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#1490960 - 02/03/22 11:00 AM Suche Reiserad für Italien-Tour
iku
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Hallo zusammen

meine Freundin und ich möchten im Sommer mit dem Rad nach Italien, voraussichtlich Region Padua bis nach Neapel (+evtl. mit der Fähre nach Sizilien). Wir haben dafür 4 Wochen eingeplant.
Da mir noch das passende Gefährt fehlt, betreibte ich seit einer Weile Internet-Recherche, anderswo und natürlich hier. Nun hänge ich nach ersten Infos etwas fest und bitte euch um eure Einschätzung.

1. Spielt die Verfügbarkeit v. Ersatzteilen in Italien eine Rolle? Habe bislang verstanden, dass z.b. gängige Schaltsysteme v Shimano oder auch ein Stahlrahmen für Notfälle empfehlenswerter wären. Ist das bei unserer Strecke relevant? Falls ja, weiss jemand, ob in Italien SRAM-Ersatzteile genauso verbreitet sind?

2. Sind meine Sorgen, dass ich bei meiner Grösse und dem Systemgewicht mit Felgenbremsen "gefährlich" lebe , begründet? Ich habe etwas recherchiert und einen längeren Thread hier ("Bremse persönl. Erfahrungen") durchgelesen. Ehrlich gesagt werde ich nicht ganz schlau. Offenbar gibt es fast diametrale Ansichten…

Körpergewicht ca 80kg, Grösse 1.90, beladen wollten wir hinten je zwei Seitentasche und eine Quertasche/Zelt, vielleicht 20-25kg Gepäck pro Person.
Das Budget für mein Rad liegt bei 600€. Ich weiss, das ist nicht viel, aber viel mehr kann ich mir momentan nicht leisten. Davon ausgehend umtreiben mich gerade v.a. folgende Fragen:

Zusammengefasst:
Da bei meinem bescheidenen Budget von 600€ nur eine begrenzte Auswahl an Gebrauchträdern vorhanden ist, frage ich mich, worauf darf/kann/sollte ich (nicht) verzichten.

Herzlichen Dank.
Iggy
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#1490963 - 02/03/22 11:14 AM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: iku]
Need5Speed
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Hallo Iggy,

ich persönlich finde, dass diese ganze Ausstattungs- und Technikfrage überbewertet wird. Es gibt genügend Beispiele von Leuten, die mit Sperrmüllräder um die Welt gefahren sind oder wie z.B. Heinz Stücke in 50 Jahren mit einem einfachen Fahrrad über 600000 km geradelt ist.

Ich persönlich bin mal vor 30 Jahren mit einem umgebauten Rennrad (vergleichbar wie heute ein neues Rad für ca. 600 €) 3000 km von Köln aus mit Gepäck ans Schwarze Meer gefahren. Ohne größere technische Probleme - bis auf die Tatsache, dass mir in Budapest die Vorderradbremse und die Steckachsen geklaut wurden. Dann ging es eben nur mit einer Bremse weiter und ein Schlosser half mit mit einer mehr oder weniger passenden Achse aus (gefettet wurde auf dem weiteren Weg gelegentlich mit Nivea).

Mein Schwiegervater fuhr in den 50er-Jahren mal mit einem Torpedo-Dreigang Rad zum Nordkap. Damals gab es keine andere Schaltung, nur Stahlrahmen und Felgenbremsen (und auch keine Möglichkeit zur Internet-Recherche).

Bei geringem Budget würde ich vielleicht mal nach gebrauchten Rädern bei ebay-Kleinanzeigen gucken oder bei Decathlon nach neuen Rädern.

Wird schon klappen.

Viel Spaß bei der Suche und der Tour-



Mit sportlichen Grüßen aus Köln und allzeit gute Fahrt! geRADeRaus.com

Heinz

Edited by Need5Speed (02/03/22 11:23 AM)
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#1490966 - 02/03/22 11:51 AM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: iku]
Toxxi
Moderator Accommodation network
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Posts: 22,207
Hallo Iggy,

willkommen im Forum! party

Wie mein Vorposter schon schrieb - verliere dich nicht zu viel in Technikkram. Das heißt nicht, dass man sich gar keine Gedanken machen soll (sonst kann man durchaus in kalte Wasser fallen), aber mach's nicht zu kompliziert.

Das wichtigste am Radreisen ist nicht die Technik des Rades, sondern Enthusiasmus. schmunzel

Der einzige Rahmen, der mir jemals gebrochen ist, war ein Stahlrahmen... omm Der einzige Rahmen, den ich jemals verbogen habe, war ein Stahlrahmen... träller Meine 3 Räder mit Alurahmen hingegen funktionieren seit vielen Jahren und Kilometern völlig tadellos. lach

Felgenbremsen sind völlig okay. Klar haben Scheibenbramsen diverse Vorteile, Felgenbremsen aber auch. Und wenn du was gebrauchtes suchst, dann nimmst du das, was es gibt.

In Antwort auf: iku
Da bei meinem bescheidenen Budget von 600€ nur eine begrenzte Auswahl an Gebrauchträdern vorhanden ist, frage ich mich, worauf darf/kann/sollte ich (nicht) verzichten.

