Och, wir sind halt Weicheier

Aber im ernst - Das was man heute als Reifen fahren kann, hat mit dem, was ich vor 30 Jahren auf dem Rad hatte, kaum noch was zu tun. Die Entwicklung finde ich sehr erfreulich.
Ich vielfach auch. Ich bin allerdings auch der Meinung, dass man aus Pannensicht so ziemlich alle Reifen im mittleren Preissegment fahren kann, so auch nur irgendeine Pannenschutzeinlage drin ist. (Und das ist bei Touren- und den meisten Rennreifen ja der Fall.)
Denn, wie du ja schon schriebst, besser als die Reifen von vor 30 Jahren, sind sie in jedem Fall.

(Auch in Bezug auf Rollwiderstand und Kurvenhaftung.)
Etwas nachteiliger, gegenüber den alten Produkten, ist allerdings die geringere Langzeit- und UV-Beständigkeit. Rißbildung an den Flanken ist heutzutage wesentlich häufiger als früher. An Alltagsrädern ist das weniger ein Problem. Wer aber einige Räder in unregelmäßigen Abständen nur relativ wenig fährt, hat meist keine Vorteile, an alle Räder Neureifen zu verbauen. Da kann es sinnvoll sein, halb abgefahrene Reifen vom Hauptrad "nachzunutzen".
Aus o.g. Gründen lohnt auch größere Lagerhaltung nicht mehr.
Allerdings ist schon mal zu bemerken, dass der Reifenhersteller mit dem Geflügelnamen ja selber in lausigem Deutsch Reifen anbietet, die unzerstörbar wie amerikanische Comic-Helden sind.
Marketinggeschwafel. - Erfüllt aber seinen Zweck.
(Gelegentlich auch zu gut. So sind Kunden der "Plus-Reifen" öfter mal entrüstet, wenn sie dann doch mal einen Platten haben.)
Die "Plus-Reifen" verkaufen sich jedenfalls sehr gut.
Und "Triple-Compound" nennt und bewirbt jeder Hersteller etwas anders. Ähnliche Pannenschutzgewebelagen aus gleichem Material, heißen dann ja auch anders. Und "dicker gummierte Reifenflanken" hört sich auch billiger an. Da funktionieren bei vielen Kunden andere Begriffe besser.
