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#46330 - 06/10/03 07:02 PM
Re: Suedamerika - Sasa on Tour...
[Re: Joerg(kajakfreak)]
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Hallo Jörg! Was ein Abenteuer ist, das ist für jeden verschieden, was Sas z.Z. macht, ist denke ich für die allermeisten hier im Forum schon sehr "abenteuerhaftig", für mnch anderen ist es aber total harmlos, weil selber schon mal die Sahara durchquert, oder was anderes extremeres durchgemacht. Für mich ists aufjedenfall Abenteuer, für Sasa aber wiederum gelebter Alltag, dasselbe wäre auch wenn ich unterwegs bin / wäre. Kann Sasa in seiner Situation auch voll verstehen, es ist der Ehrgeiz alles RADfahrend zurückzulegen, ging mir früher auch so..., wie auch das was er sich sich hier schon schön geplant hat auch so durchzuziehen, solange es geht. Wir hier, "in der trockenen + angenehm temperierten Stube" können ihm zwar viele gute Tips geben, aber noch lange nicht ihm die Entscheidungen abnehmen, ob rechts, links, oder Pause oder ...??? Die Mail hier ist übrigens nicht irgendwie böse gemeint, nur bevor es jemand anderes missversteht, bzw. du selber es als Vorwurf nimmst! Bist ja gerade erst selber von einer Tour, durch nicht "alltägliche" Gegenden zurückgekommen.
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Schönen Gruß Markus Unterwegs zu sein, heißt für mich nicht auf der Flucht zu sein. Ich habe Zeit genug, oder nehme sie mir. Vielleicht weil ich noch kein Rentner bin? Bin auf Reisen nicht elektrifiziert unterwegs. Wieso? Weil ich es noch kann! | |
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#46337 - 06/10/03 07:26 PM
Re: Suedamerika - Sasa on Tour...
[Re: Sasa]
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Hi Sasa, wow, bei dir geht es ja richtig rund! Das gute ist das du nach deiner Rückkehr über all diese ... lachen kannst, das schlechte ist, dass dir diese Weisheit im Moment rein gar nix bringt! Geh es langsam an, mach ruhig mal eher zwei oder drei Tage Pause in San Pedro, der Ort eignet sich eh zum relaxen. Besser als dauernd rückfällig zu werden. Und wenn du erstmal wieder richtig fit bist, hoffentlich ne neue Gabel und wenig Gegenwind hast, wird dir sicher auch dir Wüste nicht mehr langweilig vorkommen sondern faszinierend und unglaublich schön. Viel Glück und (hoffentlich) viel Spass, ich bin gespannt wie es weiter geht!!!
Gruß,
bOFi-X
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#46341 - 06/10/03 07:43 PM
Re: Suedamerika - Sasa on Tour...
[Re: Sasa]
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Hut ab vor soviel Durchhaltevermögen und Enthusiasmus und dann auch noch alleine! Ich sitze hier gemütlich und schwanke zwischen Begeisterung und Entsetzen bei der Vorstellung einer solchen Reise Bin schon gespannt auf Deinen nächsten Bericht und hoffe, daß Du ganz schnell wieder gesund wirst - dann fällt das Fahren auch wieder leichter!
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Clavelina
Der Weg ist das Ziel | |
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#46353 - 06/10/03 11:51 PM
Re: Suedamerika - Sasa on Tour...
[Re: Sasa]
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Kurz vorweg. Die meiner Meinung nach beste Definition von Abeneteuer stammt von R. Nehberg. Danach ist ein "Abenteuer" erst ein Abenteuer, wenn es lebensgefaehrlich wird. Und dass es bei mir schon so weit gekommen ist, wage ich zu bezweifeln... Ich sitze hier immer noch in Calama fest, was andererseits aber auch vorteilhaft ist. Denn meine Gesundheit waere auch heute nicht so gut gewesen, dass ich auch nur die Tagesstrecke bis San Pedro haette zuruecklegen koennen. Ausserdem habe ich mich gestern erst viel zu spaet um die neue Gabel gekuemmert. Die, von der die Rede war - mit den Oesen - wart sowieso nicht vorhanden. Und die anderen im Angebot waren auch nicht wirklich zufriedenstellend. Und da es schon so spaet war, sagte man mir, kann die Gabel erst am naechsten Tag (also heute) bestellt werden. Und dann muesse ich immer noch bis Donnerstag warten, weil sie erst aus Santiago per Luftpost zugeschickt werden muesse. Heute morgen musste dann noch mal zum zweiten Mal am Fahrrad massgenommen werden (wurde eigentlich gestern schon). Und dann sagt man mir heute abend im Hostal, dass ich sofort zum Radladen gehen soll - die hatten angerufen. Nun ja, die Gabal war natuerlich noch nicht bestellt. Aber dafuer hatte man noch irgendwo etwas evtl. passendes gefunden. Gepasst hat diese Gabel der Firma Oxford (hier gibts scheinbar nur Oxford, Shimano und Bianchi) dann doch nicht. Momentan sind die beiden Techniker in ihrer oelverschmierten Werkstatt an meinem Fahrrad und der Gabel zugange. Nach dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht... Ich werde mir gleich das Ergebnis ansehen koennen... Ich habe hier heute uebrigens den ersten Deutschen getroffen, seitdem ich hier bin. Insgesamt habe ich bis jetzt nur zwei Europaeer hier getroffen. Die Hauptsaison scheint noch nicht sonderlich in Gange zu sein, was sich allerdings auch in durchgehend billigeren Uebernachtungspreisen, als im Reise-Know-How-Reisefuehrer niederschlaegt. Bis denne... Sasa
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#46387 - 06/11/03 10:29 AM
Re: Suedamerika - Sasa on Tour...