Es gibt da aus meiner Sicht in der Tat 4 Punkte:

§1: Du musst auf dem Rad längere Zeit über mehrere Wochen sitzen können. Sitzposition - Sattel - Lenkergriffe, das muss gut passen.

§2: Du brauchst die passende Übersetzung für die zu erwartenden Anstiege. Italien kann steil sein, und zwar eher abseits der Alpen. Das sollte eigentlich jede Kettenschaltung mit drei Kettenblättern leisten. Leider werden die meisten Trekking-Räder mit viel zu großen Übersetzungen ausgeliefert. Da kann man im Zweifelsfalle Zahnräder einfach umrüsten.

§3: Du musst dein Gepäck transportieren können. Sofern du nicht ausschließlich mit Rucksack fahtren willst (was manche tun, wovon ich aber abrate), sollte ein Gepäckträger dran. Bei vollen Zeltgeraffel auch zwei.

§4: Die Reifen sollten ausreichend breit für den zu erwartenden Untergrund sein. Wenn du ausschließlich Asphalt fährst, dann reichen auch 25 mm. Wenn du mit dem Geraffel über heftige Schotterpisten möchtest,dürfen es durchaus auch 50 mm und mehr sein. Und wichtig - pannensichere Reifen verwenden.

---

Sofern du bei den Punkten 2 und 4 keine Wutanfälle bekommst, wenn du mal ein Stück schieben musst, dann hast du noch mehr Spielraum.

---

Wenn du bei der Frage, "worauf sollte ich nicht verzichten" ein konkretes Teil meinst, dann ganz klares Votum für "passender Sattel". Nachfolgend pannensichere Reifen, danach die passende Übersetzung.

Einen passenden Sattel kann ich dir genausowenig empfehlen wie eine passende Frau (aber die hast du ja offenbar für diese Tour schmunzel ). Jeder Hintern ist anders.

Weiterer Ausschnitt aus dem Regelkatalog für Radreisen:

...

§11: Tausche niemals den Sattel vor eine großen Tour.

§12: Falls du es nicht vermeiden kannst, den Sattel vor einer großen Tour zu tauschen, dann gilt automatisch §11.
...

---

Vorschlag - Irgendein Ende 1990er bis Anfang 2010er MTB (mit 3x7 bis 3x9 Schaltung) sollte das leisten. Gepäckträger dran, ggf. Sattel, Griffe und Reifen tauschen (und Verschließteile ansehen) - et voilà! : bier

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki

Edited by Toxxi (02/03/22 11:58 AM)
Edit Reason: Rechtschreibfeeler
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#1490967 - 02/03/22 11:51 AM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: iku]
natash
Moderator Accommodation network
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Servus Iggy,

ich würde bei beschränktem Budget, das nehmen, was grad hergeht und passt.
In Italien bekommst Du auch etwas anderes als nur Campa, vielleicht nicht an jeder Ecke, aber das ist ja nördlich davon auch nicht anders.
Zu den Bremsen: Ich wiege zwar weniger als Du, aber mein Mann nicht. Der hat zwar mittlerweile auch Reiseräder mit Scheibenbremsen, aber noch nicht arg lange und bisher haben die Felgenbremsen auch anspruchsvollere Bergetappen ausgehalten (Balkan, Karpaten, Alpen, Kaukasus). Zumindest in den letzten 25 Jahren. Ich würde mich da nicht verrückt machen lassen. Kaputt gehen kann immer etwas, aber das ist dann halt Pech und in einem Land wie Italien auch kein Drama.
Am wichtigsten ist eigentlich, dass das gekaufte Velo in einem guten Zustand ist, Du Gepäck unterbringen kannst und vor allem: Dass es Dir passt.
Viel Spaß
Gruß
Nat
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#1490968 - 02/03/22 11:52 AM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: iku]
irg
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Hallo!

Du kannst ziemlich jedes halbwegs robuste Radl nehmen, das für dich passt. Ob jung, alt, Felgen- oder Scheibenbremsen ist unwichtig. Schau am einfachsten im Nachbarthread, da steht sehr viel von dem, was dich betrifft: "Reiserad mit RR-Lenker aus altem Trekkingrad"

Es ist auch weitgehend egal, wie viele Gänge das Rad hat. Die Spreizung zwischen schnellstem und langsamstem Gang ist wichtiger, und die kannst du ziemlich einfach und günstig erhöhen, wenn nötig.

Mein Vorschlag: Schaue, was du in deiner Umgebung findest. Ein Trekkingrad oder ein MTB, das für dich passt, was auch immer. Ich bin lange Jahre hindurch mit dem Rennrad Touren gefahren, das war aber noch eines mit Stahlrahmen. Auch das hat alles weg gesteckt, was ich ihm zu gemutet habe. Später bin ich mit einem relativ leichten Cross-Trekkingrad von Neapel mit einer Runde zu Amalfi heim gefahren. Mit dem fährt mein Schwiegersohn, wenn wir auf Tour gehen, heute, nach 20 Jahren, immer noch.

