Hallo @all!
Am 20. Juni 2004 um 20.30 Uhr war es endlich soweit: nach 32 mehr oder weniger langen Tagesetappen und insgesamt 3.686 km stand ich mit meinem Rad neben der beruehmten Weltkugel am Nordkapp!
Ich war allerdings nicht der einzige - mit mir kamen ziemlich gleichzeitig ein Innsbrucker, der fuer die Tour ueber Norwegen 28 Tage (mit ultra-leichtem

Gepäck) benötigt hatte, sowie ein junger Reiseradler aus Nuenchritz (Sachsen) an, der seine Tour so wie ich ueber Dänemark und Schweden geplant hatte, aber die Rueckkehr ueber Finnland, Russland und das Baltikum sowie Polen geplant hat. Das Radforum war ihm unbekannt, ich habe jedoch Werbung dafuer gemacht.
Mittlerweile sitze ich in einem Internetcafe in Helsinki und geniesse ein paar Ruhetage, bis meine Fähre nach Rostock ablegt.
Die letzte Tagesetappe war uebrigens eine Entschädigung fuer das schlechte Wetter, das ich in der Woche zuvor erlebt hatte: das Nordkapp präsentierte sich bei strahlend blauem Himmel und angenehmen Temperaturen um die 15 Grad. Die letzten 34 km von Honningsvåg bis zum Nordkapp haben es allerdings in sich - ich möchte mir lieber nicht ausmalen, wie es denn wohl bei schlechtem, kalten Wetter, eisigem Gegenwind und peitschendem Regen gewesen wäre
Und da war dann auch noch die Frage nach dem "Nordkapptunnel": bei insgesamt 7 km Länge weisen die jeweils ersten und letzten 3 km ein Gefälle (bzw. eine Steigung) von 9% auf. Unten war ich schnell, aber hinauf...

Der Tunnel ist fuer Radfahrer sowie Fussgänger ohne Probleme benuetzbar - er ist gut beleuchtet und die Atemluft ist ebenfalls OK, der Verkehr hält sich in Grenzen. Viel schlimmer und beklemmender war fuer mich der erste Tunnel (Länge ca. 3 km), welcher ca. 30 km hinter Olderfjord in Richtung Honningsvåg auftaucht: schmal, schlecht beleuchtet, kalt und feucht - eine richtige "Geisterbahn"...
Ich werde nach meiner Rueckkehr noch ausfuehrlich berichten und verabschiede mich mit
Gruessen aus Helsinki