[Re: Sasa]
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Purzel
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Hi Schnuckel, habe mir natürlich Gedanken über Deine Gesundheit gemacht. Ich denke, das die Klimaumstellung auch dazu beiträgt, daß es Dir nicht so gut geht. Bleib einfach bei der Route viel trinken und ausreichend Obst und Gemüse. Schokolade würde ich nicht abends zu mir nehmen, alldieweil wenn Du schon geschwächt bist, Dich die Verdauung für die Schokolade auch einiges an Energie kostet- also besser am Mittag. Wenn Dich nach den Mahlzeiten Dein Völlegefühl nicht losläßt, nimm 1 Dragee MCP mit ausreichen Flüssigkeit. Das macht den Rest einfach wesentlich erträglicher. Ansonsten glaube ich braucht Dein Körper ein paar Tage zur Ein- bzw. Umstellung auf Umfeld und Belastung. Denk an Dich und umarme Dich... Frank
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#46456 - 06/11/03 03:42 PM
Tschuldigung
[Re: Anonymous]
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Hi @ all ! Das war wohl zu Provokativ ! Das Gefühl ein Abenteuer zu Erleben ist natürlich relativ. Alles was vom normalem Tagesablauf abweicht und etwas (oder sogar mehr) Bauchkribbeln bereitet würde ich dazu zählen. Ich weiss noch wie ich als kleiner Junge völlig weg war weil ich eine Nacht ALLEINE im Zelt im Garten verbracht habe. Jetzt haben mich die Berichte von Sasa an meine gerade zurückgelegte Tour errinnert. Schmerzender Ars.., ohne Schatten auf die schon verbrannte Haut knallende Sonne, ewige schnurgerade Strassen, eine Steigung an der Nächsten und natürlich den stetigen Gegenwind assoziiert man irgendwann nicht mehr mit einem Abenteuer sondern eher mit täglicher Arbeit eines Reiseradlers. Der Rat auf den Körper zu hören war aber ernst gemeint. viele schöne (und anstrengende ) Kilometer für Dich und tolle Reiseberichte für uns wünscht jörg
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#46676 - 06/13/03 01:53 AM
San Pedro de Atacama
[Re: Sasa]
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Jaja... sollte ich also zuerst mal mit der Geschichte uber meine Gabel anfangen, um dieses Kapitel (endlich!) zuende zu bringen: Nach meinem letzt kleinen Bericht wollte ich das Fahrrad eigentlich fahrfertig in Empfang nehmen. Dumm nur, dass man das mit den Oeffnungszeiten hier nicht so genau nimmt... Also bin ich erst am folgenden Mittag dazu gekommen, mir das Ganze mal anzusehen. Da haben die beiden Jungs schon wieder etwas entdeckt, was sie in ihrer Arbeit aufhalten konnte (die leicht bekleideten Maedchen im chilenischen Fernsehen waren meistens interessanter, als meine Gabel). Der Vorbau und der Konus waren 1mm im Durchmesser zu breit, um sie mit der neuen Gabel in Einklang zu bringen. Arrrggg!!! Hier passt auch wirklich nichts zusammen!!! Ich frage mich, ob das in Deutschland genauso schlimm ist mit den Normen bei Fahrradgabeln. Also habe ich die beiden Jungs beauftragt doch einfach den Konus und den Vorbau etwas kleiner zu schleifen, so dass alles zusammenpasst. Denn im flexen, schweissen und schleifen sind die beiden Meister gewesen. Die neue Gabel passte eigentlich nur in die laenge von Schaft bis Narbe - sonst gar nichts. Aber was solls! Es hat alles funktioniert und ich konnte gestern arbend wieder ein fahrbares Fahrrad in Empfang nehmen. Man wollte mir sogar fuer die alte Gabel noch Geld geben - hier wird nichts weggeschmissen. Und bezahlt habe ich (inklusive Trinkgeld) insgesamt 20.000 Pesos (ca. 25 EUR) - also zweitagelange Montage, die Verarbeitung und Gabel und Entfernung der 8 aus dem Vorderrad. Eigentlich ein ziemlich annehmbarer Preis, oder? Jetzt habe ich eine ziemlich abenteuerliche Gabel: - Oesen oben wurden nachtraeglich eingeschweisst. - Das Schaftrohr war zu lang und musste abgeschnitten werden. - Die alten Bremshalterungen wurden abgeflext und neue an einer fuer die Maguras kompatiblen Stelle angebracht. Die Bremsen sitzen jetzt trotzdem zu tief unten. Was solls - sie bremsen... - und viele, vie Kleinigkeiten mehr... Sehr interessant war uebrigens auch die Besichtigung der weltgroessten Kupfermine Chuquicamata, die ich mit Steffen gemacht habe, den ich an der Touristeninformation in Calama kennengelernt habe. Doch hierzu sagen Fotos mehr als Worte. Da muesst ihr schon meinen wirklichen Reisebericht abwarten... Heute morgen konnte ich mich dann gluecklich auf mein Rad setzen und mich (mit Gepaeck - immerhin!) auf den 100 Kilometer lanen weg nach San Pedro de Atacama machen. Im Hostal muss ich nur fuer zwei Naechte bezahlen, obwohl ich vier Naechte dort war. Der Besitzer hat die Geschichte mit der Gabel die ganze Zeit mit Spannung verfolgt und hat nach dieser komlizierten Geschichte wohl Mitleid mit mir gehabt. Man hat mich vorher vorgewarnt, dass ich ja nicht vor 10.30 Uhr bis 11 Uhr losfahren soll. Da weht der Wind immer in die falsche Richtung - un so war es tatsaechlich. Und punktgenau in der besagten halben Stunde bekam ich endlich Rueckenwind. Die Strasse nach San Pedro war alles andere als einfach - aber landschaftlic schon viel interssanter. Im Osten konnte ich die ganze Zeit die schneebedeckten Gipfel der ersten Andenkordillere bestaunen und auch die Wueste ist hier nicht mehr so von Baggern durchpfurcht, wie anderswo. Ab 3000 Metern gab es sogar zarte kleine Gewaechse, die die Landschaft in ein leichtes greun getaucht haben - in absoluter Trockenheit. Einige Kiloemeter vor dem Pass von 3360 Metern komme ich an einem einsamen Baumchen vorbei, an dem ein Schild steht: "Give me Water please". Ein wenig habe auch ich ueber - fuer zukuenftige Reiseradler - denn so ein einsames Baeumchen in der Wueste drueckt die Langeweile gehoerig. Kann man kaum glauben, was ein so kleiner Baum ausmacht. Irgendwie frage ich mich beim Anblick dieser Wueste sogar, warum die Amis ueberhaupt auf dem Mond gelandet sind. Hier auf der Erde (hier zumindest) sieht es doch genauso aus. Die Anfahrt zum Pass war eine lange schnurgerade Strasse, deren Verlauf ich immer schon stunden vorm Erreichen des Horizontes sehen konnte. So war die Fahrt wieder gar nicht so einfach - mit 1300 Hoehenmetern auf 100 Kilometern. Noch nie war ich ueber 2600 Metern - heute ging es gleich auf 3360 hinauf. Ohne abzusteigen schaffe ich es bis nach oben, bemerke aber schon erste Probleme mit der Hoehe. Die Trinkflasche kann ich nicht lange am Munde halten. Zu stark ist der Drang, den duenner werdenden Sauerstoff einzuatmen. Hier oben bekomme ich oft schleimige Hustenanfaelle - was sicher ein Zusammenspiel aus meiner Erkaeltung und der Hoehe ist. Die Erkaeltung habe ich bis jetzt leider nicht vollkommen auskurrieren koenen. Irgendwann komme ich endlich