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#632677 - 06/26/10 05:22 PM
Qual der Rahmenwahl
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Hallo Forum, ich bin der neue, und ich habe ein altes problem, bei dem Ihr mir hoffentlich weiterhelfen könnt:
früher war die welt ganz einfach. ich fuhr: intec T8, also 28", rohloffenden, HS11. damit habe ich das unternommen, was das rennvelo nicht gern macht, also innerstädtische schlechtwetterfahrten mit vollen taschen oder anhänger mit großeinkauf über rüttelpflaster schleppen. und neben diesen zweckentfremdungen als ein transpost/lastfahrrad habe ich innereuropäische mehrwöchige reisen mit gepäck, ganz überwiegend auf befestigten aber nicht immer glatten wegen damit gemacht.
eines tages, nach einem "auffahrunfall" gegen einen verkehrsberuhigungsblumenkübel ist das unterrohr eingeknickt. die gabel, die dumme sau, hat leider nicht nachgegeben, es handelt sich um die fortoriginale, völlig unnötigerweise verbaute scheibenbremsgabel mit angelöteten Vbrakesockeln.
nun muß also ein neuer rahmen her. eigentlich würde ich gern bei der gelegenheit auf 26 zoll umrüsten, aber ich befürchte kosten von ± 260 €, denn dann kann ich die laufräder bis auf die naben ja quasi wegwerfen. ziel ist also um die kosten irgendwo überschaubar zu halten, doch die meisten anbauteile weiterzuverwenden. mein rahmenwunschzettel, grob nach wichtigkeit sortiert: stahl (weil’s angeblich ein bißchen federt) ungefedert (weil angeblich alle federungen entweder teuer oder schwer oder murks sind. einzige mir bekannte ausnahme: die geschobene schwinge des birdy) eine lösung, rohloff ohne kettenspanner fahren zu können, bevorzugt exzenterlager: dadurch (mehr) platz, falls eines tages jemand mit erschwinglichen tretlagergetrieben auf den markt kommt. sattelstütze 26,8 mm soll (mit hülsen) weiterhin verwendbar sein (keinkrieg ST, war teuer) ich möchte die möglichkeit bzw. freiheit haben, dicke reifen zu fahren. bisher big apple 50 auf 622×19. wenn auch 60er reinpassen bin ich nicht unglücklich, auch wenn mir deren gewicht angst macht. – warum eigentlich werden 28-zöller rahmen immer so ätzend eng gebaut? bei 26ern gehts doch auch? brauchbare, angenehme fahreigenschaften – beladen sowieso und möglichst wenn unbeladen auch. nicht allzu aufrechte sitzposition. auf patria bezogen eher orange als gelb. ich fahre (unbeladen) gern freihändig ich mag einen opamäßig langen radstand ich mag es, im vorderbau "platz zum wohnen" zu haben. ich mag kurzen vorbau zugunsten einer direkten lenkung. ich mag ein horizontales oberrohr um mich draufzusetzen und mit leuten ein pläuschchen zu halten. ich fahre gern "hoch zu roß" - nix gegen hohe tretlager. mir ist allerdings prinzipiell bewußt daß schon wenige millimeter abweichungen von der standardgeometrie oft mehr nachteile als vorteile bringen. gesamtlänge 176, masse 69,
im folgenden nun mein bisheriger stand des gerüchtesammelns. je mehr ich sagenhöre desto weniger habe ich das gefühl, noch durchzublicken. ich bitte euch um kommentare und korrekturen. die vielfalt täuscht, fast alle stahlrahmen (auch edelmarken) kommen in wirklichkeit von Fort-CZ. mir bekannte ausnahmen: patria, wagner, velotraum. ein eingebauter gepäckträger spart gewicht und bringt stabilität und ist hoch belastbar. angeboten wird das seltsamerweise nur bei tout terrain. die gibts aber nur gegen sehr viel geld mit bremssockeln. hardowagner macht recht leichte rahmen mit (mir unerklärlich!) guten fahreigenschaften. problem könnte angeblich der anhängerbetrieb sein. conqueror von pedalpower ist zwar angeblich schwer, aber angeblich robuster als andere rahmen, eher ein einmanntandem. es ist der einzige mir bekannte rahmen der, ohne mir scheibenbremsen aufzuzwingen, wahlweise 26er und 28er laufräder erlaubt, was mir wie oben beschrieben sehr entgegenkommt, dann kann ich auch später mal umrüsten. leider scheint es praktisch kaum möglich eine probefahrt zu machen, informationen über fahreigenschaften, gewicht oder rahmengeometrie zu bekommen. pedalpower sind womöglich gute handwerker, aber kommunikativ sind sie gewiß nicht. der (potenzielle) kunde wird stehengelassen, belächelt und stört allenthalben den betriebsablauf, das habe ich bei mehreren besuchen dort zu spüren bekommen. mir egal – ich will nicht liebe sondern nen rahmen. oder eben wenigstens informationen darüber. aber was ich auch anstelle: ich bekomme keine. **liebe leute, wenn jemand erfahrung oder gar ein exemplar das ich besichtigen könnte hat bin ich für ne meldung sehr dankbar** velotraum fährt sich ganz prima und ist recht vielseitig, jedoch keine chance was in 28 zoll zu bekommen. viele kleine schmieden wie krabo, norwid, nöll, wiesmann,… haben schöntolle, aber durchweg unerschwingliche rahmen (vierstelliger bereich) übers patria terra gibts gleichviel gutes wie schlechtes zu lesen. es fährt sich kernig, behäbig und solide. hartlotmuffen sind angeblich irgendwie toller als geschweißte rahmen, der austausch eines rahmenrohres ist im un-fall (wie bei mir geschehen) angeblich oft machbar, beim geschweißten rahmen jedoch nur seltenst, wie ich erfahren habe. utopia entfällt: nur kompletträder. kogas schmucker randonneur konnte mich im fahrversuch leider gar nicht überzeugen. ob's einzelne rahmen gibt war nicht ermittelbar.
so. habe ich wichtige namen, rahmen und aspekte vergessen? was ratet Ihr mir? danke!
