden muss, sodass ein Konkurrent nur mit dem Blatt Papier nicht selber kalkulieren konnte.
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#842681 - 07/06/12 11:44 AM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: Friso]
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Opel wird von GM pleite gewirtschaftet. Da habe ich neulich noch einen sehr interessanten Artikel drüber gelesen. Die Amerikaner haben lange Zeit nicht in technische Spitzentechnik investiert weil's ja auf dem amerikanischen Markt auch anders geht... Dass man in einem Land wo Autos nunmal die Heilige Kuh sind damit nicht durchkommt, will GM nicht einsehen und spart Opel weiterhin kaputt. Ist also nur bedingt vergleichbar. Eher so als würde Tokaido oder irgendeine andere asiatische Fahrradschmiede GC an die Wand fahren.
Nicht nur das Sparen bei Opel ist ein Problem - GM gibt den Absatzmarkt vor. Wenn in Deutschland der PKW-Markt stagniert, hat VW z.B. die Möglichkeit ein Werk in den USA oder in China zu bauen bzw. ihre Produkte dort abzusetzen (auch wenn diese in D produziert würden). Opel exportiert zwar auch - jedoch nur soweit dies von GM gewünscht ist. In Länder, wo GM mit anderen Marken stark ist, z.B. in den USA, darf Opel kaum exportieren. Von daher glaube ich auch dass Opel so langfristig keinen Bestand haben wird. Aber das ist halt wenig mit der Germans-Problematik vergleichbar. BTW, auf der Website findet sich ja nichtmal detailliert, welche Komponenten verbaut wurden... Wer würde so ohne weitere Nachfragen bestellen? Ich nicht... und ich hätte auch wenig Lust wegen jeder Komponente eine Mail zu schreiben (z.B. Welches Schaltwerk ist verbaut? usw.) Wenn schon Versand, dann richtig.
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#842682 - 07/06/12 11:44 AM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: Banshee]
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... RuhrRadler schrieb doch, dass die kontaktierten Händler nicht in der Lage waren, so etwas innerhalb von vier Wochen zu besorgen. In der Zeit sollte es möglich sein sowas beim Großhändler zu bestellen (sofern lieferbar). Genauer: Drei wollten / konnten das Ding gar nicht besorgen, einer hätte vier Wochen dazu gebraucht.
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#842683 - 07/06/12 11:47 AM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: Strampeltier]
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Konkret: Im Fall von GC sehe ich auf der Internetseite *definitiv* Fehler in der Kommunikation. Ich interessierte mich (als ich vom Ausverkauf gehört habe, vorher kannte ich GC nicht) kurzzeitig für das 26-Zoll-Reiserad und finde unter der Produktseite nicht die notwendigen Informationen -- ich finde dort noch nicht einmal ein vollständig abgebildetes Rad. Als Unternehmer sollte ich schon klar herausstellen, was mein Produkt kann, wo die Vorteile liegen und warum ein Rahmen > 1200,- Euro (jetzt die Hälfte) kostet. Ansonsten surfen Kunden gleich weiter oder rufen an, um sich die Informationen zu beschaffen und dann zu entscheiden. Ich glaube, man muss es dem Herren von GC auch einfach nachsehen, dass die Beratung über seine Restbestände nicht mit einem freudigen, positiv-lachenden Gesicht stattfinden kann. Schließlich hat er gerade sein Lebenswerk, das er über 25 Jahre aufbaute und pflegte, aufgegeben. Natürlich machte er wahrscheinlich Fehler, die zur Aufgabe führten, aber man muss auch einfach mal die Kirche im Dorf lassen. Immerhin konnte er sich 25 Jahre am Markt halten und verdient dafür schonmal zumindest meinen Respekt! Ich war einmal in dem Laden, da ich aus der Region komme, bin durch das Internet auf GC aufmerksam geworden. Ich habe mich weder beraten lassen, noch habe ich etwas gekauft, da ich kurz vorher meinen Rahmen in einer anderen Schmiede erwarb. Möglicherweise hätte es eine Alternative werden können, wenn ich vorher auf den Laden gestoßen wäre. Wie auch immer, es ist schön hier mitzulesen. Viele Grüße und ein schöne WE
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#842729 - 07/06/12 02:43 PM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: Banshee]
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[...] Der lokale Einzelhandel krankt nicht nur am Internet, sondern oft an sich selbst. Vielen fehlt es einfach an der Lust zum Arbeiten. Nach dem Motto: "Hilfe, Kunde droht mit Kauf!" Ich habe das meiste, was Du geschrieben hast, gut nachvollziehen können. Diese obige Aussage ist aber eine unnötige Diffamierung und sicher nicht sonderlich zutreffend. Ich denke, im Laufe des Fadens hier wurden schon Gründe für solch gelegentlich anzutreffende Verweigerungshaltungen aufgezeigt. Das heißt nicht, das ich diese für richtig halte. Aber halt für menschlich.