am nicht markierten Pass an. Erst zoegerlich, dann immer steiler geht es bergab. Ich habe von hier oeben einen tollen Ausblick auf das fast tasend Meter unter mir und viele Kilometer entfernt liegende Valle de la Luna und San Pedro. Selten fahre ich allerdins schneller als 30 km/h, da ich meiner neuen Gabel noch nicht so ganz traue. Ungern moechte ich riskieren, dass mir die angeschweissten Bremshalterungen bei ueberhoeter Geschwindigkeit abreissen. Mit heissen Felgen komme ich unten an. Doch nach dem ganzen Spass der Abfahrt folgt wieder die Arbeit. Wenn mir jetzt irgendweiner der verantwortlichen Strassenbauingeneure ueber den Weg laufen wuerde - ich wuerde ihn mit meinem vollbepackten Rad sofort uebrrrollen!!! Wie kann man eine Strasse so steil bergab gehen lassen und danach noch mal einen steilen Antieg dransetzen?!? Keuchend quaele ich mich auch ueber diesen Bergkamm, werde danach aber kraeftig mit einem atemberaubenden Ausblick auf das in der Daemmerung liegende Valle de la Luna und die umliegenden Berge belohnt. Durch unheimliche Felsformationen schlaengelt sich die Strasse, bis sie endlich in San Pedro angelangt und der Asphalt endet. San Pedro ist ein Fall fuer sich. Eine Oase - mitten in der Atacama-Wueste gelegen - voll von Touristen, deren Andrang sich ausserhalb der Hauptsaison aber noch in einem ertraeglichen Rahmen haelt. Es gibt durchweg keine asphaltierten Strassen und man findet Menschen aus vielen verschiedenen Nationen. Bei der Einfahrt sehe ich ein paar Leute auf einem Huegel sitzen, die still dort den Anblick der Berge in der untergehenden Sonne geniessen. Die ersten Menschen, die mir ueber den Weg laufen sind eindeuig Touristen. Ein Paerchen im mittleren Alter mit Kamaera in den Haenden. Natuerlich werde ich von den beiden bestaunt - ernte aber gleich ein freundliches "Hola" und kein schweigendes Gaffen auf mein bepacktes Fahrrad. Zuviele verschiedene Menschen kommen hier wohl zusammen, als dass ich noch irgendeine Ausnahme darstellen koennte. Ih finde das bisher beste Residencial bzw. Hostal, dass ich hier in Suedamerika bisher erleben durfte. Fuer nur 3000 Pesos pro Nacht (ca. 4 Eur) kann ich dort uebernachten. Warme Dusche und Kuechenbenutzung inklusive. Erst nach einer ausgiebigen Dusche sehe ich das Hinweisschild, dass man sich hier ein einer der trockensten Wuesten der Welt befindet und deswegen doch bitte nur ganz kurz duschen soll. Und dabei ist das nach einem harten Tag hier soooo schwierig... Ausserdem ist es hier abends verdammt kalt. Momentan habe ich lange Hose + lange Unterhose, T-Shirt und dicke Fleece-Jacke uebergezogen und draussen friere ich immer noch. In der Kueche passiert mir noch ein kleines Maleur. Waehrend ich alles zum Kochen zusammentrage, macht es sich eine fette Katze an meinen heute morgen geschmierten Broetchen schmackhaft. Am liebsten wuerde ich dieses mistige Katzenvieh in hohem Bogen aus der Kueche treten - wenn ich nicht wuesste, dass da in ihrem Fell bestimmt 1000 Floehe und Krankheiten lauern. Und sie macht auch keine Anstalten sich von den Broetchen zu loesen. Verwirrt frage ich in der Rezeption nach, ob die Katze von hier ist. "Katze? Welche Katze", fragt er mich dort nur und springt sofort auf... Als Entschaedigung fuer die verlorenen Broetchen (ich habe mich gar nicht beschwert), bekomme ich kurze Zeit spaeter eine Maggi-Tuetensuppe geschenkt... Soviel zum Tag heute... Hier in San Pedro werde ich erst einmal entspannen. Der Ort bietet sich - wie bereits erwaehnt - gerade dazu an. Desweiteren werde ich einige Informationen ueber das wirkliche Abenteuer einholen, dass ich noch von hier aus vor mir habe. Wenn moeglich, moechte ich von hier aus endlich in das Bolivianische Hochland vorstossen. Das wuerde allerdings auch viele viele Tage ohne Internet und Handy-Empfang (Wochen!) dauern. Bis dann und Gute Nacht... Sasa
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#46711 - 06/13/03 09:37 AM
Re: San Pedro de Atacama
[Re: Sasa]
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Lieber Sasa, erst mal dankeschön für Deine wunderschönen Berichte, da keucht und schwitzt man ja so richtig mit beim Lesen! Es gibt um S.P. wirklich tolle (Tages-) Touren, z.b. zu Höhlenmalereien (in einem Flußbett), durch Felsschluchten, Singeltrails usw. - falls Du mit Mtb fährst. Die Tipps kriegte ich von einem einheimischen Radshopbesitzer, der auch reiseradelt; der Shop ist in einer der Hauptstrassen (sorry, ist schon 3 Jahr her, kann mich nicht mehr so genau erinnern). Viel Spass bei der weiteren Routenplanung ins Hochland und viele nette Menschen wünsch ich - ich freu mich schon auf die nächsten Berichte. Alles Gute - Helga
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#46727 - 06/13/03 11:14 AM
Re: San Pedro de Atacama
[Re: Sasa]
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Hallo Sasa,
danke für die vielen tollen Geschichten! Mach weiter so, und viel Glück in Bolivien!
Gruß Florian
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#46739 - 06/13/03 12:06 PM
Re: Suedamerika - Sasa on Tour...
[Re: cyclist]
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auch von meiner Seite ein ganz grosses Dankeschön für die Berichte - auch ich "leide" mit und frue mich mit, je nachdem wie's läuft. Ausserdem ist's immer wieder eine tolle kurze Unterbrechung des Arbeitsalltags (nicht weitersagen!).
Unbekannterweise einen Gruss und alles Glück für die weitere Tour - W.
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#46743 - 06/13/03 12:23 PM
Re: San Pedro de Atacama
[Re: Sasa]
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Hola Sasa,
estamos todos encantados de leerte . La verdad es que como tu ves todos los problemas tienen una solution . Mas o menos todo se aregla con el Tiempo . Te deseamos un bien viaje.
Saludos de Alemania.
Pensamos en ti.
P.S. mal dein Spanisch ein bisschen auf frischen.
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#48057 - 06/24/03 07:00 PM
Re: Suedamerika - Sasa on Tour...
[Re: cyclist]
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Wer Sasa schon vermißt hat: Heute Nacht gegen 0:00 Uhr MESZ hat er aus Alotha (??) angerufen. Braucht noch fünf Tagestouren bis Uyuni (vergebt mir, wenn ich hier jetzt 26 Schreibfehler reigepackt habe.....) Aber die Telefonverbindung war auch nicht die Beste.
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#48081 - 06/24/03 08:21 PM
Re: Suedamerika - Sasa on Tour...
[Re: TenBaseT]
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Finde ich ja super, daß Du uns auf dem Laufenden hältst - die Schreibfehler (falls es welche sind) sind mir egal. Ich freue mich schon auf den nächsten Bericht!