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#632702 - 06/26/10 07:31 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: thil0]
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Hallo Forum, ich bin der neue, und ich habe ein altes problem, [...] **liebe leute, wenn jemand erfahrung oder gar ein exemplar... Tach erst mal. Und herzlich willkommen! Die Meinungsvielfalt zu Deinem "alten Problem" ist Pop-Corn verdächtig. Ohne Anspruch auf dogmatische Heilsverkündung: Zu meinem 28"-Kettenschaltungs-Bock von 1992 (? nicht ganz sicher) hat sich im vorletzten Jahr ein 28"-Rohloff-Hengst mit Alu-Gestell gesellt. So richtig glücklich bin damit nicht geworden. Daher steht seit kurzem ein Intec Cara CC M02-Rahmen (Stahl, 26" mit Rohloff-Ausfallern) im Trockendock. Hat zwar kein Exzenterlager, wird stattdessen aber einen Rohloff-Kettenspanner bekommen. Da noch unfertig, gibts noch keine ErFAHRungen. Könnte aber tendenziell in die Richtung Deiner Erwartungen gehen. Für die Sattelstütze gäbs Adapterhülsen. Bernd (Nur so am Rande: Einem alten Sack wie mir macht Duden-konforme Groß/Kleinschreibung irgendwie mehr Freude beim Lesen)
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Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”) | |
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#632703 - 06/26/10 07:35 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: thil0]
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der sole rahmen von mtb-cycletech, ist aus stahl, hatt ein excenter und erlaubt 26 und 28" bereifung. ein nachteil für dich v-brake ist nur bei 26" möglich. der preis liegt so bei 450€. gruß stephan
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#632782 - 06/27/10 08:05 AM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: RADAMPLAN]
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der sole rahmen von mtb-cycletech [...] preis liegt so bei 450€. gruß stephan eher mehr, die UVP war bislang bei 599.-
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#632784 - 06/27/10 08:10 AM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: thil0]
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Es geht hier sicher um intressante Probleme, der Text ist mir aber schlicht und einfach zu anstregend zu lesen...
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#632795 - 06/27/10 08:44 AM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: sonicbiker]
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Danke für den Tip! Ich sah sogar bei ner ersten Suche etwas von 1099 SFr, was wohl über 800€ wären. Da muß ich morgen mal genauer fragen.
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#632801 - 06/27/10 09:02 AM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: yoon]
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Es geht hier sicher um intressante Probleme, der Text ist mir aber schlicht und einfach zu anstregend zu lesen... Vielleicht hast Du Recht. Also zum Mitschreiben: Ich suche nen Rahmen der viel Freiheit läßt, alles mögliche an Bremsen und Laufradgrößen wegsteckt und Kettenspannung bietet. Denn ich kenne mich noch nicht so gut aus und will mich möglichst nicht ganz endgültig festlegen. Probiert habe ich einiges, es wird in erster Linie zwischen Velotraum EX und Pedalpowers Conqueror (und eventuell nun Sole: Preisfrage) zu entscheiden sein. Besonders zu Pedalpower fehlt es mir an Information. Und als Greenhorn freue ich mich auf jeden Fall über grundsätzliche Erwägungen zum Thema Rahmenwahl. Danke Euch! @BeBor: Danke! Cara habe ich getestet. Fährt sich recht ähnlich dem Terra, nicht so schön und nicht so teuer. Lag meinem Gefühl nach irgendwo im Mittelfeld.
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#632869 - 06/27/10 04:12 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: thil0]
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Zum Conqueror kann ich Dir leider nichts sagen, aber Deine Erfahrungen mit Pedalpower waren auf jeden Fall amüsant zu lesen. Ging uns beim Tandemkauf auch so, aber es lohnt hartnäckig zu bleiben.
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#632876 - 06/27/10 04:55 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: thil0]
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den sole rahmen gibt`s in berlin bei pedalum-mobile in der brunnenstraße in mitte. gruß stephan.
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#632887 - 06/27/10 05:28 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: thil0]
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Kurz zu Pedalpower: Mein beinahe-Einkauf dort ist letztlich daran gescheitert, dass sie es trotz mehrmaligen Nachfragens nicht geschafft haben, mir ein Angebot für meine gewünschte Konfiguration (Komplettrad) zuzuschicken. Probefahrt - auch ausführlich - war kein Problem, allerdings war das in Lichtenberg.
Grüße, Bastian
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#633020 - 06/28/10 10:23 AM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: thil0]
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Hallo liebe Forengemeinde, ich arbeite bei PP und bin zufällig auf diesen Beitrag gestoßen. Es tut mir Leid, dass wir derzeit mit der Beantwortung einiger Fragen nicht hinterher kommen und ich sehe hier auch selbst Verbesserungsbedarf, was die Beantwortung von E-Mailanfragen in der Hochsaison angeht.