Ersatzteile wirst du, so lange du keinen besonderen Exoten nimmst, bekommen, wenn nötig.

lg!
georg
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#1490970 - 02/03/22 12:06 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: iku]
hercules77
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Vielleicht hast Du ja sogar Forumista in Deiner Nähe, die Dir bei Wahl und Ausstattung helfen, oder Dir sogar eins ihrer 7 Reiseräder verkaufen lach zwinker
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#1490981 - 02/03/22 02:15 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: iku]
buche
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Hallo Iggy,

Italien ist nicht Island - mach dir nicht zuviele Gedanken. Zur allergrößten Not findest du überall einen Fahrradklempner, der auch versteht was du von ihm willst, wenn du auf ein kaputtes Teil zeigst und traurig guckst zwinker
Zu Thoralfs Punkten würde ich nur hinzufügen:

* Gehe niemals mit nagelneuen Teilen am Rad auf Tour, sondern fahre alles ein paar hundert km. Starte aber auch niemals mit Dingen kurz vor der Verschleißgrenze. (Siehe Badewannenkurve, da ist tatsächlich was dran.)

Selbst erlebte Beispiele: Am Tag vor der Tour neue Kette montiert, erst mit Gepäck gemerkt dass sie bei ein paar Ritzeln springt und ich das Ritzelpaket besser auch getauscht hätte. Oder andersrum, uralte Kettenblätter fabrizieren mitten auf'm Hügel in der Toskana einen Chainsuck.

* Wenn irgend möglich, statte dein Reiserad mit Allerweltsteilen aus, die du im Defektfall sofort überall nachkaufen kannst, am besten nicht nur beim Fahrradhändler, sondern auch im Decathlon oder sonstigen Großmärkten.

Für ein Reiserad würde ich SRAM eher bleiben lassen, Campa auch. Das geht schon mit Kleinigkeiten los, z.B. wenn du unterwegs merkst, dass du neue Bremsbeläge brauchst und keinen Ersatz mithast. Mein Highlight war mal, dass mir eine Hinterradfelge gebrochen war, und ich völlig problemlos 5km weiter ein neues, passendes Hinterrad kaufen konnte.

* Such dir ein Fahrrad aus, auf das du richtig Bock hast. Wenn dir irgendeiner der Tipps hier nicht taugt, pfeif drauf, hol das Rad und fahr los zwinker

Wenns keinen Spaß macht, taugt das beste Rad nichts.

LG Erik
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#1490982 - 02/03/22 02:33 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: buche]
Toxxi
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In Antwort auf: buche
Selbst erlebte Beispiele: Am Tag vor der Tour neue Kette montiert..

...und nach 3 km gemerkt, dass ich bei der Vernietung geschlampft habe. Zack, peng - Riss. peinlich

In Antwort auf: buche
Für ein Reiserad würde ich SRAM eher bleiben lassen, Campa auch. Das geht schon mit Kleinigkeiten los, z.B. wenn du unterwegs merkst, dass du neue Bremsbeläge brauchst und keinen Ersatz mithast.

Ja, guter Tipp. Da kann man aber was machen. Ich habe am Randonneur Campa-Ausstattung. Ich habe die Campagnolo Veloce Mini V-Brakes auf normale Bremssschuhe umgerüstet.

In Antwort auf: buche
Wenn dir irgendeiner der Tipps hier nicht taugt, pfeif drauf, hol das Rad und fahr los zwinker

dafür

-----

Eine Sache fällt mir doch noch ein - es schadet nicht, sich vorher Gedanken über die Navigation und Wegefindung zu machen:

- Der beste Wegweiser nutzt nichts, wenn er mit "tutte le direzioni" beschriftet ist und zur Autobahn weist.

- Der beste Radweg nutzt nichts, wenn man ihn mangels Ortskenntnis nicht findet.

- Wenn man wirklich alle paar km nach dem Weg fragen muss, kommt man nicht besonders weit.

Das kann schnell in Frust ausarten. Falls solche Fragen von Interesse sind - die gehören hier hin:
Navigation

Zum letzten Punkt gibts natürlich auch etablierte Radreiseregeln:

...

§5: Frage niemals einen Einheimischen nach dem Weg. Der kann nicht einschätzen, was mit dem Fahrrad fahrbar ist und was nicht. Im Allgemeinen schickt er dich zur Autobahn.

§6: Falls du es nicht vermeiden kannst, nach dem Weg zu fragen, dann frage so oft verschiedene Leute, bis du mindestens zwei mal die gleiche Antwort bekommen hast.
...

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki

Edited by Toxxi (02/03/22 02:44 PM)
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Off-topic #1490986 - 02/03/22 03:12 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: Toxxi]
buche
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In Antwort auf: Toxxi
§5: Frage niemals einen Einheimischen nach dem Weg.
Da kommt dann sowas hilfreiches raus wie "An der Stelle, wo früher die alte Tabakscheune stand, biegst du rechts ab. Fünf Kilometer bevor die Straße zu Ende ist, biegst du dann links ab. Dann fährst du zu der Stelle, wo die Dorfjugend Freitags immer heimlich raucht, und dann..." grins
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Off-topic #1490987 - 02/03/22 03:27 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: buche]
Toxxi
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Solche Beschreibeungen kenne ich von einem (älteren) Berliner Mitforisten. omm

Ich hatte unterwegs auch schon folgendes:

"Einfach weiter die Ringstraße entlangfahren und am Hochhaus links abbiegen."