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Clavelina
Der Weg ist das Ziel | |
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#48559 - 06/28/03 07:24 PM
Uyuni - Bolivien
[Re: Sasa]
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¡Hola Todos! Ja, dass ihr euch dennn gar keine Sorgen um mich macht? Da melde ich mich zwei Wochen lang und es passiert (fast) gar nichts! Ich bin soeben sicher in Uyuni angekommen. Der erste Ort seit Wochen, wo es Telefon (ja sogar Internet!), Post, Baecker (hoffentlich...) und vielleicht sogar warme Duschen gibt. Meine letzte Katzendusche mit dem Ortlieb-Wassersack liegt eine Woche zurueck - mief... Und davor war auch ueber eine Woche ausser einem Bad in nach faulen Eiern stinkendem Thermalwasser gar nichts. Und ich merke nicht mal, dass ich rieche! Einen Reisebericht wie die vorhergehenden wird es dieses Mal nicht geben. In den vergangenen zwei Wochen ist einfach viel zu viel passiert. Eine kleine Zusammenfassung: - Ausflug zu den Geysieren von El Tratio mit einer netten Franzoesin, die mich noch davon ueberzeugt hat, doch noch einen Tag laenger in San Pedro zu bleiben. - Fahrt auf das Altiplano auf (auf 20km 2000 Hoehenmeter) bis zu 4800 Metern und meistens ueber 4000 Metern. - Das auf allerschlechtesten Pisten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Nie im Leben haette ich gedacht, dass ein einzelnes Land so viele schlechte Pisten haben kann!!! Was hier eine Fernverkehrsstrasse ist, ist in Deutschland nicht einmal ein Wanderweg des Alpenvereins wert! Und dass mein Fahrrad das alles sooo super durchgemacht hat - teu! teu! teu! Vorher haette ich nie gedacht, dass es so was wie Wellblechbisten (und dass in der Auspraegung, dass das Rad bei 10 km/h wie ein Karnickel huepft!) wirklich gibt! Waere ja alles gar nicht so schlimm - wenn da nicht noch tiefer Sand bei waere. Mein "Rekord" lag mal bei ueber 4 Stunden fuer 11 Kilometer - ohne jegliche Steigungen oder Gegenwind. Also in dieser Hinsicht - ich habe schon daran gedacht, einen verzweifelten Hilferuf ins Forum zu schreiben! - Ja, und dann war da noch die super beeindruckende Tour in zweieinhalb Tagen ueber den Salar de Tunupa (oder auch Salar de Uyuni genannt) - den groessten Salzsee der Welt. Wirklich beeindruckend! Und dann erst das Gaestebuch im Alojamiento auf der Trauminsel Inkawasi - ich bin fast vom Glauben abgefallen. Da standen Unmengen Reiseradler drin - auch mir bekannte. Und habe ich darin noch einen mich betreffenden Ratschlag gefunden, den ein vorhergegangener Reiseradler (Steffen!) ueber meine Schuhe geschrieben hat... Hmpf... - Ich habe uebrigens seit etwa 20 Tagen keine Wolke am Himmel gesehen und trotzem hatte ich morgens schon gefrorene Wasserflaschen im Zelt. Letzte nach waren es -5C im Zelt... Heute morgen bin ich dann auf dem Salzsee aufgewacht, habe mein Zelt gepackt und bin auf dem Bahndamm bis nach Uyuni gefahren (Der beste Radweg, den es hier gibt). Heute abend geht es mit dem Bus (schaem!) nach La Paz. Die Idee, den ganzen Weg nach Lima in zwei Monaten zu schaffen, war einfach zu utopisch. Es ist nicht die duenne Luft, die einen hier nur 30 bis hoechstens 60 km am Tag schaffen laesst - es liegt alleine an den schlechten Strassen. Ihr glaubt gar nicht, wie fertig man nach 30 Kilometern Tagesetappe sein kann! Und dann noch mit einem blinkend roten Hintern... Von La Paz moechte ich liebend gerne die Yungas in den Dschungel hinabbrausen und dort noch ein paar Tage verbringen. Mal sehen, ob ich die wirklich schlechten Pistenabschnitte auf einem Flussboot ueberwinden kann. Das werde ich versuchen, alles in La Paz in Erfahrung zu bringen. Fuer Peru bleibt dann zwar kaum noch mehr als zwei Wochen Zeit, aber eigentlich muesste man hier sowieso Jahre verbingen... Sonnige Gruesse aus dem winterlichen Uyuni Sasa
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#48565 - 06/28/03 08:12 PM
Re: Uyuni - Bolivien
[Re: Sasa]
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Hi Sasa bleibt nur anzumerken: wer Sascha kennt, weiß, dass der einen Terminplan nicht so einfach verschiebt. Mann, muß die Französin aber nett gewesen sein .... Kommentar von deiner Mutter: Gott sei Dank ein nettes Mödchen aus dem nahen Frankreich und nicht aus dem fernen Südamerika Die Schuhe habe es dir ja wohl angetan? Wir werden dir zu Weihnachten ein Paar Holzschuhe schenken, dann hörst du wenigstens wenn du die verlierts. Haben auch den Vorteil, dass diese sich als Trinkgefäße und gefährliche Schlagwaffe eigenen und auf der Flucht schnell auszuziehen sind Na dann mach's mal gut und hol dir die Maguras an der Botschaft ab. Hoffentlich haben die findigen Mechaniker die nicht anderweitig verbauen können.
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#48568 - 06/28/03 09:53 PM
Re: Uyuni - Bolivien
[Re: Sasa]
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Halo Gringo,
tja, wollteste es ja nicht glauben mit den schlechten Strassen... aber man sollte auch erwaehnen kein Verkehr und wenn man mal anhaelt um die Natur antatt der Strasse zu betrachten einfach nur genial. Auf diesem Weg eine gute Weiterreise und noch ein Tip: Der Altiplano zwischen Puno und Cusco ist ebenfalls sehr schoen ... und hat heisse Quellen!
Gruss Steffen
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#48569 - 06/28/03 10:17 PM
Re: Uyuni - Bolivien
[Re: Sasa]
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Hallo Sascha! Schön zu hörn das es dir (wieder) gut geht!!! Die Technik scheint ja auch gehalten zu haben - was ist denn aus der (neuen) Gabel geworden, hast noch eine bekommen??? Was hats denn mit den neuen Maguras auf sich - haben die etwa ihren Geist aufgegeben??? Und finds auch sehr gut, das du dir inzwischen keinen so grossen Stress mehr machst, du dich nicht vom Termindruck leiten lässt, sondern von dem was so sich ergibt... auch wenn "es" Frankreich kommt... In Deutschland zurück, wirst dich wahrscheinlich über jeden noch so schlechten Feldweg freuen, der dir - besonders ab demnächst im Paderborner Land - untere Reifen kommt... Wellblech bin ich auch schon mal gefahren, kanns also durchaus nachvollziehen - entweder tragen oder mit möglichst hoher Geschwindigkeit durch Grosse Sorgen, hab ich mir zumindest, nicht gemacht, dein Ghostwriter schreibt ja hier immer die aktuellsten News rein und wenn was gewesen wäre hätte es schon längst in der Bild gestanden Wünsche dir weiter noch viele Abenteuer ( welcher Art musst du selber entscheiden !!! ), Gesundheit ( für dich und dein Velomobil ) und keinen Stress! Selbst Jahre können für ein Land bzw. einen halben Kontinent immer noch zu wenig sein, es kommt drauf an welche Ansprüche man hat und auch auf das WIE man leben dort erleben möchte (Fortbewegungsart)! Nutze die Zeit jetzt, bevor es irgendwann mal zu spät ist...!