Wer noch immer offene Fragen hat, kann sich gerne bei mir melden: t b ( - at - ) p e d a l p o w e r ( - dot - ) d e
Ich versuche schnellstmöglich zu antworten.
Bis dahin
viele Grüße
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#633021 - 06/28/10 10:29 AM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: frilius]
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Schön das Du dich als Mitarbeiter von PP hier outest. Dann wäre es aber auch höflich, zumindest den Vornamen zu hinterlassen. Auch, und vor allem, für die die eine Anfrage per Mail haben.
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Gruß, Michael
- Buckelst du noch oder liegst du schon? - | |
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#633074 - 06/28/10 01:30 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: frilius]
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Wer noch immer offene Fragen hat, kann sich gerne bei mir melden:
(man beachte das „noch immer“!) Hallo tb, gerade in der Hochsaison sind eMailverkehr und auch Kunden die im Wege herumstehen gewiß lästig, dafür wird jeder Verständnis haben, auch ich. Und viele (An)Fragen lassen sich durch nen Blick auf eine Website klären (soweit vorhanden!) „No Slogans, just facts“. Das entlastet, auch die Kunden. Eine erste Bitte: könntest Du vielleicht die Tabelle unter goo.gl/2cQX ausfüllen, oder (falls so bald nicht möglich) die Angaben A-I zur Geometrie hier zeitnah posten? — A propos eMail, davon red ich ja schon gar nicht mehr. Bei meinem fünften Besuch in Lichtenberg zu diesem Thema wurde mir ein weißer Zettel in die Hand gedrückt mit den Worten: So, dann schreib jetzt mal auf, was willstn alles wissen. Und ich bekam dann (ohne daß ich zwischenzeitlich den staunenden Mund wieder zubekommen hätte) ein paar Zahlenbrocken vor den Latz. Irgendwie hat mich das Steno dann überfordert, obschon der Vorgang dreimal davon unterbrochen wurde daß der mich behandelnde Herr offenbar gerade dringend ein paar große Kartons im Laden hinundherzuschieben hatte. Näheres zum Thema hier: goo.gl/8ArT Ach, nochwas: meinst Du, ich könnte die Tage mal den mittelgroßen Rahmen probefahren? Ich sah einen an der Decke hängen, aber noch ohne Lenker, Laufräder, Kette. Und nen eingerittenen Sattel würde ich ja glatt selbst mitbringen, wenn das der Saison etwas an Höhe nehmen kann. Jedenfalls hurra, ich danke Dir. Grüße aus Heidelkreuzberg.
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#633178 - 06/28/10 06:50 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: thil0]
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Hallo, diese url-Kürzer von tinyurl, goo.gl etc sehe ich in Foren eigentlich nicht so gern, ich habe nämlich gerne eine ungefähre Ahnung wohin mich ein link führt. Oberhalb der Eingabemaske bei neuen Beiträgen gibt es einen Knopf fürs Einfügen von links, wenn das in der Form (url=http://...)linktext(/url) mit eckigen Klammern statt den runden erfolgt, so ist das auch unscheinbar in den Text integriert. Gruß Andi
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#633186 - 06/28/10 07:18 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: Landradler]
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@Landradler / Michael, pardon, gestatten: Timo
@thil0: Kunden sind (uns) natürlich nicht lästig, obschon es durchaus mal vorkommen kann (aber nicht soll!!!), dass der ein- oder andere MA durch die Hülle und Fülle von Aufträgen und der damit verbundenen Arbeit so wirkt. Wird betriebsintern auf jeden Fall angesprochen, versprochen!
Ich selbst bin diese Woche nicht im Betrieb, ich werde aber morgen im Laufe des Tages (so ich es denn schaffe) mit PP - Lichtenberg telefonieren und mich um Dein Anliegen - die Geometriedaten - kümmern. Ich bin mir sogar sicher, dass diese noch vor unserem letzten Website-Crash online einzusehen waren (was Dir jetzt nicht ansatzweise weiterhilft, ich weiß... insofern danke für den Hinweis, dass aktuell NICHTS zu sehen ist!)
Ob wir es schaffen, Dir den mittelgroßen Rahmen "die Tage" probefahr-fertig aufzubauen, möchte ich Dir von hier aus nicht versprechen, ich schreibe Dir aber gleich eine PN diesbezüglich, damit wir schnell eine Lösung finden. Es stehen eine Menge Tandems und Lastenräder in der Warteschleife, die alle nach Kundenwunsch aufgebaut werden müssen, um die Kunden rechtzeitig zu beliefern.