Klang einfach. schmunzel Irgendwann war ich den Ring einmal rumgefahren und stand wieder verwirrt an der gleichen Stelle. verwirrt

Des Rätsels Lösung:

Ein Krefelder versteht unter einem Hochhaus etwas völlig anderes als ein Berliner. grins
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki

Edited by Toxxi (02/03/22 03:29 PM)
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#1490993 - 02/03/22 04:05 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: buche]
kaman
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In Antwort auf: buche


* Wenn irgend möglich, statte dein Reiserad mit Allerweltsteilen aus, die du im Defektfall sofort überall nachkaufen kannst, am besten nicht nur beim Fahrradhändler, sondern auch im Decathlon oder sonstigen Großmärkten.



Wenn die Teile nicht gerade fehlen, wie so vieles, und 12 Monate Lieferzeit haben. Da ist es egal ob man in DE oder IT ist. Das beste ist vor der Reise alles überprüfen und ggf. tauschen.
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#1490995 - 02/03/22 04:09 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: Toxxi]
irg
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Noch zwei Ideen: Was ist mit deinem/deinen aktuellen Rädern? Passen sie für dich auch auf langen Etappen, oder lassen sie sich dafür umbauen?

Sonst kannst du, wenn du auf ein gebrauchtes Rad stößt, das dich interessiert, den Link hier einstellen und Rückmeldungen dazu einholen.

Zum Wegsuchen mit Einheimischen: Je nach Situation sind sie sehr bis äußerst hilfreich, oder eben nicht. Die Wege zwischen zwei Nachbardörfern kennen alle. Den Unterschied zwischen Hauptstraße und Nebenstraße bringe sogar ich als Italienisch-Unkundiger hin. Nur manchmal trifft man völlig Jenseitige: Ich habe in Oberitalien nach dem Nebenstraßerl in ein etwas entfernteres Dorf gefragt. Normalerweise ist das ganz einfach. Diesmal bin ich an jemand sehr Gebildeten geraten. Der wollte mich unbedingt auf die Schnellstraße schicken. Nicht einmal meine Erklärung, dass ich da mit dem Radl sicher nicht fahre, hat gefruchtet. Aber solche einzelnen Erlebnisse sind gegenüber den vielen netten Erlebnissen, die sich oft aus solchen Gelegenheiten ergeben, nichts.

lg!
georg
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Off-topic #1490996 - 02/03/22 04:18 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: irg]
iassu
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In Antwort auf: irg
Die Wege zwischen zwei Nachbardörfern kennen alle.
#räusper# unschuldig
...in diesem Sinne. Andreas

Edited by iassu (02/03/22 04:18 PM)
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#1491003 - 02/03/22 05:06 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: irg]
iku
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Gopferl, danke für die ganzen Ratschläge! grins

Mein aktuelles Rad (Citybike?) konnte ich gratis von jmd. übernehmen inkl. etwas Rost am Rahmen. Von der Grösse passt es zwar, allerdings sind sowohl Kettenblatt als auch Ritzel ziemlich durch. Muss gestehen, dass ich sowas bislang noch nicht geschraubt habe, ein Velomech meinte zu mir, das wäre Recht viel Arbeit / würde schnell 200 + kosten.

Es hat auch "nur" 8 Gänge, was mich im Blick auf irgs Antwort fragen lässt: Braucht es überhaupt mehr? Und wie kann ich die Spreizung erhöhen? Frage, weil auch die meisten Ocassion-Räder in meiner Preisklasse 8 bzw. 9 Gänge haben.
Irgendwo hatte ich gehört, für Touren (bergauf etc.) wäre es wichtig Richtung 20 Gänge zu haben.

Weil es hrercules ansprach: Bin für jedes Angebot ganz Ohr! Könnte überall in der Schweiz anreisen.

Aktuell verfolge ich dieses:
https://velomarkt.ch/veloboerse/st-galle...illiger-ontario
Wäre das etwas für eine derartige Reise?

Besten Dank
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#1491004 - 02/03/22 05:42 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: iku]
KaivK
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Das würde schon gehen, wobei ich aber den komischen Bügellenker gegen etwas besseres tauschen würde. Bei Bremsen gilt: man kann jede Bremse am Berg zum Überhitzen bringen, aber eigentlich sollte Dich sowohl eine V-Brake (oder Magura HS) als auch eine Scheibenbremse runterbringen. Eine klassische Canti täte es auch. Nur von Rücktritt und alten U-Bremsen würde ich abraten.

8 Gänge? Ist das eine Nabenschaltung oder eine 1x8? Das klingt eher ungewöhnlich. Beides klingt nicht nach viel Spaß in hügligen Regionen, davon würde ich eher abraten.

(Ich persönlich bin ein großer Freund von Scheibenbremsen mit großen Rotoren, das gilt aber für Neuräder, gebraucht zöge ich aber auch Felgenbremsen in Betracht)
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#1491005 - 02/03/22 05:47 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: iku]
Deul
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Das Ontario hat alles was Du als Basis brauchst. 2 Gepäckträger, damit auch alle Ösen. Alles was Du sonst noch brauchst oder willst kann man damit machen. Die einzige Frage ist, ob dir der Rahmen passt. Wenn ja zuschlagen.

