Die Tendenz der bisherigen Aussagen kann ich nur stützen. V-Brakes reichen aus - bei mir sogar mit Umlenkrolle - und früher bin ich sogar mit Cantilever über die großen Alpenpässe (und nicht nur einen). Wenn sich mal die Neigung zu Schotterpässsen entwickeln sollte, kann der Umbau ein Thema werden. Selbst dann aber nur, wenn solche Pässe zur Regel und nicht zur Ausnahme werden.
Auf einen weiteren Aspekt möchte ich hinweisen. Die Umstellung auf Hydraulikbremsen bedeutet auch eine Umstellung im Bremsverhalten sprich Dosierbarkeit. Die Dosierbarkeit ist mit V-Brakes besser gewährleistet als mit Hydraulik. Insbesondere wenn ihr eine erste Alpentour macht und noch wenig Erfahrung habt, empfiehlt sich, das bisherige Bremssystem zu belassen.
Splügenpass: die Länge der Abfahrt ergibt sich im mittleren und unteren Teil vor allem aus zahlreichen engen Kurven. Ihr werdet da gar nicht aus hoher Geschwindigkeit abbremsen müssen, denn von Kurve zu Kurve ist es zuweilen sehr kurz. Wichtig ist hier viel mehr, vorausschauend zu fahren, es können jederzeit Autos oder Motorbiker oder auch Radler ggf. auf einer annähernd einspurigen Fahrbahn aus den Mini-Tunnels entgegen kommen. In diesem Teil solltet ihr aber auch unbedingt mehrfach anhalten - nicht nur wegen der Sehnen, sondern auch wegen dem Sehen: Wasserfälle und die engen Kehren gilt es zu bewundern. Im oberen Teil, okay, da kommt Geschwindigkeit zusammen - am Stausee ist dann einen Zwischenauslauf, da ist es ohnehin flach.
Da es auch immer mal schlechtes Wetter geben kann: Vielleicht ein paar dünne Ganzfingerhandschueh mitnehmen, wenn es beim Bremsen fröstelt, kann das sehr schmerzhaft und auch gefährlich werden. Warme Finger sind wichtiger als Maguras. Sollte es sehr nass werden, würde sowieso nur Scheibenbremse helfen, bei einer Alpenpremiere solltet ihr aber vielleicht doch versuchen, eine Trockenphase abzuwarten. Auch damit die Alpen in schöner Erinnerung bleiben.