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#633439 - 06/29/10 05:02 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: thil0]
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Was hälst Du von Surly Karate Monkey ? Bis auf hor. Oberrohr sehe ich da Deine Anforderungen abgedeckt. Damit sollte auch Deinem bisherigen Verwendungsprofil entgegen kommen. Gruß Gerhard
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#686180 - 01/21/11 10:37 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: LahmeGazelle]
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Ende gut! (um nun noch zu berichten wie das ganze ausging)
In Folgsetzung des oben geposteten kam es dann letzten Sommer irgendwann wirklich dazu daß ich von Timo/frilius im PP-Laden freundlich empfangen (danke nochmal fürs Organisieren!) und zur Probefahrt des nun tatsächlich fahrbereiten Conqueror seinem Vorgesetzen weitergereicht wurde. Also alles gut? Leider nein. Dieser Vorgesetzte kam furiengleich auf mich zugefegt, durchbohrte mich mit Blicken, pfeilte mir seinen Zeigefinger entgegen und exaltierte: „Du also, ja! Jetzt hömma, ja, wenn du nicht aufhörst hier schlechte Stimmung im Internet zu verbreiten, dann kriegst du nämlich überhaupt keinen Rahmen von uns, ja!“ – und eine geschlagene Sekunde lang erstarrte ich im labilen Gleichgewicht zwischen konsterniertem Mitleid und lautem Loslachen. Ich benahm mich aber. Benommen fühlte ich mich sowieso. Es kam zur Probefahrt, aber ich muß sagen, ich habe wenn überhaupt irgendein, dann eher nur ein Golf-Gefühl bekommen. Ein Fahrrad eben, ja. Nicht mehr und nicht weniger. Es schien mir an seinem großen Pluspunkt, der besonderen Vieseitigkeit, eher zu leiden. Möglich daß es sich bei näherer Betrachtung und schwerbeladen als was gutes erwiesen hätte, wer weiß. Leider wollte ich es nun aber gar nicht mehr so genau wissen. Aua, mein Kopf. Nix wie weg.
Ich suchte weiter, ein tolles Hardo Wagner in der tollen Radspannerei (Mensch, sind die nett!) beeindruckte mich. Schlicht, wunderschön, und fährt sich famos. Ein edles Wesen. Nicht billig, und leider sehr schwer an weitergehende Informationen zu kommen. Die Herstellerfirma soll sich angeblich in Auflösung befinden. Schade.
Rotor/Generator: Nicht teuer, aber auch nicht in gutem Rufe stehend. Mir wurde von dieser Firma mehrfach dringend abgeraten.
Es begegnete mir im Zug ein Offrohler, hübsches Teil, Besitzer sehr zufrieden, aber doch ernüchternd teuer. Keinen Händler gefunden. Ich kam nicht weiter.
Dann starb obendrein auch noch mein siebzigerjahre-Heidemann-Stadtgurkenfahrrad, da war sofortiger Ersatz nötig. Der bestens intakte Rahmen eines ansonsten sehr havariert-gammligen Batavus Como, der mir überlassen wurde, wurde eine sehr lehrreiche Vorübung beim Fahrradzusammenbausteln. Es wurde hinten ne in Sputnik und Leader befindliche siebengängige Rollerbrake hinten und die nirogefelgte i-light-i-brake-Kombination vorn. Erleuchtung daran: die Sram bremst ganz! erheblich! besser. Wie gut wenn Rahmenrohre nen Wandstärkenwanst haben. Welche Ruhe wenn die Kette gebändigt und weggesperrt ist. Was für detailverliebte und höchst nützliche Fahrräder die Holländer doch bauen.
Neben dem bekannten MO 05 der Schweizer Armee gab es auch ein weniger bekanntes und nicht gerade schönes, aber sehr seetüchtiges/reisetaugliches MO 93. Allerdings nur Kompletträder, kein loser Rahmen war zu haben. Und ich hätte es nicht übers Herz gebracht ein solches Zeitdokument wie dieses Fahrrad zu zerpflücken oder auch nur umzubauen. (Naja, von dem grauenhaften Dynamo vielleicht abgesehen.)
Über einige Zeit war der stählerne Velotraum mein Favorit. Dank gebührt Velophil für die Geduld, den Kaffee und die Probefahrten. Ich bekam den Eindruck, auf nem jungen Hund zu reiten. Lebhaft, wendig, übermütig, sektlaunig, dieses Fahrrad macht großen Spaß. Wenn man ein Luxusstadtrad sucht - genau das isses. Gut, daß der Traum so teuer ist, sonst hätte ich ihn womöglich gekauft. Einzig das leichte Mißverhältnis aus einerseits noch nicht ganz abgeschlossen scheinender Selbstfindung und der und dem andererseits etwas voluminös wirkenden Selbstbewußtsein behagt mir an der Herstellerfirma nicht vollumfänglich.
Ich widerstand der Versuchung, mich auf ein Skagerrak zu setzen. Wahrscheinlich hätte ich es haben - und wahrscheinlich nicht bezahlen wollen. Auch MT2, FrancisDrake, All-Terra, Da-Gama usw. fielen hinten runter. Es muß Grenzen geben. Ein Tausendeurorahmen kommt nicht in Frage.(Bastabumm.)