Viele Grüße
Detlef
Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine.
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#1491007 - 02/03/22 05:55 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: KaivK]
iku
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1x8 von Shimano. Leider ist der Aufdruck ab, das genaue Modell kann ich nicht sagen. Verbaut ist ein Nabendynamo DH-3N30.
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#1491008 - 02/03/22 05:58 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: Deul]
iku
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Merci Deul. Nach meiner Rechnung müsste es passen, hab eine Schrittlänge von 89,5. Ich werde es mal probieren.

Weil oben die Pneus erwähnt wurden. Aus eigener Erfahrung verwende ich nur noch Marathon Plus, aktuell 37 x 622. Würde das reichen oder würdet ihr da breiter gehen bzw. einen ganz anderen nehmen?
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#1491010 - 02/03/22 06:17 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: iku]
irg
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Wenn dir der Rahmen passt, ist das Villinger sicher eine gute Option! Du hast bei diesem Rad 3 Kettenblätter, wie viele Ritzel du hinten hast, ist egal. Es ist halt ziemlich groß. Du kannst den Vorbau einfach tauschen, entweder gegen einen kürzeren, oder einen verstellbaren. Auch in der Höhe bist du ja variabel. Dazu vielleicht noch eine Idee: Auf längeren Touren sitzt du im Allgemeinen etwas aufrechter besser. Aber das individuell, das müsstest du selbst heraus finden.

Zu 8-fach Schaltung: Die sehe ich in Italien nicht als das Gelbe vom Ei. Italien ist alles andere als flach. Bei der Kettenschaltung des Villingers hast du eine Menge Möglichkeiten, die Spreizung zu vergrößern, sprich, den ersten Gang zu verlangsamen. Dazu noch ein Gedanke: Natürlich ist "das ideale Tourenrad" (was das immer sein mag!) immer toll, mit einem gut an die Anforderungen angepassten Rad bist du auch sehr gut unterwegs. Wenn ihr eine steile Steigung einmal schiebt, geht die Welt auch nicht unter. Ich mache das seit Langem so.

Falls die 8-fach Schaltung eine Nabenschaltung ist, würde ich auf Tour etwas nachdenken, bevor ich damit so eine Tour fahren wollte. Nicht alle Nabenschaltungen halten sehr lange, und bei den meisten bekommst du ernsthafte Probleme, wenn du unterwegs etwas reparieren musst.

Zur Sram fällt mir ein, dass mein Radhändler noch vor den aktuellen Lieferschwierigkeiten gesagt hat, dass er Ersatzteile zuverlässig nach 4-5 Tagen da hat. Sprich, lagernd hat er nicht viel. Wenn du da etwas brauchst, könnte das Schwierigkeiten bereiten. Bei den üblichen Rädern mit Shimano-Kettenschaltungen findest du mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit irgendeinen passenden Ersatzteil. Vielleicht nicht das Wunsch-Teil, aber das ist egal. Am Liegerad z.B. fahre ich seit dem vorletzten Sommer mit einem Tourney-Werfer, weil der alte, weit bessere, unterwegs den Löffel abgegeben hat. Das billige Teil tut es auch, also bleibt es vorläufig dran.

An sich gehe ich nicht davon aus, dass ihr viele Reparaturen haben werdet. Das Material ist viel, viel besser geworden, als es in meiner Jugend war. Und mit dem unterirdischen Zeug von damals sind wir auch weit herum gekommen, in Ländern, wo gar keine Ersatzteile zu erwarten waren. Nur würde ich schauen, dass z.B. Teile wie die Laufräder in gutem (nicht perfektem) Zustand sind. Die Kettenblätter am Villinger können übrigens nicht viele Kilometer drauf haben, das ist schon einmal positiv.

lg!
georg
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#1491011 - 02/03/22 06:21 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: iku]
irg
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Die sind sicher eine gute Wahl. Wenn ihr viel Schotter fahren wollt, oder auf Straßen mit vielen Schlaglöchern, könnten breitere Reifen praktischer sein. Ich fahre gerne mit ziemlich hohem Reifendruck, damit rollen auch breite Reifen gut. Auf längeren Strecken mit miserablem Untergrund könntet ihr auch etwas Luft ablassen.

Auf meinem Cross-Trekkingrad hatte und habe ich auf Tour immer noch die 28mm-Maarthons drauf. Das ist reine Geschmackssache.

lg!
georg
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#1491012 - 02/03/22 06:26 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: irg]
panta-rhei
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In Antwort auf: irg
Wenn dir der Rahmen passt, ist das Villinger sicher eine gute Option!


Wenn es Dir passt (Probefahrt) wuerde ich es nehmen. Reicht!

Nach der Tour weisst Du dann, WAS ein Reiserad fuer Dich haben musst.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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#1491015 - 02/03/22 07:15 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: iku]
Biotom
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Sieht doch tipptopp aus! Nach meiner Erfahrung ist es ungefähr so: je schlechter das Velo zur anvisierten Tour passt, desto mehr Spass hat man.
Falls es nicht klappt: in der Schweiz findet man auf anibis.ch und vor allem tutti.ch immer wieder Perlen zu teils sehr fairen Preisen. ricardo.ch finde ich oft überrissen teuer.