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#842748 - 07/06/12 03:23 PM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: RuhrRadler]
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Der lokale Einzelhandel krankt nicht nur am Internet, sondern oft an sich selbst. Daran anknüpfend sollte man noch festhalten, dass das Lamento von German Möhren über seine Geschäftsaufgabe weitgehend ungehört verhallt wäre, ohne Internet.
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Groetjes, niels
"Magic is sometimes very close to nothing at all." Zinedine Zidane | |
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#842756 - 07/06/12 03:48 PM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: windundwetter]
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Moin,
vor gut 10 Jahren war ich auch mal Einzelhändler. IBM Business-Partner und ThinkPad Point. Wir haben mit drei Leuten intensiv und engagiert IBM ThinkPad Notebooks und Lotus Software verkauft. Bzw. versucht, zu verkaufen. Da war auch notorisch, Leuten eine Stunde lang die Besonderheiten der ThinkPads zu erklären und dass wir die Teile komplett eingerichtet mit sämtlicher Software betriebsbereit ausliefern, um dann den Ausdruck der Website von Nullbocksbilliger gezeigt zu bekommen, mit der Frage, ob man auch zu dem Preis liefern könne. Highlights waren dann Anrufe der selben Leute drei Wochen später, man habe da so ein ThinkPad und man komme damit nicht so ganz zurecht, ob man nicht mal damit vorbei kommen könnte. Kreide fressen kiloweise... Ich hoffe, dass German Möhren rechtzeitig beschlossen hat, aufzuhören. Bevor schmerzhafte Mengen privaten Geldes weg waren.
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#842761 - 07/06/12 04:04 PM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: RuhrRadler]
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Und ich hab mit so einem Thinkpad Laden ne halbe Stunde versucht zu verhandeln, dass ich das mitgelieferte Windoof nicht kaufen muss und dafür einen Rabatt bekomme (Eigentlich keinen Rabatt, ich wolle nur Windows nicht zahlen). Da führte kein Weg hin. Mit Windoof oder gar nicht. Meine Entscheidung war gar nicht. Grüße
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#842763 - 07/06/12 04:10 PM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: windundwetter]
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Der Ton ist sicherlich ein wenig populistisch. Den Kern der Aussage halte ich aber für korrekt. Auch zum letzten Händler sollte sich herumgesprochen haben, dass es Online-Shops gibt, über die man sämtliche Ware innerhalb von 1-3 Tagen daheim haben kann.
Wenn man dem Kunden haben möchte, muss man ähnliches bieten. Im Buchhandel klappt das in der Regel ganz gut. Wenn ich heute in einem Buchladen ein Buch nicht finde und es bestellen lasse, kann ich es in der Regel am nächsten oder am übernächsten Tag dort abholen. Als besonderen Service wird man manchmal sogar kontaktiert (sms, postkarte, anruf, mail), wenn das Buch da ist.
Ein Produkt aus dem Bereich des Portfolios nicht bestellen zu können halte ich für "Service", der am Kunden komplett vorbei geht. Lange Wartezeit kann mal passieren, auch wenn es mir bei solch einem Standardprodukt eher seltsam vorkommt, dann muss man sich aber auch nicht wundern, wenn der Kunde nicht kauft.