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Schönen Gruß Markus Unterwegs zu sein, heißt für mich nicht auf der Flucht zu sein. Ich habe Zeit genug, oder nehme sie mir. Vielleicht weil ich noch kein Rentner bin? Bin auf Reisen nicht elektrifiziert unterwegs. Wieso? Weil ich es noch kann! | |
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#48612 - 06/29/03 05:45 PM
La Paz...
[Re: Sasa]
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...heute morgen habe ich es geschafft sicher in La Paz (oder genauer: El Alto) anzukommen. Ich bin extra schon in El Alto ausgestiegen, um mir die Abfahrt in den viele hundert Meter tiefer liegenden Talkessel von La Paz nicht nehmen zu lassen. Und die naechtliche Busfahrt war auch ganz abwechsungsreich. Mir ist - abgesehen von meinem Discman - auch nichts abhanden gekommen... Das Fahrrad und die Ortlieb-Taschen mit Inhalt sind zumindest noch da, das ist doch schon mal was. Und ausserdem glaube ich, dass sich auf den Ruettelpisten der Discman nur auf dem Boden des Busses selbststaendig gemacht hat und ich ihn von daher nicht mehr finden konnte. Und das die unbeheizten Nachtbusse so kalt sein sollen - das stimmt auch nur teilweise. Man sitzt so dicht gedraengt (Nach dem Motto: Wo Platz ist, ist auch ein Sitz), dass man sich zwangslaeufig gegenseitig waermt. Beim Aussteigen ist mir dann aufgefallen, dass ich zwar schon Staedte mit so katastrophalem Verkehr gesehen habe, dafuer stehen die Hupen nie still... Ist auch ganz nett. Mit der Zeit fuehlt man sich durch das Gehupe sowieso nicht mehr angesprochen... Bin also durch die Mautstelle der Autobahn in die City durchgerast, nachdem mir ein einheimischer Radler gesagt hat, dass das der Beste Weg ist, und komme gleich danach an einem Schild "No Bicicletas" vorbei. Naja, im Endeffekt ist mir niemand deswegen oder wegen des Mauts hinterhergekommen - ausserdem kann man den schoenen breiten Seitenstreifen ja nicht unbenutzt lassen. Ueberhaupt war das der erste Asphalt, auf dem ich in Bolivien gefahren bin!!!!!!!!!!! Habe jetzt ein schoenes Doppelzimmer mit Baño Privado (die erste Dusche nach zwei Wochen!) fuer etwa 8 EUR die Nacht bekommen - mit Absand das Teuerste hier in Bolivien, wo ich bis jetzt uebernachtet habe. Normalerweise habe ich immer so 1,20 EUR bis 2,50 EUR die Nacht bezahlt. Aber man muss sich ja mal ein wenig Luxus goennen... Vor allem, nachdem ich in der letzten Nacht kaum geschlafen habe. Komme gerade vom Schwarzmarkt, der hier auch ganz offiziell Mercado Negro heisst. Bin ja doch recht enttaeuscht. Das will ein Schwarzmarkt sein? Alles Illegale, was ich gefunden habe, waren Kopien jahrealter Computerspiele und Filme und vielleicht ein paar Adidas-Klamotten. Hmpf... Werde morgen mal einen Diafilm zur Probeentwicklung bringen, mal sehen ob die Magura-Bremskloetze an der Dt. Botschaft schon angekommen sind, und, und, und... Tschau Sasa
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#48642 - 06/29/03 09:11 PM
Re: La Paz...
[Re: Sasa]
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Underway in Switzerland
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danke für die Berichte!
Was hast du eigentlich für eine Tour geplant? Wie lange soll sie gehen?
gruss
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#48645 - 06/29/03 10:09 PM
Re: La Paz...
[Re: mob]
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Will er, glaube ich, nicht verraten...
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#48676 - 06/30/03 08:20 AM
Re: La Paz...
[Re: Sasa]
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bei diesen berichten macht sich wirklich der blanke neid bei mir breit... viel spaß weiterhin!
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#48783 - 06/30/03 08:51 PM
Re: La Paz...
[Re: Sasa]
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Detlef
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Moin Sasa, habe mir gestern die Zeitschrift GEOSAISON gekauft. Nun rate mal, über welche Region unter anderem dort berichtet wird? Richtig: Wüstenwunder Atacama. Wahnsinns Landschaft! Ich beneide dich wirklich sehr! Weiterhin eine schöne und unvergessliche Reise
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#48799 - 07/01/03 02:04 AM
Re: La Paz...
[Re: ]
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Naja, Detlef... Das wirst Du sicher anders sehen, wenn Du durch die Atacama fahren musst. Fuer mich wars ein Wunder die Langeweile ueberlebt zu haben...
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#49338 - 07/06/03 04:42 PM
neuer Zwischenstand
[Re: Sasa]
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Sasa ist bereits wieder auf Tour. Was es zu erzählen gibt, soll er euch aber selbst sagen, dass kann Sasa viel besser als ich. Zuerst durch die Yungas nach Coroico. Da bekam er es dann ein bisschen mit einem Herrn Montezuma zu tun. Ich kenne den Kerl nicht ..... Ist dann weiter nach Caranavi. Ich weis selbst noch nicht was kommt. Bin mal gespannt.
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#49496 - 07/08/03 12:06 PM
Re: La Paz...
[Re: Sasa]
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HiSascha! Hoffe du bist den Hr. Monte... dingensda schnell wieder los geworden?! Dann doch ieber ´ne nette Franzoesin... Morgens gehts auch bei mir ins Mueckenoutback... mal schaun was wird...