Doch a propos Extrawurst, da kam wieder Patria ins Blickfeld. Patria. Dieser komische Name!? Zwar liegt mir Vaterlandsliebe eher fern, ich bin mit meinem bißchen Menschsein schon so ausgelastet, zum Deutschsein komme ich einfach nicht, für sowas fehlt mir echt die Zeit. Aber. Im Fahrradbereich siedeln doch sehr viele der in Mittelwesteuropa hergestellten Sachen irgendwo zwischen mindestens manierlich über beachtlich bis hin zu begeisternd, und langfristig gesehen sind sie auch preiswert. Patria kannte ich nur als Hersteller des kuriosen Modells Merano, was nun, abgesehen von der tollen Verarbeitung und Durchdachtheit, doch eher extravagant und wirklich nicht typisch für die Firma ist. Befaßte mich aber dann doch näher damit, als ich hörte daß die in gewissem Maße Maßrahmenbau betreiben, zwar keine Einzelanfertigungen, aber zu einem erstaunlichen Tarif: hundertdreißig Euro für ein längeres Oberrohr, das klingt gut. Ich hatte den Eindruck einer altehrwürdigen Manufaktur. So konservativ, daß man erstmal verwirrt ist. (Auf meine Frage nach Exzentertretlagergehäuse sagte man mir dort: „Nein, das machen wir hier bisher nicht. Aber, offen gesagt, wir beabsichtigen auch nicht, damit anzufangen.“ Ach so? Das machte mich recht neugierig, ich setzte mich aufs Terra. Es ist gewissermaßen das Gegenteil des Velotraums: Ein StrichAcht, ein Schiff, ein Dreimaster. Es will nicht beschleunigen und brettern, eher „nimmt es Fahrt auf“, und es behält diese dann recht gelassen bei. Weitere erste Eindrücke? Hm. Eine beschwichtigende Unbeirrbarkeit umfängt mich. Ich fahre erstmal, sehe mir die (mir eigentlich wohlbekannte) Gegend an. Und fahre und fahre. Vergesse fast das Fahrrad unter mir. Gucke spazieren. Komisch, diese Straße hatte ich noch nie so gesehen. Und fahre und fahre. Und war hier nicht früher an der Ecke ein…- Hoppla, wiewo weit bin ich denn eigentlich? — und da isser nun, der Moment der Erkenntnis: Ja suche ich denn nicht genau das, ein Verreise- und Davonfahrrad? Dann also scheine ich genau auf sowas zu sitzen. Dieses Rad kann man vergessen. Und sollte es deswegen nicht. Wie schön daß wir uns gefunden haben.
Da ich mich an Tretlager und Steuersatz nicht selber rantraute suchte ich nun noch einen guten Mechaniker. Man machte mich auf einen Laden aufmerksam, den sensationell zu nennen eine Untertreibung ist: Fahrradfritze (.de) in Schöneberg. Ein Held, ein Genie, was soll man sagen. Der Mann sollte hallenfüllende Vortragsreisen unternehmen, mit seinen Geschichten über Stahl, Physik und den Rest der Welt. Oder Infrastrukturminister werden. Er strahlt interessiertheit und unterforderung aus. Würde man dort ein Stück Eisenbahnschiene anliefern, mit dem Auftrag, es in eine Armbanduhr umzubauen, bekäme man wahrscheinlich obendrein gute Anregungen zur Weiterentwicklung, welche praktischen Sonderfunktionen diese Uhr noch haben könnte. Ist morgen fertig. Falls es teurer wird als soundso rufen wir an. Wahnsinn! Leider hatte man sommers zuviel zu tun, ich hätte warten müssen, aber mir war tatendringend zumute, denn ich wollte so lang noch Schönwetter war die Jungfernfahrt unternehmen. Die Laufräder, um schon mal loszulegen, baute also Komponentix, das ging schnell, präzise!, verläßlich, ohne aufhebens, mit kurzer aber gutsitzendr Beratung - bester Preußenstyle. Alles weitere geschah dann bei Fritze. Dieser herrliche Laden! Früher war mir oft mulmig, wenn Mechaniker mein Fahrrad anfaßten, ich machte es lieber langwierig aber selbst. Das hat sich nun aber ins Gegenteil verkehrt. Ich verlasse den Laden stets als glücklicher Kunde. Nun ist mein Bock also quasi fertig. Hipp Hipp…
Eines muß allerdings noch anders werden: wie einstmals John Wayne auf der Kuh sitze ich auf der Kurbel, oder eher schon Qurbel, wegen Kuhfaktor von fiesen 185 mm bei 113 Wellenlänge (weniger als 107 mm geht nicht, und die wenn-schon-dann-SKF sind so teuerrr) Weiß hier wohl jemand, welche bezahlbaren (darunter verstehe ich zweistellig) und bevorzugt schmalgeschmiedeten 170er 4kt-Kurbeln nicht nur 500/14-linientreu (sowas um die 54 mm) sind, sondern auch 25…27 mm Kröpfung (weil Hinterbau dort ca 124 mm breit) und 42 Zähne haben, außerdem aus Rücksicht auf Mrs. Jane Glider ohne Steighilfengedöns und -als Sahnehäbchen- mit nicht allzu extravagantem Lochkreis (vielleicht 110er oder so)? Gibts das?? Ich weiß, das ist viel verlangt. Ach, dat wär so schön. Mercilmals.
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#687132 - 01/24/11 08:43 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: thil0]
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Hallo,
mit wieviel Gepäck am Rad fährst Du bei deinem Terra, und wo (vorne/hinten) und wieviel verteilt? Andernorts wird vom schaukeln beim Terra geschrieben, im Gegensatz zum sehr ruhigen (Aku)-Velotraum-Rahmen.
Bin nämlich, wie andernorts zu lesen, selbst auf der Suche nach einem neuen Reiserad. Und denke u.a. an Terra und Velotraum (hier bevorzugt aber an cross crmo). Ob Kette oder Rohloff, welche Bremse sind mir noch nicht so ganz klar.