Falls du gar nichts findest könnte ich dir je nach zeitlicher Lage mein BMC Alpenchallenge leihen, ist aber bloss ein L und bereits mir (188 cm) eher zu klein. Und sonst noch ein Longbike von Fateba lach
I never go for a walk without my bike.
Biotoms Tourberichte
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#1491016 - 02/03/22 07:22 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: iku]
veloträumer
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In Antwort auf: iku
1. Spielt die Verfügbarkeit v. Ersatzteilen in Italien eine Rolle? Habe bislang verstanden, dass z.b. gängige Schaltsysteme v Shimano oder auch ein Stahlrahmen für Notfälle empfehlenswerter wären. Ist das bei unserer Strecke relevant? Falls ja, weiss jemand, ob in Italien SRAM-Ersatzteile genauso verbreitet sind?

Wie in Deutschland ist bei zunehmender Vielfalt der Systeme die Ersatzteilvorhaltung weniger gut gegeben als noch ein Jahrzehnt früher. Dazu kommen die aktuellen Lieferprobleme, sodass der Platzhirsch Shimano auch kein Vorteil sein muss. Die Veloladendichte ist in Italien aber groß genug, um mal einen Ort weiterzufahren und dortiger Händler dann das Teil hat. Öffnungszeiten muss man ja auch berücksichtigen (sind sehr verschieden je nach Händler). Es gibt Schrauberläden, die haben irgendwo immer noch ein Teil, dass ggf. improvisiert hergerichtet wird. Show-Verkaufsläden sind ggf. zur Reparatur weniger geeignet. Stahl oder Alu spielt keine Rolle, es geht ja nicht auf Weltreise und ihr fahrt auf asphaltierten Straßen. Rahmenbruch sollte man da nicht erwarten. Werkstatthilfe brauchte ich in Itlaien mal auf einer Piemontreise mehrfach, darunter ein defekter Freilauf und wegbrechende Schuhe. Mir konnte immer in naher Entfernung und zeitlich bevorzugt zum Schadenseintritt geholfen werden.

In Antwort auf: iku
2. Sind meine Sorgen, dass ich bei meiner Grösse und dem Systemgewicht mit Felgenbremsen "gefährlich" lebe , begründet? Ich habe etwas recherchiert und einen längeren Thread hier ("Bremse persönl. Erfahrungen") durchgelesen. Ehrlich gesagt werde ich nicht ganz schlau. Offenbar gibt es fast diametrale Ansichten…

Körpergewicht ca 80kg, Grösse 1.90, beladen wollten wir hinten je zwei Seitentasche und eine Quertasche/Zelt, vielleicht 20-25kg Gepäck pro Person.

Ich kann final dein Körpergewicht nicht einschätzen, da ich eher zur Klein-Leicht-Fraktion gehöre. Ich fahre Randonneur mit Vollgepäck (vorne/hinten) und bin damit stets auf intensiven Bergtouren unterwegs. Früher habe ich das mit Cantileverbremsen gemacht, seit gut 15 Jahren habe ich V-Brakes. Scheibenbremsen habe ich nie vermisst, ist eher eine Frage der heutigen Ersatzteile und des Felgenverschleiß' als eine der "Sicherheit". Gefährlich ist nur, wenn man Geschwindigkeiten, Bremswege und Kurvenradien nicht einschätzen kann. Das kann auch mit Scheibenbremsen schwer in die Hosen gehen. Je mehr Regennässe, desto größer wird der Bremsverlust bei Felgenbremsen. Soviel Regen wird auf deiner Strecke nicht liegen und wenn das Wasser zentimeterdick auf der Straße steht, fährt man vielleicht auch nicht 10 % Gefälle hinunter und schon gar nicht schnell, weil das noch andere unangenehme Konsequenzen hat. Der Nässeeffekt wird daher oft überschätzt. Die Bedenken kommen ferner aus dem MTB- und Gravel-Bereich (hartes offroad), derer viele mittlerweile als Reiseradler auftreten und teils andere Anforderungen an Bremsen stellen müssen.

Letztlich kann man mit gut eingestellten Felgenbremsen immer noch sensibler anbremsen als mit Scheibenbremsen. Im langen Leben brauchst du halt einiges mehr an Felgenholz (evtl. teuer, wenn Vielfahrer). Ich musste auch schon mal auf ein Reise eine Felge ersetzen. Da sollte man bei längeren Touren vorher sehr gut schauen, wieiviel Reserve noch drauf ist.

In Antwort auf: iku
Da bei meinem bescheidenen Budget von 600€ nur eine begrenzte Auswahl an Gebrauchträdern vorhanden ist, frage ich mich, worauf darf/kann/sollte ich (nicht) verzichten. [/b]

Auf so ziemlich alles, was derzeit Stand der neuesten Technik ist. Alles, was an einem Velo veraltet scheint, kannst du als Verhandlungsmasse einbringen. Lohnt sich also zu wissen, was mann/frau heute so fährt. Denk an ein paar Dinge, die zunächst nicht im Fokus stehen: Sattel musst du vielleicht neu kaufen, die richtige Wahl ist ein bisschen Glückslotterie, aber es entscheidet über das REiseglück sehr stark mit. Gepäckträger werden selten erwähnt, sollten aber stabil für Tourentaschen ausgelegt sein (bei Gebrauchträdern ist da manchmal Filigranwerk verbaut). Licht kannst du heute ganz gut auch extern mit Akkulicht steuern und brauchst nicht unbedingt ein teures Lichsytem wie reibunsgarmer Nabendynamo.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1491017 - 02/03/22 07:36 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: irg]
veloträumer
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In Antwort auf: irg
Zum Wegsuchen mit Einheimischen: Je nach Situation sind sie sehr bis äußerst hilfreich, oder eben nicht.