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Schönen Gruß Markus Unterwegs zu sein, heißt für mich nicht auf der Flucht zu sein. Ich habe Zeit genug, oder nehme sie mir. Vielleicht weil ich noch kein Rentner bin? Bin auf Reisen nicht elektrifiziert unterwegs. Wieso? Weil ich es noch kann! | |
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#50002 - 07/12/03 07:59 PM
Rurrenabaque
[Re: Sasa]
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Sorry, so langsam hinke ich ja mit meinem forumsinternen "Reisebericht" ein wenig hinterher, und werde diesen Rueckstand auch sicher erst mit einem richtigen Reisebericht (oje, das kann dauern! - dann aber auch mit Fotos) aufholen koennen. Heute morgen bin ich mit dem Bus (!) in Rurrenabaque angekommen - im bolivianischen Busch -und Pampa-Tiefland. Doch der Reihe nach, wobei ich mich weiterhin so kurz wie moeglich fassen werde: In La Paz habe ich die beiden Deutschen wiedergetroffen, die ich schon aus einem kleinen Dorf im sueden Boliviens namens Alota kenne. Und wie es der Zufall so ergibt, wollten die gerade an dem Tag die Yungas mit geliehenen Raedern herunterradeln, wie ich (Steilabfall vom Altiplano ins Tiefland mit ueber 3000 Hoehenmetern "Verlust" auf ca. 60km). Nun, das Ganze war recht abenteuerlich. Ich habe mich in der Gruppe noch im Wagen mit auf den 4800 Meter Pass El Cumbre verfrachten lassen. Eigentlich war es eigene Organisierte Tour, bei der alle Teilnehmer ihre MTBs vom Veranstalter geliehen und demzufolge auch nicht unbedingt sehr viel Ahnung von solchen Strecken per Rad hatten. Und ehrlich gesagt haette es mich auch nicht gewundert, wenn am Ende des Tages die Haelfte der Gruppe als ueblicher "Kollateralschaden" ueber eine der Zahlreichen Steilabfaelle verloren gegangen waere... Ich habe nur den Transport bis zum Pass inklusive Fruehstueck bezahlt - 7 Dollar. Das schienen allerdings die Guides nicht zu wissen und man hat mich mit behuetet wie ein Schaefchen, was mich sehr genervt hat, aber dafuer habe ich auch bei jeder Pause "meinen Teil" der Verpflegung bekommen... Am Ende war es dann nur noch stressig, weil ich mit meinem ungefederten Rad am langsamsten war, so einige Teile inzischen abfielen und mir der hintere Guide immer so dicht auffuhr, dass er auch schon mal bei Fotostopps ploetzlich in meinem Hinterrad sass... Und das ewig ueber eine sehr holprige und staubige Piste. Wir mussten durch das Gesetz verpflichtet als Abwaertsfahrende links am Abgrund (!) fahren, wo es im Schnitt viele huntert Meter senkrecht bergab ging... Danach war ich dann froh mein Gepaeck wieder aus dem Tourenwagen holen zu koennen und 500 Hoehenmeter alleine aus eigener Kraft alleine bergauf ins Bergdorf Coroico zu fahren. Und dann kommt es doch noch ganz unerwartet. Ein deutscher Reiseradler aus Hamburg (!) spricht mich an und ich bekomme ueber einen Schlepper ein Zimmer in einem Nobelhotel fuer 5 anstatt 10 Euros pro Nacht. Und das tollste: Mit eigenem Handtuch, Swimmingpool, BD (naja), Badewanne und einer kostenlosen Rolle Klopapier (das hatte ich noch nie in Bolivien!). Hat alles nichts geholfen. Waehrenddessen hat mich naecmlich eine Magen-Darm-Infektion gepackt und ich lag fast 2 Tage flach. Danach gings dann mit Hans (dem Reiseradler aus Hamburg) weiter in Richtung Guanay ueber Caranavi. Das Highlight auf dieser schwierigen Strecke: Vor uns verliert ein LKW 4 Kartons mit jeweils 50 bolivianischen Muesliriegeln!!! Und die letzten 30 km nach Caranavi legen wir auf der gemuetlichen mit Zementsaecken bepackten Ladeflaeche eines LKW zurueck. War durchaus auch eine beeindruckende Fahrt... In Guanay kommen wir dann zwei Tage spaeter an, nachdem wir noch eine Nacht in einem kleinen Dorf uebernachtet haben, dass nur ueber eine Fluss"faehre" zu erreichen war. Den ganzen abend haben wir auf dem Fussballblatz die Dorfgemeinschaft um uns versammelt, die ganz uns ganz erstaunt beim Kochen beobachtet und befragt, bis wir die letzten Spaghetti verdrueckt haben. Nicht mal umgesehen Umziehen konnte man sich bei dieser Neugierde... Dann haben Hans und ich versucht in Guanay ein Boot zu bekommen, dass uns nach Rurrenabaque faehrt. Es war Dienstag und alles was wir erfuhren, war, dass gestern ein Boot gefahren sei und es sonst nur "Expresso"-Boote gebe - fuer laeppische 300 US Dollares fuer einen Tag Fahrt... Wir haben selbst versucht eine Gruppe Touristen zusammenzutrommeln, dumm nur, dass wir die einzigen in diesem daemlichen Goldgraeberkaff waren! Und als Alternative nach Rurrenabaque gab es nur die Strasse zurueck ueber Caranavi. Bis wir dann erfahren, dass am Freitag "ganz sicher" die Fussballmannschaft im Boot nach "Rurre" gebracht wird und da auch noch Platz fuer uns sei. Also haben wir tatsaechlich drei Tage dort gewartet und sind am Freitag morgen gegen sieben mit unseren bepackten Raedern am Bootsanleger aufgetaucht. Inzwischen hatten wir Donat und Sindy bei uns - zwei Dresdner auf Rucksackreise. Und dann erfahren wir, dass der Fussballclub nicht genuegend Geld fuer die Fahrt zusammenbekommen hat. Grummel! So langsam stieg es mir nur noch nach oben. Und auch durch hartnaeckige Verhandlungen hatten wir den Preis nicht unter 250 Dollares druecken koennen. Dieser eingebildete Schleimhans von Bootsmann! Das sind etwa das fuenffache eines Monatsverdienst des durchschnittlichen Bolivianers! Wir verzichten und zum Abschied haette ich einem dieser Halsabschneider noch am liebsten einen kraftigen Tritt zwischen die Beine verpasst. Drei Tage umsonst in diesem Kaff! Und dabei war gestern noch von 30 Dollares pro Person die Rede. Wir nehmen also doch einen Pickup fuer 10 Bolivianos (ca. 1,20 EUR) nach Caranavi zurueck und muessen im Quartett mit zwischenzeitlich bis zu 28 Passagieren die 3 Stunden Fahrt auf knochenharter Piste auf der Ladeflaeche aushalten. Und dabei habe ich heute meinen ersten Regen seitdem ich in Suedamerika bin... In Caranavi muessen wir noch bis abends auf den Nachtbus nach Rurrenabaque warten, der uns 45 Bs kostet und um 6 Uhr abfahren soll. Nach 6 Uhr heisst es dann jede halbe Stunde, dass er in einer halben Stunde ankomme und letztendlich geht es um 9 Uhr los. Wieder auf knochenharter Piste (laut Reisefuehrer endlich asphaltiert...) fahren wir bis ins Morgengrauen durch. Nur zwei Checkpoints des Militaers (Soldaten durchsuchen die Taschen auf Drogen und Dinge zur Herstellung) lassen uns Zeit fuer die Entleerung unserer Blasen. Und dabei verschlafe ich den zweiten Checkpoint noch groesstenteils, weil er der einzige ruhige Moment ist. Den Rest der Nacht habe ich so meine Probleme mit dem Schlafen, weil der Reisebus (so einer, wie sie bei uns auf der Autobahn unterwegs sind), auf der Holperpiste immer wieder riesige Schlagloecher erwischt, die uns mehrmals fast aus den Sitzen werfen. Und hier in Rurre gibt es mal wieder recht viel Tourismus und wir kommen in den Luxus von Toiletten mit Spuelung und Restaurants, die nichts Morgends, Mittags und Abends nur Reis mit Fleisch und Kartoffeln anbieten. Ausserdem sind Deutsche hier sehr gern gesehen, einige Bolivianos sprechen sogar ein paar Worte Deutsch und dabei habe ich bis jetzt nur relativ wenige gesehen, die Englisch sprechen. Morgen geht es fuer drei Tage in die Pampa. Laut Reiseveranstalter erwarten uns Krokodile, Wasserschweine (riiiieesige Meerschweinchen...), Anacondas, Blutegel, Muecken, Piranhas und sonstiges Viechzeugs. Bin gespannt... Sonnige Gruesse aus dem feuchten Amazonastiefland Sasa
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#50075 - 07/14/03 04:50 AM
Re: Rurrenabaque
[Re: Sasa]
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Detlef
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Das Highlight auf dieser schwierigen Strecke: Vor uns verliert ein LKW 4 Kartons mit jeweils 50 bolivianischen Muesliriegeln!!! Moin Sasa, weiterhin soviel Glück und eine gute Reise
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#50193 - 07/14/03 07:56 PM
Re: Rurrenabaque
[Re: Sasa]
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Hallo Sasa,
Super Sache Deine Tour!
