Hi Manfred!

Ich bin 2001 im April/Mai den Stuart Highway gefahren und fand ihn klasse. Bevorzugt fahre ich auch auf Asphalt. Oodnadatta hätte mich auch gereizt, aber mehrere Hundert Kilometer Schotter, Sand und Waschbrett waren nicht so mein Ding.
Das Wasser aus den Tanks hat mir besser geschmeckt als das Bore Water an den Roadhouses. Probleme nach dem Genuss hatte ich keine. Verdursten wirst Du nicht. Oft halten Autofahrer an und bieten Dir Wasser an. Genutzt habe ich solche Angebote jedoch nur einmal auf der Mereenie Loop, um dort auf der sicheren Seite zu sein.
Einmal bin ich abends / nachts gefahren, also bis etwa 22.00 Uhr. Es war Vollmond und wurde einer der geilsten Ritte in meinem Leben. Beim Fahren der Stille des Outbacks zu lauschen war absolut faszinierend. Plötzlich treten ganz andere Sinne als das Sehen in den Vordergrund. An einer Stelle hat ein ausgewachsenes Red Roo weniger Meter vor mir in riesigen Sätzen die Straße überquert. Das war total irre. Autos oder Roadtrains sieht man wegen der Scheinwerfer schon sehr früh. Wenn von hinten ein Roadtrain kam, habe ich kurz auf dem Randstreifen angehalten. Das passierte etwa alle 20 Minuten oder so, war also nicht so wild. Die Jungs rechnen tatsächlich nicht mit Radlern und sind zuweilen übermüdet.

Zelten im Outback ist der Knaller. Unbedingt machen. Natürlich habe ich auch bei Road Houses gecampt (weil es dort eine Dusche hat), aber in der Wildnis war jedesmal was besonderes. Und es gibt genügend Buschwerk neben dem Highway, um leicht außer Sicht zu kommen. Nur Coober Pedy +/- ca. 80 km waren kahl.

Das Preisniveau war hoch, da alles, was dort verkauft wird, von weit her angekarrt werden muß. Aber so krass wie hier geschrieben, fand ich selber es damals nicht. Ich muß allerdings zugeben, dass der Australische Dollar seinerzeit etwa 1:1 zur D-Mark stand. Da war es dann nicht ganz so wild. Ich bereue keinen Dollar, den ich dort ausgegeben habe.

Überlege Dir, von Erldunda aus zum Uluru und Kata Tjuta sowie zum Kings Canyon zu fahren. Dort ist es zwar touristisch, aber die Orte habe irgendwas magisches, wie ich finde. Wenn Dir dieser Abstecher (240 km one way nur zum Uluru) zu lang ist, parke Dein Rad und trampe dorthin.

Tolle Sache, ich kriege schon wieder Reisefieber. Viel Spaß

Bernie