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#842765 - 07/06/12 04:22 PM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: Jim Knopf]
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Große Läden bieten Auswahl und günstige Preise über die Menge, kleine Läden ersetzen dies durch "Herzblut" und das Gefühl des besonderen Kümmerns - wenn es denn so ist. Bleibt es auf der Strecke, fehlt mir als Kunde die Vorteilsbilanz. Bei meinem letzten Rad stand auch die Auswahl: Lokaler Individualradbauer und virtuell geplantes Individualrad oder zum Stadler -oder Luckypuff und ne Riesenpalette probefahren; you get what you see und Vorteilspreis über Aktionsangebot.
Als passionierte Radler wollte ich mir auch endlich mal ein Prada-Täschchen gönnen und hab mich für den Individualradanbieter entschieden. Einmal Fullhouse (..Son, R; braucht man nicht, weiß ich, wollt ich aber..)...Fazit: Rahmen zu klein, Umbaugeschichte auf größeren Rahmen hat sich 1/2 Jahr hingezogen, nochmal über 100 Euro für den Umbau investiert...OK, jetzt passt es.
Aber zwischendurch bin ich immer mal "verachtenderweise" in den Stadler, weil man ja so schön probefahren kann, hab mir von den Beratungszombies die Tasche vollabern lassen, hab aber definitiv passende Räder, gut (ausreichend!) ausgestattet, probegefahren und hätte dort keine Geometriekatze im Sack gekauft, sondern ein von vorne herein passendes Rad zu einem Drittel der Edelbude. Da steht zwar jetzt "hmhmhmhm" drauf, macht mich auch stolz, weil ich ja so ein toller Individualradler bin, aber wenn ich mir die Kosten, den Aufwand und die Umwege dafür ansehe, frag ich mich, ob ich in so einem Umsatzpuff nicht trotz schlechterer Beratung und "NoGo-Image" das vorausschaubarere Endergebnis zum günstigeren Preis bekommen hätte...
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Edited by globetrottel (07/06/12 04:27 PM) |
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#842767 - 07/06/12 04:35 PM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: Jim Knopf]
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Hallo,
ich finde es um jeden Fahrradfreund schade, der sein Geschäft aufgeben muss. Häme und Besserwisserei finde ich nicht angebracht.
Gruß Steffen
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#842780 - 07/06/12 05:26 PM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: aighes]
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Ein Produkt aus dem Bereich des Portfolios nicht bestellen zu können halte ich für "Service", der am Kunden komplett vorbei geht.
Stimmt. Dazu auch eine selbst erlebte Story (schon ein paar Jahre her, noch vor dem großen Internet-Bestellboom): ich hatte im Urlaub durch unsachgemäße Handhabung den Dichtring des Brennerdeckels vom Trangia angekokelt, brauchte also einen neuen. Bei mir im Ort gab es damals einen kleinen Laden, der Trangia führte. Ich fragte dort nach, ob man mir einen Ersatzgummi besorgen könne, sagte aber ausdrücklich dazu, dass es nicht eilig ist, da ich den Kocher frühestens im nächsten Sommerurlaub wieder brauche. Mein Auftrag wurde zunächst entgegengenommen, es wurde bestätigt, dass es wohl eine Weile dauert, weil man nicht extra deshalb etwas bestellen wolle. Mehrere Monate später, es war inzwischen kurz vor Weihnachten bekam ich einen Anruf, in dem man mir mitteilte, man wolle (!) den Ersatzgummi nun doch nicht bestellen, das sei zu umständlich. Daraufhin ging ich in ein großes Sportgeschäft in Stuttgart und stellte fest, dass man dort den Gummiring vorrätig hatte. Unter diesen Umständen war mir dann die Lust, den Laden zu unterstützen auch vergangen... Martina
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#842801 - 07/06/12 06:35 PM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: windundwetter]
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[...] Der lokale Einzelhandel krankt nicht nur am Internet, sondern oft an sich selbst. Vielen fehlt es einfach an der Lust zum Arbeiten. Nach dem Motto: "Hilfe, Kunde droht mit Kauf!" Ich habe das meiste, was Du geschrieben hast, gut nachvollziehen können. Diese obige Aussage ist aber eine unnötige Diffamierung und sicher nicht sonderlich zutreffend. Ich denke, im Laufe des Fadens hier wurden schon Gründe für solch gelegentlich anzutreffende Verweigerungshaltungen aufgezeigt. Das heißt nicht, das ich diese für richtig halte. Aber halt für menschlich. Meine Aussage bezog sich branchenübergreifend auf den lokalen Einzelhandel. Leider sind das Erfahrungen, die man hier und da macht. Um allerdings wieder die Kurve zum Fahrradhandel zu bekommen: Im Schnitt finde ich, dass man im Radgeschäft noch bemühter ist als im Einzelhandel allgemein (wozu ja z.B. auch große Elektroverbrauchermärkte etc. zählen). Dort ist meine Erfahrung, dass es häufig schwierig ist überhaupt eine Person zu finden, die beraten kann und will. Das ist für mich keine Diffamierung, sondern leider bittere Realität.