Machst mich richtig sehnsüchtig nach meiner Radtour vor zwei Jahren auf dem bolivianischen Altiplano und der Atacamawüste... Ist eine ausserirdisch schöne Landschaft!
Weiterhin gute Fahrt! Daniel
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#50661 - 07/19/03 02:58 AM
Zurueck in La Paz
[Re: Sasa]
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Nach dei Tagen in der Pampa, in denen es auch reichlich Wasserschwein, Aligatoren und Krokodile zu sehen gab, habe ich am Mittwoch noch einen Tag in Rurrenabaque entspannt und mir ein wenig die Umgebung angesehen. Am Mittwoch war einer der vielen Feiertage, die es hier in Bolivien so gibt, und auf der anderen Flussseite wurde in San Buenaventura ein grosses Fest mit viel Knallerei und Kostuemen abgehalten. Am Donnerstag ging es dann zurueck nach La Paz. Soll heissen: Um 6 Uhr aufstehen, sachen packen, um 7 Uhr 30 einschecken und kurz vor 10 der Transport zum Flugplatz. Um etwa 10 Uhr ging dann der 8-Uhr-Flug nach La Paz ab. Bolivianische Puenktlichkeit eben, aber das war nun wirklich nichts ueberraschendes mehr. Toll war, dass mein Rad in der militaerischen Transportmschine (das Militaer verdient sich hier mit Passagieren ein kleines Zubrot) einfach in den Gepaeckraum zwischen Cockpit und Passagierkabine gstellt wurde. Kurz angemerkt hat Jan uebrigens seine " Rad im Flieger "-Homepage nach meinen Daten ein wenig aktualisiert... Nach dem Start auf der kleinen Dschungelpiste ging es dann in Richtung La Paz, wo dann im Anflug noch einige Turbulenzen den Flieger nett durchgeschuettelt haben. Vom Airport ging es dann durch El Alto mit dem Rad wieder einmal die Autobahn nach La Paz hinab. Ich habe leider viel zu spaet gemerkt, dass sich aufgrund der duennen Luft die Flaschen in meinem Gepaeck ziemlich aufgeblaeht haben und die ein oder andere auch schon ausgelaufen ist. Die Suche nach einem bestimmten Hotel, in dem gestern Freunde angekommen sind, hat sich dann auch noch ziemlich in die Laenge gezogen. Wie es bei Bolivianern so ist, beschreiben sie einem gerne den Weg. Das heisst dann aber noch lange nicht, dass diese Beschreibung oder Richtungsweisung richtig ist. In zwei Stunden kraftzehrender Fahrt hin und her durch die steilen Gassen der Innenstadt habe ich bestimmt 20 Leute nach dem Weg gefragt und 20 unterschiedliche Antworten bekommen! Der Hoehepunkt war die Polizeistation 30 Meter vom Hotel entfernt - da hat man mich dann auch wieder kurz vorm ziel woanders hin geschickt. Rausgefunden habe ich die richtig Adresse dann im Netzcafe im Internet! Am Ende haette ich am liebsten nur noch jeden getreten... Hinzu kam noch, dass ich beim schnellen Wechsel vom 200 Meter hoch gelegenen Rurrenabaque in das 4000 Meter hohe La Paz doch zimlich mit der Hoehenkrankheit zu kaempfen hatte. Dazwischen kam dann noch ein Brasilianer vom brasilianischen Fernsehen, der von mir unbedingt ein Interview haben wollte, und ganz hin -und weg war, weil er endlich mal einen Reiseradler fuer seine La Paz-Dokumentation gefunden hat... Ja, und abends ging es dann noch mit Donat und Sindy aus Dresden ins Kino: Terminator 3 gucken. In englisch mit spanischem Untertitel. Das Tolle war, dass wir den Film auch noch vor dem Kinobesuch (der 22 Bolivianos gekostet hat), 300 Meter vor dem Kino fuer 15 Bolivianos auf der Strasse als DVD haetten kaufen koennen... Heute habe ich mir dann noch in Ruhe die Stadt angesehen und meine lange ersehnten Magura-Bremskloetze sind auch endlich in der deutschen Botschaft angekommen. Ich habe mich dann noch im laufe des Tages mit Klamotten aus Alpkawolle eingdeckt und einige CDs gekauft. Der CD-Laden war auch lustig. Habe die ganze Zeit mit der Verkaeuferin ueber Gott und die Welt geredet, Musik gehoert und Postkarten angesehen. Zu den gekauften CDs habe ich dann noch eine Panfloete als Geschenk bekommen. Und waehrend wir so redeten, kam auch die Haustaube zu ihrem taeglichen Besuch vorbei. Lustig. Diese Tiere leben hier noch mehr auf dem Boden als bei uns, da sie bei der duennen Luft nicht gerade flink im Fliegen sind. Am Abend wollte ich mir dann noch von El Alto aus den Sonnenuntgang ueber La Paz ansehen. Bin also mit einem der kleinen Minibusse dort hoch gefahren und habe mir durch die Gassen der Slums (die hier allerdings aus fest gemauerten Haeusern bestehen) einen schoenen Platz mit Aussicht auf die Hauptstadt gesucht. Dumm ist nur, dass ich mir nach den vielen positiven Erfahrungen hier in Bolivien gar nicht bewusst gemacht habe, dass El Alto (aermste Stadt Boliviens mit 80% Arbeitslosigkeit) fuer Fussgaenger nicht gerade das sicherste Pflaster ist. Mit dem Fahrrad war es ja nie das Problem, aber heute werde ich gleich von einem seltsamen Mann angesprochen, dass ich im doch bitte Geld fuer Tequila geben solle. Klar habe ich verneint. Wieso auch? Und erst recht nicht fuer Tequila. Die Aussicht war sowieso nicht so toll und ich bin dann gegangen, mit diesem Idioten im Schlepptau. Waehrnd ich ruhig zur Hauptstrasse mit Taxis und Collectivos gegangen bin, hat er die ganze Zeit gedraengelt und bagann dann sogar an meiner Hand zu