Eben, es ist verschieden. In Italien waren meine Erfahrungen aber eher positiv. Fehlleitungen oder erzählter Unfug hatte ich eher in der Schweiz, in Deutschland, in Frankreich und auch wohl mal in Montenegro. In Slowenien traf ich mal zwei engagierte Lokalradlerinnen, die selbst feststellten, dass ich mich eigentlich besser auskannte als sie in ihrer Gegend. Das ist sicherlich alles etwas zufällig. Im südlichen Italien wurde ich mehrfach in Städten direkt zu Unterkünften geleitet (Moped oder Auto mir voraus, oder auch zu Fuß, auch einmal in Norditalien).
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#1491018 - 02/03/22 07:41 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: iku]
Hardy_FRI
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In Antwort auf: iku
Körpergewicht ca 80kg, Grösse 1.90, beladen wollten wir hinten je zwei Seitentasche und eine Quertasche/Zelt, vielleicht 20-25kg Gepäck pro Person.


Bei 25 kg Gepäck je Rad würde ich davon abraten, alles hinten zu platzieren. Der Schwerpunkt liegt dabei soweit hinten, dass bei Steigungen die Gefahr besteht, dass das Vorderrad abhebt (bis zum Salto rückwärts). Du solltest auf jeden Fall etwas Gepäck vorne einplanen. Mit den von dir anvisierten Rad mit Lowrider ist das ja kein Problem mehr.


Gruß,

Hardy cool
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#1491020 - 02/03/22 08:07 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: irg]
veloträumer
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In Antwort auf: irg
Die sind sicher eine gute Wahl. Wenn ihr viel Schotter fahren wollt, oder auf Straßen mit vielen Schlaglöchern, könnten breitere Reifen praktischer sein.

Gegen Schlaglöcher helfen am besten gute Augen - die kann man umfahren, was sogar Spaß machen kann. lach In mediterranen Italien gibts auch mal von Pinienzapfen übersäte Straßen, durch die man sich auch geschickt manövrieren muss - unabhängig von Reifenbreiten. Ich erinnere mich an einen solchen Streckenteil im oberen Tibertal. Das war so ein Tag, an dem keine der vier Abfahrten funktionierte:

Die erste war eine Waldpistenabfahrt. Da hätten dickere Reifen ein bisschen geholfen, wegen des Licht-Schatten-Spiels wäre es aber auch mit anderen Reifen gefährlich gewesen, entscheidend schneller zu fahren. Auf der zweiten Abfahrt lag frischer Rollsplitt, da hätten breitere Reifen auch nicht geholfen - die Rutschgefahr wäre geblieben. Die dritte Abfahrt war zunächst LKW-Stau, weil die parallel Autobahn gesperrt war und danach besagte Pinienzapfenstrecke. Die vierte Abfahrt war dann aalglatt auf bester Straße, aber es war dunkel und ich konnte mich ja nicht darauf verlassen, dass es keine Schlaglöcher geben würde. Also war auch diese Abfahrt langsam. Breitere Reifen hätten da auch nichst genutzt, vielleicht ein sehr starkes Frontlicht. Da zeigt eigentlich, dass es beim Reiseradeln weit mehr als auf ein vermeintlich perfektes Equipment ankommt - es kommt immer anders als gedacht.

Padua - Neapel sehe ich jetzt auch nicht wirklich als Strecke mit vielen sinnvollen Schotteralternativen, es gibt ja ein verzweigtes Straßennetz bisweilen genügend verkehrsarm, wenn man die Berg miteinbezieht.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#1491030 - 02/03/22 11:04 PM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: iku]
habediehre
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Hallo Iggy,
In Antwort auf: iku
Aktuell verfolge ich dieses:
https://velomarkt.ch/veloboerse/st-galle...illiger-ontario
Wäre das etwas für eine derartige Reise?

Besten Dank
Das Rad kann eine gute Basis sein. Kritisch prüfen solltest Du vor dem Kauf die Geometrie:
Eine Richtempfehlung ist, dass bei einem Reiserad Lenker und Sattel ca. auf gleicher Höhe eingestellt sein sollten, die Oberkörper und Arme bilden jeweils einen 45°-Winkel zur Horizontalen, dementsprechend untereinander ca. 90°-Winkel.
Um das zu erreichen, muss der Rahmen von Vornherein einigermaßen passen, mit dem Vorbau kannst Du nur begrenzt ausgleichen. Das Maß horizontal von Mitte Steuerrohr zu Mitte Sattelrohr ist dabei ein wichtiges Indiz. Die 58cm, die der Anbieter angeblich gemessen hat, sind für 1,90m Körpergröße nur bei kurzem Oberkörper und langen Beinen brauchbar, ansonsten zu kurz (ich benötige mit 1,91m Körpergröße schon bei Rennlenker min. 60cm, bei geradem Lenker 63-65cm, die Räder sind dabei mit Vorbauten zwischen 120 und 135mm Länge ausgestattet). Du kannst ja mal bei Deinem vorhandenen Rad Deine Körperhaltung prüfen und den Rahmen ausmessen, um einschätzen zu können, in welche Richtung Du mehr oder weniger brauchst.