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#842817 - 07/06/12 08:03 PM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: brotdose]
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Und ich hab mit so einem Thinkpad Laden ne halbe Stunde versucht zu verhandeln, dass ich das mitgelieferte Windoof nicht kaufen muss und dafür einen Rabatt bekomme (Eigentlich keinen Rabatt, ich wolle nur Windows nicht zahlen). Da führte kein Weg hin. Mit Windoof oder gar nicht. Meine Entscheidung war gar nicht. Grüße Tja, da konnte der Händler auch nicht viel machen. Der ordert die Modelle beim Distributor, und auf 47 von 50 Modellen ist Windoof drauf. Also könnte der Händler auf einen Teil seiner Spanne (< 15%) verzichten und auch noch das Windoofs deinstallieren. Nicht wirklich interessant. CU
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#843371 - 07/09/12 12:52 PM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: Tommes]
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Morgen. Wenn man hier so einige Beiträge durchliest könnte man das Gefühl bekommen, das die Leute die einen billigen Rahmen fahren, das nur machen weil sie gewissenlose Geizhälse sind. Ich fahre so einen 200 Euro-Alurahmen aus irgendeiner Asienschmiede, würde auch gerne was anderes fahren, aber 1000 Euro für einen Rahmen auszugeben ist finanziell bei mir nicht drinn und so geht es vielen!!
Ich glaube, es geht nicht darum, dass sich jeder einen hochpreisigen Fahrradrahmen kaufen soll. Sondern darum, dass es unfair ist, sich im Fachhandel stundelang kostenlos beraten zu lassen und dann übers Internet nur auf Basis des nierigsten Preises zu kaufen.
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#843377 - 07/09/12 01:09 PM
Re: Germans Cycles, das wars
[Re: Jim Knopf]
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Da bin ich aber sehr froh, dass ich letztes Jahr noch ein Acid erstanden habe, mit dem ich sehr zufrieden bin.
Das eine ist - dass die Rahmen von German vielleicht (oder sicherlich) nicht die preiswertesten sind. Sicher ist aber auch, dass sie sich super angenehm fahren, für Stahlrahmen relativ leicht sind, und man mit viel Zeit und Erfahrung individuell beraten und sehr gut montiert wird. Dass bei den Stückzahlen nicht Niedrigstpreise gemacht werden können, finde ich verständlich. Im übrigen war der Gesamtpreis für mein Rad wiedrum wirklich ok, denn durch gute Beratung bei den Komponenten habe ich an der Stelle einiges eingespart.
Sehr schade. Ich glaube, dass der Anschaffungspreis heute bei vielen Kunden einen zu hohen Stellenwert im Vergleich zu einer guten Beratung hat. Dass man sich dann vielleicht was unpassendes kauft, später Nachrüsten muss, bei Problemen ewig mit dem Auto fahren muss, und viel Zeit verplempert wird ignoriert.
Sparen finde ich volkommen i.O. Nicht i.O. finde ich, wenn man sich im Fachhandel ausgiebig beraten läßt und dann billigst übers Internet einkauft.
Irgendwann wird man vielleicht mal für Beratung oder Probefahrten extra zahlen müssen, wenn die "Geiz ist geil Geschichte" sich weiter so entwickelt.
Viel Erfolg für German für die Zukunft.
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