Hallo
Im Sommer will ich eine Radtour bis nach Konigsberg (Kaliningrad) machen.
Ich euch um Hilfe bitte.
Aus Torino... ich durchfahre Frankfurt (Oder) - (Polen) Kostrzyn, Gorzow Wlkp., Chojnice, Starogard Gd., Eblag, Braniewo und... Konigsberg.
Konnten Sie mir informieren uber:
qualitat Asphaltdecke, Zeltplatze/Jugendherbergen; Wasser (trinkbar); man spricht deutsch; Klima und bekleidungen; Impfstoff(?); geht es noch weiter?
Es gibt in Konigsberg Zeltplatze oder Jugendherbergen?
Fur eueren Bemuhungen (auch partial) danke ich eueren im voraus.
Marco

Nimm Danzig und Marienburg/Malbork mit! Der Zeltplatz von Danzig ist in Brzezno/Brösen bei Nowy Port/Neufahrwasser. In Elblag/Elbing gibt es einen Zeltplatz in der Nähe vom Hafen, ein bisschen stromauf.

Falk, SchwLAbt

Was du auf keinen Fall vergessen darfst: Ein Visum beantragen. Das kannst du zum Beispiel bei der russischen Botschaft tun. Habe mal gelesen, dass es bei Grenzkontrollen für Radfahrer zu Problemen gekommen sein soll, weshalb weiterhin Schwierigkeiten bestehen könnten. Aber wie gesagt: habe das nur irgendwo mal gelesen.

In Frankfurt(Oder) gibt es am Helenesee einen guten Campingplatz.
Du solltest entweder in Frankfurt über die Grenze fahren und dann auf der polnischen Seite die Oder entlang oder die B167 in Richtung Lebus.
Hinter Lebus kann man dann weiter über die Nebenstraßen in Richtung Kietz/Kostrzyn fahren.
Direkt an der Oder kann man nicht in Richtung Lebus fahren, da es dort einen Altarm ohne Brücke gibt. Ich war zwar seit 2 Jahren nicht dort, aber ich bin mir sicher, dass bis heute kein Schild aufgestellt wurde.

Brit

Hallo,

zumindest im Jahr 2006 hatte das Hotel Baltika östlich von Kaliningrad hinter dem Haus an einem See einen kleinen "Campingplatz". Es war bloß eine Wiese mit Strom und ein paar Sitzgelegenheiten aber okay.
Angeblich soll dieser Platz aber geschlossen werden. Doch er sollte schon 2005 und auch 2006 geschlossen werden und war es dann doch nicht.

Wenn du von Kaliningrad in Richtung Westen fährst (nach Baltijsk), dann erscheint noch ein Symbol für einen Campingplatz. Auf dem war ich aber nicht und kann dir nichts dazu sagen. Sah aber eher aus wie ein paar gemütliche Holzhütten.

Viele Grüße und viel Spaß
Micha

Hallo Marco,

ich war im Mai/Juni 2005 zwei Wochen im Kaliningrader Gebiet unterwegs.

Im allgemeinen sind die Strassenverhältnisse viel besser als man eigentlich erwartet. Natürlich wird es auch mitunter abenteuerlich, will sagen: Sandpisten, die kaum noch fahrbar sind, oder auch gröbster Schotter, wo Du Dein Bike auch lieber schiebst...aber das waren bei unserer 1000 km - Tour vielleicht insgesamt 5-8%, mehr nicht.

Einen Zeltplatz habe ich nur beim Hotel Baltika in Kaliningrad gesehen - und bei Svetlogorsk (Rauschen) im Samland...ansonsten hatten wir damals in (vorgebuchten) einfachen Hotels übernachtet.