- Nach dem Kauf würde ich Dir empfehlen, das Rad mehr oder weniger komplett zu demontieren, jedes einzelne Teil zu putzen und auf Risse, Rost usw. zu püfen. Es macht auf den Fotos einen stark gebrauchten und auch etwas vernachlässigten Eindruck. Außerdem lernst Du dabei die Einzelteile und ihre Funktion kennen.
- Beim Zusammenbauen jedes Gewinde vorher fetten (ich schneide sogar die Gewinde mit einem billigen Schneideisen nach) und alle Schrauben ersetzen, die vergammelt, keinen Inbus oder Torx haben und nicht aus Edelstahl sind. Die Schrauben mit passendem Überstand auswählen, damit Du auf der Gegenseite mit selbstsichernden Muttern kontern kannst.
- Vergammelte, geknickte, gerissene Zughüllen ersetzen. Ebenso bei den Brems- und Schaltseilen verfahren. Staucharme (und leider auch teure) Zughüllen verwenden, z.B. Jagwire.
- Bremsklötze neu, eh klar. Auf die Reise Ersatz mitnehmen.
- Kette neu, evtl auch Kassette. Auf leichten ersten Gang achten! Je weiter es in den Süden Italiens geht, desto steiler sind die Straßen. In Kalabrien wirds pervers, 15% sind schon fast Standard, zwischendurch auch 20% und mehr. Dazu abgerutschtes Straßenbett mit tlw. schlecht erkennbaren Längswellen und -rissen!
- Laufräder auf Speichenspannung, Achter, Felgenzustand prüfen. Lager öffnen, reinigen, neu schmieren und richig einstellen (Shimano-Lager sind oft zu wenig gefettet, zu streng eingestellt und sterben deswegen vorzeitig).
- Reifenzustand prüfen, gibt es Mikrorisse? Dann ist der Reifen alt und/ oder der Vorbesitzer immer mit zu wenig Druck gefahren. In dem Fall auch bei ausreichend Profil tauschen. (Auf den passend ausgestatteten Fahrradladen entang der Strecke, um Verschleissteile nachzukaufen, würde ICH genau gar nicht setzen. Ich war bei meinen Italientouren froh, wenn ich für den Grundbedarf Einkaufsmöglichkeiten angetroffen habe.)
- Gepäckträger prüfen, ob er ausreichend steif ist. Wenn nicht, kann sich die Fuhre aufschaukeln. Nicht lustig bei der Passabfahrt. Passiert übrigens auch, wenn sich die Befestigungsschrauben gelockert haben.
-> immer wieder mal auf der Fahrt das Rad auf gelockerte Schrauben prüfen.
-> Gegenkontern mit Schraubmuttern, wo das möglich ist.

Puh, das wars erst mal. Ist ja ein richtiger Roman geworden. Viel Spaß bei der Reisevorbereitung,
Gruß Ekki
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#1491046 - 02/04/22 07:05 AM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: iku]
Deul
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Wenn ihr keine reine Schotter tour plant, sollte es passen, nur wenn der Hauptanteil Schotter ist würde ich etwas breiter wählen.
Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine.
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#1491050 - 02/04/22 07:18 AM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: iku]
irg
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Noch was anderes: Euer Budget ist begrenzt. Wenn ihr noch keine Packtaschen habt und mit einer Nähmaschine umgehen könnt, könnt ihr auch welche selbst nähen. Das spart auch nicht wenig.

Zu den Bremsen: Auf Tour fahre ich nur mit V-Brakes, auch im alpinen Bereich. (Was nicht heißt, dass ich etwas gegen Scheibenbremsen habe. An einem Tandem fahren wir damit.) V-Brakes funktionieren, sind leicht, und ziemlich einfach. Praktischer weise für dich glauben viele, dass sie nicht gut sind, und stoßen ihre Räder damit ab. Wenn du halbwegs stabile Felgen hast (also keine teuren Leichtgewichte) und weiche Bremsklötzchen (also keine Shimano oder Avid) fährst du damit ewig und noch 3 Tage. Zum Vergleich: An unserem alten Tandem haben wir Felgenbremsen. Das Tandem hat ungefähr die doppelte Beladung eines gewöhnlichen Rades. Wir sind damit 12 Jahre mit dem ersten Satz Felgen gefahren, das ganze Jahr hindurch, also auch bei Schnee und Dreck. Es war viel Stadtverkehr dabei, der für oftmaliges Bremsen sorgt. Erst nach 12 Jahren und vielen Kilometern musste ich die Felgen ersetzen. Wenn du das auf deinen Toureneinsatz übersetzt, kannst du dir ausrechnen, wie viele Tourenkilometer du fahren kannst: sehr viele.

lg!
georg
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#1491051 - 02/04/22 07:21 AM Re: Suche Reiserad für Italien-Tour [Re: habediehre]
kaman
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In Antwort auf: habediehre


Puh, das wars erst mal. Ist ja ein richtiger Roman geworden. Viel Spaß bei der Reisevorbereitung,
Gruß Ekki



Ich dachte es geht um eine Einsteiger-Radtour in Europa und nicht um eine Expedition in fremde Galaxien. schmunzel
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