Gruß Heinz
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#705050 - 03/24/11 12:33 AM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: Nordmann138]
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Tach Heinz, 25…35kg, in roller classic eingetütet, ein drittel davon vorn. Schaukeln habe ich zu provozieren versucht; Fahrrad wiegt 20kg, ich 70, also weitere 70kg für Gepäck bis zum zGg von 160kg. Als ich Bodenfliesen für die Küche brauchte holte ich die mitm Terra. Als ich wirklich 70 kg zulud wabbelte es zuerst ziemlich unangenehm, aber schon bei 60 deutliche Besserung, bei 50 wiederum. Nach näherer Untersuchung und Justage von Speichenspannung, Steuersatzspiel und Beseitigung eines kleinen Höhenschlags am Vorderreifen gab sich ein ganz anderes Bild, die Fuhre war auch schwerbeladen gut beherrschbar. Der Rahmen hat, zumindest bei mir und im Rahmen der Vorgabe des Herstellers, nichts mit dem Wabbeln zu tun. Eher bestätigt sich daß solche Grenzerfahrungen eine gewisse Penibilität des Mechanikers bedingen. Es muß nicht immer Rohloff sein, aber es soll bei mir eine Nabenschaltung sein, meinetwegen P5Cargo oder Nexus7 kombiniert mit nem Schlumpf, notfalls die Elan (naja, gibt kaum noch Teile. Bißchen zartfühlend mit den Sperrklinken umgehen, dann geht das für Kurzstrecke durchaus, schaltet sich seidenweich wie Alfine-8, in mancher Hinsicht sogar besser als Rohloff, zum Beispiel logarithmische Abstufung. Ha!), jedenfalls mag ich Kettenschaltung nicht mehr. Ich würde sehr gern mal die neue Nuvinci probieren. Und ich würde realistischerweise die schicke Shimano http://phil.veloblog.ch/post/7/1506 im Auge behalten. Bremsen? ach, mir scheint das Thema wird oft genug um des diskutierens Willen diskutiert, wohl gern von Leuten die kaum je über die Mark Brandenburg hinauskamen. Ich bin mal spaßeshalber mit nem Gazelle-Tour-Populair-Damenmodell (mit Sachs Super7 und Trommelbremse) den Schauinsland hochgeradelt, knapp tausend Höhenmeter auf 12 km Landstraße, und als es wieder runterging rieten reichlich Rennradrentner mir, unbedingt die Seilbahn zu benutzen, wegen großer Gefahr des Bremsfettbrandes. Die Penner. konntenns wohl nicht verwinden daß ich dreie von denen bergauf überholt hatte. In Obree-Haltung (geht prima mit dem Hollandlänker!) wurde die Fuhre gut siebzig kmh schnell, aufrecht sitzend fiel sie ab auf 45. Ich war mein eigener Bremsfallschirm. Manchmal mit probehalber zugeschaltetem Seitenläufer, was aber nicht sooo viel ändert. Die eigentlichen Bremsen benutzte ich während der gesamten Abfahrt: überhaupt nicht! Gut, ich hab jetzt HS-Maguren dran, hinten wär mir aber sowas wie ne BRIM85 lieber. Aber der Mönchswiesenmann will ja nicht. Schade. Keine Lösung? Zumindest gutes Problembewußtsein fand ich bei http://www.radnabel.com/de/index2.php , dort runterblättern bis 15.02.2010.
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Edited by thil0 (03/24/11 12:39 AM) |
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#705071 - 03/24/11 07:28 AM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: thil0]
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Geh mal besser nicht davon aus, dass du jeden Berg ohne mechanische Bremse runterkommst. Spätestens bei Serpentinen ist es damit vorbei.
Falk, SchwLAbt (nur selten in Brandenburg unterwegs)
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#705146 - 03/24/11 10:14 AM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: Falk]
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Tschuldigung, Falk, ich habe mich mißverständlich ausgedrückt. Vorn brauchts natürlich auf jeden Fall etwas das, wie die Zahnpastareklame früher so schön sagte, „auch morgen noch kraftvoll zubeißen kann“, und da würde ich auch keine Trommel- oder Rollenbremse haben wollen. Hinten allesdings schon, doch grade diese Kombination ist mit Rohloff leiderleiderleider (noch?) nicht möglich. das ist worauf ich hinaus wollte.
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#705159 - 03/24/11 10:42 AM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: thil0]
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Scheibe willst Du wirklich nicht? Die wäre mit dem R-Gerät problemlos zu machen, und dass der Winterbetrieb den Scheiben zusetzen würde, kann ich nicht bestätigen. Die sind doch vom Schnee und vom Matsch in der Regel ziemlich weit weg. Gegen eine Trommellösung spricht, dass das eine Einzel- oder allenfalls Kleinserienlösung wäre. Tauschteile müsste man gleich in ausreichender Menge mitproduzieren und dann jahrelang lagern. Außerdem gibt es beim R-Gerät und bei gewöhnlichen Hinterbauten ein Platzproblem. Mit Trommelbremse im Vorderrad bin ich übrigens fast zehn Jahre auch im Urlaub und auf Bergstrecken unterwegs gewesen. Man muss eben ein bisschen kräftiger reingreifen, und Schleichtalfahrten mögen die Sachs-Trommelbremsen gar nicht. Eine ist mir auf Madeira auch mal verreckt, auf der Talfahrt von der Encumeada runter nach Ribeira Brava. An einem schjleichenden Lkw war kein Vorbeikommen und die Idee, eine Pause einzulegen, bis er unten ist, kam ich ein kleines Bisschen zu spät.
