Das Hitzeproblem betrifft nicht nur ein bestimmtes Smartfone wie Motorola Defy, sondern alle Mobilgeräte mit Lithiumakku. Lithiumakkus werden ab 45°C Akkutemperatur nicht mehr geladen, weil dies die Schutzschaltung verhindert. Akkutemperaturen über 50°C sind generell schädlich für Lithiumakkus. Da im Outdoorgebrauch eine starke Wärmebelastung von Lithiumakkus unvermeidlich ist, muss mit früherem Akkuausfall gerechnet werden. Ein Reserveakku gehört ins Reisegepäck.
Bereits im normalen Gebrauch erwärmt sich ein Lithiumakku leicht, wird er geladen noch mehr. Besonders viel Abwärme entsteht allerdings im GPS- und WLAN-Betrieb. Da die Smartfones bis heute keine ausreichenden Kühlkörper oder Wärmeableitungen haben, landet diese Abwärme auch im Akku. Akkutemperaturen liegen nach meiner Erfahrung 10-20°C über der Umgebungstemperatur. Bei 30°C im Schatten können die 45°C am Akku im GPS-Betrieb erreicht werden. Wenn zusätzlich Outdoor-Schutzgehäuse (Folie) verwendet werden und das Gerät der Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, wird es viel zu heiß am Akku.
Für meine Windows-Mobile-Smartfones gibt es kostenlose Software (Batlog) zur Akku- und Temperaturüberwachung. Sollte ähnliches für Android verfügbar sein, sollte man sich damit beschäftigen, da die individuellen Gewohnheiten und Reiseziele natürlich einen Einfluss auf die Wärmebelastung des Akkus haben.
Wenn Hitzeprobleme bemerkt werden, dann sollte das Gerät nicht am Dynamolader geladen werden, sondern z.B. in der Nacht an einem tagsüber geladenen Zusatzakku. WLAN, Bluetooth und notfalls GSM sollten abgeschaltet werden. Bei Akkutemperaturen über 50°C sollte das Gerät ausgeschaltet werden. Eine Lenkertasche mit nach hinten geklappter Kartentasche kann dem Gerät Schatten bieten. Kreative Lösungen sind gefragt bis die Hersteller wirklich outdoortaugliche Smartfones entwickeln.
Das Hitzeproblem ist ein Grund, weshalb Outdoorgeräte von Garmin mit normalen Akkus in Größe AA betrieben werden, die nicht im Gerät geladen werden. Smartfones mit Lithiumakku (alle aktuellen Modelle) sind für GPS-Betrieb am Rad in heißen Ländern nach meiner Meinung ungeeignet.