zerren, die ich die ganze Zeit in der linken Tasche hatte. Dumm nur, dass das Portemonaie bei mir rechts liegt und ich links nur die Kameraabdeckung hatte. Dabei hat sich eine ziemliche Wut bei mir ueber dieses riesen breit gemacht. Am liebsten haette ich ihn nur plattgeschlagen, womit er sicher nicht gerechnet haette. Allerdings habe ich bei seiner Dreistigkeit schon fest mit einem locker in der Tasche sitzenden Messer gerechnet und vor einem heimlichen Komplizen ist man leider auch nie ganz gefeilt. Der Idiot war dann noch domm genug, die ganze Zeit auf meine Kommentare und ein Gespraech einzugehen ohne es zu was kommen zu lassen. Ausserdem waren wir die ganze Zeit von anderen Menschen umgeben. Zwischendurch verliere ich noch "zufaellig" meine Discman-Tasche, die er mir grosszuegig hinterhertraegt - nur um dann noch dreister zu werden, weil ich ihm immer noch kein Geld geben will. Ich muss mich echt beherrschen. Ich steige dann in eines der Collectios (einen der Minibusse) ein und er folgt mir sogar bis dahin. Nach 50 Metern stockender Fahrt im dichten Verkehr habe ich die Schnauze voll und steige wieder aus - ohne in abzuwimmeln. Ein Taxi haelt keines fuer mich. Toll! Gerade jetzt! Danach geht es so weit, dass ich seine Hand flink in seine Tasche gleiten sehe. Messe oder Pistole? Egal. Was ich nicht sehe, kann mich nicht beeindrucken. Ich drehe mich um und gehe zum naechsten Collectivo, wo ich mehr Glueck habe. Die Passagiere und der zweite Fahrer setzen sich dafuer ein, dass er doch bitte den Wagen verlassen soll, da er ja sowieso nichts bezahlt. Er weigert sich strickt und auch Zerren an seinem Hemd bringt nichts. Ich bin kurz davor ihn rauszutreten. Der Fahrer stoppt dann mit offener Tuer vor zwei Polizisten und ziemlich flink verlaesst der Idiot dann von alleine den Wagen. Allerings nicht, ohne vorher noch eine Seitenscheibe fast kaputt zu schlagen. Also nicht gerade ein positives Ereignis. Allerings hat der Einsatz der anderen Menschen hier gezeigt, dass sich so ein Betrueger und Dieb sogar hier im aermsten Teil Boliviens (Bolivien liegt bei den "reichsten" Landern auf Platz 114!) auf ziemlich verlorenem Posten ist. Mord und Totschlag hat demnach also viel weniger mit der Armut der Menschen zu tun, als mit ihrer Mentalitaet. Und von der Mentalitaet der Bolivianer bin ich in dieser Hinsichtecht begeistert! Ich lasse mich danach noch mit einem ueber 20 Jahre alten Taxi zu einem schoeneren Aussichtspunkt fahren. Dort arbeiten gerade zwei Bauarbeiter an einem Haeusle und sie fordern mich bereitwillig auf, doch ein Foto von ihnen zu machen. Ich biete ihnen daraufhin an, dass ich es ihnen doch zuschicken kann. Und mangels Alternativen geben sie mir die Adresse ihrer Kirche und kommen gleich aufs Thema. Ich wuerde doch wohl an Christus glauben, oder? Was sie mehr als einmal fragen. Denn er sei schliesslich der einzeige, absolut der einzige Prophet! Mit den Leuten hier kann man darueber sowiesi nur sehr begrenzt diskutieren und ich stimme zu. Natuerlich finde ich auch die evangelische Kirche ganz toll, zu deren sehr kleinen Gemeinde sich die beiden hier in La Paz zaehlen... Und waehrend ich noch so auf die Stadt hinabblicke, wundere ich mich, dass nur die Innenstadt und naehere Umgebung beleuchtet sind. Und als es ganz dunkel wird, sehe ich ploetzlich in der ganzen Hauptstadt Boliviens die Lichter der Stadtteile Stueck fuer Stueck erloeschen... Interessant... Die Menschen im Kleinbus zurueck in die Stadt erzaehlen mir, dass dies der erste Stromausfall ueberhaupt sei - oder zumindest seit Jahren! So ganz kann das nicht stimmen. Ueberall sind innerhalb kuerzester Zeit Kerzen hervorgezaubert worden und die ganze Stadt wird von ihnen beleuchtet. Nur die Autos liefern zusaetzliches Licht. Die Fernsehnachrichten bekommen sich nach der Rueckkehr des Stromes gar nicht mehr ein und berichten mit grosser Schlagzeile: "La Paz 47 Minuten ohne Strom". Die Rueckkehr des Stromes merkt man ganz schnell. Die Handys fangen wieder an zu piepen... Und warum es mit den "Jahren ohne Stromausfall" nicht so ganz stimmen kann: Aus anderer Quelle habe ich ghoert, dass der jetzige Praesident seine Wahl einem Stromausfall verdankt. Um 6 Uhr viel am Wahltag der Strom aus. Zu dieser Zeit hatten noch nicht viele Leute gewaehlt und alle Wahlcomputer stuerzten ab. Man hat danach einfach den einfachsten Weg genommen. Man nahm die bisher ausgewerteten Stimmen bis zum Computerabsturz und der jetzige Praesident wurde Praesident. Na, dann gute Nacht... Sasa
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#51419 - 07/27/03 11:41 PM
Re: Suedamerika - Sasa on Tour...
[Re: Sasa]
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...nur um diesen "Reisebericht" noch aktuell zu halten, hier mal eine kurze Positionsangabe: Zurzeit befinde ich mit in Cusco in Peru. Bin momentan etwas schreibfaul und ausserdem wuerde das wieder ein Seitenlanger Bericht werden. Im uebrigen bin ich seit dem letzten Bericht nur zwei Tage auf dem Fahrrad unterwegs gewesen... Gruesse Sasa
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