Falk, SchwLAbt
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#706842 - 03/29/11 01:59 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: Falk]
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Es ist so: Die Vorderradbremse soll für kräftige Bremsungen und Notfälle da sein, verläßlich, Verschleiß ist aber nachrangig. Hinten reicht auch ne Bremse mit mäßiger Leistung, dafür aber möglichst verschleiß- und wartungsfrei.
Mir paßt (bei derartigen Kräften wie einer vorn notbremsenden Scheibe) gefühlsmäßig die einseitige Krafteinleitung nicht. Und immerhin - der Auslöser der ganzen Sache war ja bei mir eine Scheibenbremsgabel: ich bin auf ein festes Hindernis gefahren und die Elastizitätgrenze der Gabelkrone war größer als die des Unterrohrs, es war also nicht die Gabel verbogen sondern der Rahmen Schrott, siehe ganz oben in diesem Faden. Da sehe ich nun einen kleinen Teufelskreis: gegen die durch einen bissigen Scheibenbremssattel in die Gabel eingeleiteten Biegemomente muß die Gabel steifer sein. Eine steifere Gabel federt weniger. Weniger Federn führt zu weniger Bodenkontakt, mithin weniger Bremswirkung und (gleichzeitig! trotzdem!) größerer Gefahr des Blockierens, was beim Vorderrad erhebliche Sturzgefahr bedeutet, oder aber eine Federgabel (mit ihren zehntausend Problemen) nötig macht.
Die Qualität und der Entwicklungsstand der auf dem Markte befindlichen Scheibenbremsen für Fahrräder scheint so bemessen zu sein, daß Gequietsche und Geschleife zu bekommen und zu beheben mehroderweniger Glückssache sind (oder nicht?). Das wundert mich. An Kfz werden, soweit ich weiß, seit Anfang der siebziger serienmäßig Scheibenbremsen verbaut, und zwar mit besten Erfahrungen (W115 /8!). Es ist doch sehr schade, daß und auch fragwürdig, warum soetwas bei Fahrrädern nicht machbar zu sein scheint? - Felgenbremsen sind ja eigentlich was brimmitiefes, zum Beispiel geht mir die sich bei Nässe bildende Aluminiumoxidpaste nebst Schmirgelgeräuschentwickung durchaus auch gehörig auf den Geist, ist aber vielleicht doch das kleinere Übel. Preisgestaltung: Trommel- und Rollen- mal ausgeklammert wurde mir die HS-11/33 als billigste Fahrradbremse (pro Megajoule) genannt, Felgenverbrauch eingerechnet. Scheibe ist hip und daher künstlich teuer, scheint mir.
Fazit: vorn kann ich mit ner HS-Schnapszahl meinetwegen leben - bis sich besseres findet. Hinten aber soll sich Onkel Röhloff bitte mal was einfallen lassen. Zum einen ne Trollen- bzw Rommelbremsaufnahme. Und er möge sich, wenn die neue Kette fertig ist, zügig an die Arbeit machen - und endlich einen INTARDER konstruieren!!
Hat jemand nen Tip, welches Blatt ich anschaffen sollte? Gebhardt Classic für'n Zwanni oder das „Single“ von Specialités-TA (30€) oder gleich das vierzig Taler teure Edelstahlblatt von Surly?
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#706852 - 03/29/11 02:21 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: thil0]
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Servus thilO, Die Qualität und der Entwicklungsstand der auf dem Markte befindlichen Scheibenbremsen für Fahrräder scheint so bemessen zu sein, daß Gequietsche und Geschleife zu bekommen und zu beheben mehroderweniger Glückssache sind (oder nicht?). Das scheint nur so. Meine hydraulischen Shimanos (z.B. BR-535/595), sind natürlich selbstnachstellend, aber schleifen und quitschen nicht, sind günstig, leicht ohne Ölbad befüllbar, die Beläge können von außen gewechselt werden. Einzig die Beläge halten leider nicht solange wie bei Felgenkneifern. Das wundert mich. An Kfz werden, soweit ich weiß, seit Anfang der siebziger serienmäßig Scheibenbremsen verbaut, und zwar mit besten Erfahrungen KfZ-Bremsen schleifen! Das ist bei einem Schwimmsattel nicht anders möglich, aber bei der vielen überschüssigen Leistung wurscht. Die Beläge von KfZ-Bremsen sind etwa 100 mal so groß wie beim Radl und die Scheiben viel schwerer, trotzdem sind die Autobremsen nicht für 100% der Bergabbremsleistung konstruiert, es gibt ja noch einen Motor. Gruß Felix PS: Es gab übrigens mal richtig solide Scheibenbremsen aus deutschen Landen (Sachs Powerdisc), die auch etwas größere Beläge hatten; die Konstruktion war allerdings auch mit Schwimmsattel also schon mit Tendenz zum schleifen.
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#706853 - 03/29/11 02:22 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: thil0]
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evtl. solltest du mal eine der aktuellen 2011er Modelle eines Scheibenbremsherstellers ausprobieren, bevor du sie alle für untauglich erklärst.