Der Grenzübertritt gestaltete sich mit dem Fahrrad schwierig, wir hatten keine Chance, "auf dem Fahrrad" einzureisen. Wir mussten die Räder auf einen Lieferwagen aufladen und konnten so die Grenze offiziell passieren. Inzwischen ist jedoch die Einreise mit dem Fahrrad offiziell gestattet, die Frage ist nur, wie weit sich das schon herumgesprochen hat. Wir haben damals den kleineren Übergang Bezledy/Bagrationovsk benutzt, wie es bei Braniewo (also dem Hauptübergang ins Kaliningrader Gebiet) ist, weiss ich natürlich nicht.

In Polen wie in Russland gibt es in jedem Dorf ein Sklep bzw. ein Magasin (Tante Emma-Läden), wo Du überall für wenig Geld problemlos Wasser kaufen kannst.

Deutsch spricht man im Kaliningrader Gebiet kaum, nur vereinzelt in den Hotels und in Restaurants in Kaliningrad selbst, ansonsten wäre es hilfreich bzw. eigentlich unabdingbar, wenn Du wenigstens die kyrillische Schrift lesen kannst. Da kannst Du dann schon viel ableiten. In Polen kommst Du mit Englisch und Deutsch problemlos durch.

Wir hatten im Mai/Juni 2005 zwei Wochen nur blauen Himmel...eigentlich eine optimale Reisezeit, da schon sehr warm und abends lange hell, d.h. man kann ohne Probleme und ohne Angst vor Kriminalität abends noch in der Stadt herumlaufen und zum Beispiel in einen Biergarten sitzen.

Geimpft haben wir uns gegen Tetanus, Diphterie und Hepatitis A + B.

Bei weiteren Fragen: immer gerne!

Viele Grüsse
Uwe

Hallo Uwe,
du warst zwei Wochen im Kalingrader Gebiet. Wie sah deine Reiseroute dort aus? Du hast die Unterkünfte vorgebucht (übers Internet?). Kannst du dazu Tipps geben? Ich habe eine Woche Zeit für das Kaliningrader Gebiet in diesem Sommer und suche dazu noch nähere Informationen, wo es sich als Radfahrer lohnt.
Insofern ist nicht nur Uwe angesprochen, sondern alle, die dazu etwas sagen können.

Viele Grüße
Peter

Hallo Marco,
ich wollte 2006 selber nach Kaliningrad fahren. Leider habe ich es auf Grund der Schwierigkeiten beim Visum erteilen gelassen. Mir war damals zu Ohren gekommen das der Campingplatz, der hier besprochene geschlossen sei und man diesen als Anlaufadresse benötigt.
Es gibt noch eine andere Möglichkeit für Deutsche zu einem Visum zu kommen, mit einem Reisebüro:
Bohn Reisen
Zuckmayer Str.6
65582 Diez
Tel. 0643269170
Ich habe die Adresse von einen russischen Arbeitskollegen bekommen, diese nutzen sie um an Visen zu kommen.
Als Impfung schlage ich dir zumindest die Zeckenimpfung(sagt mein Hausarzt) vor.
Du kannst einen Teil der Strecke auf den R1(Europaradweg) fahren. Er beginnt in Polen bei Kystrin und muß bis zu Russland(Königsberg) gehen. Habe meine Karten leider verliehen, kann daher nur aus dem Gedächtnis sprechen was die Route betrifft. Die Strecke selber verläuft oft auf Nebenstraßen und läßt sich gut fahren.

Gruß Uwe

Hallo Peter,

unsere Reiseroute war wie folgt: Anreise mit dem Zug nach Olsztyn/Allenstein (Polen). Ab hier Radtour: Grenzübergang Bezledy/Bagrationovsk – Gwardejsk/Tapiau (ÜN) – Tschernjachovsk/Insterburg (ÜN)– Gusev/Gumbinnen (2 * ÜN – Tagestour in die Rominter Heide) – Sowetsk/Tilsit (ÜN) – Sosnovka/Groß Baum (2 * ÜN – Tagestour nach Matrosovo/Gilge) – Kaliningrad/Königsberg (ÜN) – Svetlogorsk/Rauschen (ÜN) – Rybatschij/Rossitten (ÜN) – Kurische Nehrung - Grenzübergang nach Litauen – Nida (ÜN) – Klaipeda. Von hier aus mit der Fähre zurück nach Kiel. Insgesamt ca. 1000 km.