:job
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#706862 - 03/29/11 02:48 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: thil0]
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Stammen Deine überaus negativen Erfahrungen nun vom Selbererleben oder vom Hörensagen? Ob nun Gabel oder Rahmen knicken, das ist bei einem Frontalaufprall ziemlich Wurscht. Das überlebende Teil tut das nur scheinbar und ist bei genauem Hingucken in der Regel auch so geschädigt, dass ein Austausch nicht zu umgehen ist. Oder bist Du der städtische Blumenkübelbeseitiger? Dann solltest Du bei der Stadtverwaltung ein stabileres Dienstfahrzeug oder wenigstens einen sauber in die tragende Struktur eingebundenen Kuhfänger beantragen. Scheibe hip und deshalb teuer, das kann ich eigentlich nicht sagen. Das war vielleicht vor zehn Jahren so. Ganz im Gegenteil, die Hersteller scheinen schon vor einiger Zeit den Wettbewerb über den Preis entdeckt zu haben. Das Schleifproblem, sofern es überhaupt jemals bestand, ist gegessen. Quietschgeräusche entstehen durch Schwingungen, die Bremsbauart hat damit weniger zu tun. Vielleicht bin ich da fehlerhaft unempfindlich. Die Bremse soll wirken, und wenn es dabei quietscht, dann soll es quietschen. Das passiert in meiner Flotte aber nur gelegentlich beim Birdy. Es stört doch höchstens unerzogene Kläffer in Siedlungshausgebieten. Für die bin ich nun wirklich nicht zuständig. Naja, und wenn die Gabel federn soll, dann beschaff eine, die dafür entworfen wurde. Aber irgendwie kommt es mir so vor, als wäre das Märchen von der federnden Starrgabel derzeit bei jedem Märchenerzähler im Repertoire. Verflucht, mein dreibeiniger Tisch wackelt schon wieder!
Falk, SchwLAbt
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#706863 - 03/29/11 02:51 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: Job]
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habe ich erklärt? etwa sie alle? dann ist es mir entgangen. interessant, daß es sich in 2011 nun also geändert hat. (?) gänzlich unaktuelle 2010ermodelle hab ich im november ein bißchen ausprobiert, allerdings fabrikneu, was wohl nicht sehr aussagekräftig ist. (es quietschte da aber auch.)
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#706875 - 03/29/11 03:21 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: Falk]
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Es ist eine Mischung. Meine Erfahrungen mit Scheiben dauerten jeweils nur einige Tage, wegen der hier angelesenen Anteile waren die vielen Relativierungen drin. Ich lese also heraus, daß es sich lohnt, das Thema im Auge zu behalten, das ist gut zu wissen. ist bei genauem Hingucken in der Regel auch so geschädigt, dass ein Austausch nicht zu umgehen ist.
Das klingt plausibel und interessant. Was heißt genaues Hinsehen praktisch? Sowas wie Röntgen? Oder ist sowas viel zu teuer und man tauscht entweder sowieso alles auf Verdacht oder lebt andererseits mit nem Risiko? Was das Gabelmärchen angeht: wenn es eines ist, was ja vielleicht sein kann, ist daran aber komisch, daß es im Gegensatz zu den meisten anderen Märchen keine Umsätze bringt, soweit ich sehe?
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#706880 - 03/29/11 03:30 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: Spreehertie]
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Das klingt aber doch ziemlich gut. Meine Versuche waren nicht ausgiebig. Also muß ich das wohl mal langzeittesten.
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Edited by thil0 (03/29/11 03:31 PM) |
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#706922 - 03/29/11 04:27 PM
Re: Qual der Rahmenwahl
[Re: thil0]
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Umsätze? Begreife ich so nicht. Wer hat denn was davon, wenn immer wieder von federnden Starrgabeln erzählt wird? Auch besonders dünnrohrige Gabeln mit weiter Vorbiegung (der Hobel von meinem alten Herren hat so eine) durchaus sichtbar nachgeben, mehr als 5mm werden es in Richtung des Steuerrohres nicht. Ich kann jedenfalls keine beruhigende Wirkung auf den Fahrzeuglauf feststellen. Schläge in dieser Größenordnung spürt man entweder ohnehin nicht, oder sie werden vom Reifen aufgenommen. Alle stärkeren Stöße kommen bei den Handgelenken an. Selbst, wenn die vom Vorderrad ausgelösten durch eine leicht ansprechende Federgabel geschluckt werden, bekommt man noch immer die vom Hinterrad ausgelösten auch am Lenker mit. Das ist auch der Grund, warum die »Komfortfederung« (mit dieser Bezeichnung verklimperte man einige Jahre eine Kombination von Federgabel und gefederter Sattelstütze) sachlich betrachtet nicht funktioniert. Zwei von drei Kontaktstellen zwischen Fahrer und Fahrzeug (Handgelenke und Füße) bekommen die Schläge vom Hinterrad ab, und der Hintern trägt zumindest unter Last nicht viel. Leider wirken diese Erkenntnisse nicht gegen Selbstbetrug und die Industrie selber hat mit massenweisem Schund den Ruf von echten Vollfederungen bei Fahrrädern nachhaltig geschädigt. Hier hilft nur echt und selber vergleichen.
Was nun Deinen Bruch angeht, ein Zeichen von Schäden ist beispielsweise abplatzender Lack, an diesen Stellen kann man von Haarrissen ausgehen. Ich halte es für den Nutzer nicht für machbar, die Großteile so zu wählen, dass eins sicher als Sollbruchstelle wirkt. Ob nun der Rahmen oder die Gabel steifer ist, das ist weitgehend Zufall. Anpassung nach unten ist meiner Meinung nach der falsche Weg.
Falk, SchwLAbt
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