Unsere Unterkünfte haben wir alle vorgebucht. Die Hotels in Olsztyn (Polen) sowie in Nida (Litauen) problemlos übers Internet. Alle Hotels in Russland (bis auf eines in Gwardejsk) – ebenfalls problemlos – über die Agentur Vostok (www.vostok.de). Auf eigene Faust ist dies ohne Russischkenntnisse viel zu umständlich und schwierig. Das eine Hotel in Gwardejsk haben wir über einen Bekannten, der fließende russisch spricht, telefonisch (und faxbestätigt) buchen lassen.

Bei einer Woche Kaliningrader Gebiet kannst Du dort eigentlich überall herumkommen. Der Höhepunkt für uns war auf jeden Fall die Kurische Nehrung. Aber auch das Samland, der Ausflug an die Gilge, die Elchniederung und die Rominter Heide waren beeindruckend.

Ich sende Dir gerne meinen ausführlichen Reisebericht per e-mail zu. Daraus kannst Du sicher vieles für Dich Interessante entnehmen. Einfach PM mit Deiner e-mail-Adresse an mich – und er geht Dir postwendend zu.

Übrigens gibt es zahlreiche Visumagenturen, wo Du problemlos an ein russisches Visum kommst. Gute Erfahrungen habe ich mit Vostok gemacht.

Viele Grüsse
Uwe

Hallo Uwe,
dankeschön, das hilft schon mal weiter!
Hastne PM.

Viele Grüße
Peter

Hallo Marco,

ich bin letztes Jahr um Kaliningrad herumgefahren, da mir das Visum für die sehr kurze Strecke zu teuer war. Wenn du es dennoch versuchen solltest und an der Grenze abgewiesen wirst, dann solltest du einen LKW Fahrer bitten dich und dein Rad mitzunehmen. Es gibt wohl eine Vorschrift, die Radfahrer nicht mit dem Rad einreisen lässt. Dieses Verkehrsmittel ist schlicht zur Einreise nicht vorgesehen. Also: LKW anhalten und einsteigen.

Gruß, Daniel

Haben wir 2005 so gemacht. Inzwischen ist diese Vorschrift jedoch nicht mehr gültig, d.h. man darf mit dem Fahrrad offiziell nach Russland einreisen. Inwieweit das jedoch jeder Grenzposten/Grenzbeamte weiss, ist eine andere Frage...

Es gibt in der Stadtvewaltung von Kaliningrad einen anscheinend fahrradbegeisterten Beamten, der einem auf höfliche Anfrage "Begleitschreiben" zur leichteren Grenzüberquerung zusendet. Vielleicht hat jemand seine Daten parat, ich fürchte, ich finde sie auf die Schnelle nicht.

Schastlivogo puti

Bastian

Hallo,

zur Einreise mit dem Rad vielleicht folgender Hintergrund.
2001 bin ich von Litauen nach Deutschland gefahren. Die Einreise bei Sovtesk (Tilsit) war unproblematisch, die Kontrolle unserer Gesichter dauerte aber mindestens 10 Minuten. Bei der Ausreise nach Polen nach Braniewo meinte mein Begleiter filmen zu müssen. Man forderte ihn auf, den Film zu löschen. Dann sah es so aus, als wenn man uns passieren lassen wollte. Plötzlich jedoch hielt man uns fest und ließ uns warten. Nach ca 20 Minuten kam dann ein Lieferwagen, der uns kostenlos bis an den polnischen Kontrollposten brachte.
Uns schien es so, als wenn man Sorge hätte, dass wir unerlaubt und unbeobachtet filmen würden.
Vielleicht war dies nur ein Vorkommnis, weshalb man die Fahrt mit dem Rad in diesem nicht einzusehenden bewaldeten Streckenstück verbietet.
Schöne Grüße
Erwin