An die Mitradler und an alle, die mal eine Geschichte aus dem richtigen Leben hören wollen,
Am Bahnhof Paderborn fanden sich insgesamt 12 Radler ein, die zunächst in friedlicher Eintracht gemeinsam aus Paderborn hinausfuhren. Als wir die Stadt verlassen hatten zog sich das Teilnehmerfeld recht schnell sehr in die Länge, so dass die Schnelleren des Öfteren aufgefordert werden mussten etwas langsamer zu fahren (trotz am Helm montierten Spiegels fiel offensichtlich überhaupt nicht auf, dass Radler fehlten) – man nimmt üblicherweise Rücksicht auf die, die nicht so leistungsfähig sind. In der Folge verließen zwei Teilnehmer die Gruppe, weil sie sich den Anforderungen nicht gewachsen fühlten. Hierfür gebührt ihnen Respekt und von mir die Aufforderung bei der nächsten derartigen Tour wieder teilzunehmen, dann wird es schon klappen. So waren wir dann noch zehn Radfahrer. Eine so kleine Gruppe sollte sich auf ein Tempo einigen können – hatte ich bis dahin immer gedacht und auch erlebt. Aber weit gefehlt. Vieren aus der Gruppe waren die restlichen sechs erheblich zu langsam (so auch von ihnen hinter vorgehaltener Hand geäußert, was an sich schon eine Unverschämtheit ist) und so machten sie sich unter ortskundiger Führung von „Der Bergschreck“ auf den Weg und wurden erst zum Abendessen wieder gesehen.
Am Sonntag gegen 09:30 trafen sich alle Zehn auf dem kahlen Asten. Wegen der Vorkommnisse am Vortag hatte ich dann eine kurze, aber klare Aussprache mit „Der Bergschreck“. Dann trennten sich zwei Mitfahrer, wie bereits vorher von Tim in einem Forumsbeitrag angekündigt, vom Rest und fuhren über den Ruhrradweg nach Hause. Die letzten acht fuhren in rauschender Abfahrt vom Kahlen Asten hinunter. Aber nach wenigen Kilometern gelüstete es „DerBergschreck“ wieder nach einer Extrawurst, und so verließ er mit zwei Gefolgsleuten den Rest der Gruppe mit der Absprache, sich telefonisch zu melden, damit wir uns in Warstein wieder treffen könnten. So blieben denn noch fünf Radler übrig. Um es vorwegzunehmen: Herr „DerBergschreck“ hat sich nicht gemeldet. Von den Dreien haben wir den Rest des Tages nichts mehr gehört. In der Nähe von Lippstadt verließ Markus dann die Gruppe. Er hatte mit seinem Panzer genug geleistet (ich hatte das zweifelhafte Vergnügen sein Rad über einige Meter bewegen zu dürfen und finde, dass Gefährte dieser Gewichtsklasse mit einem Verbrennungs- oder Elektromotor ausgerüstet gehören). Die verbliebenen Vier nahmen dann die letzten Kilometer bis Paderborn in Angriff. An einer Kreuzung kurz vor Paderborn habe ich dann bedauerlicherweise meine Mitradler verloren, die in einen unübersichtlichen Radweg eingebogen waren. So bin ich die letzten Kilometer bis Paderborn alleine gefahren, wo wir uns dann wieder trafen. Den Zug um 18:16 haben Helmut und ich leider nicht mehr erreicht. Aber so hatten wir noch Gelegenheit uns ein Bier/Eis zum Abschluss zu gönnen.
Warum schildere ich die Geschichte in dieser Ausführlichkeit? Im Gegensatz zu Markus bin ich der Ansicht, man sollte Ross und Radfahrer beim Namen nennen. Das Verhalten von „DerBergschreck“ finde ich höchst unsportlich und respektlos. Unsportlich gegenüber den langsameren Mitfahrern, nach denen man sich richten muss. Sie können schließlich nicht schneller. Für die Leistungsfähigeren ist es überhaupt kein Problem zwei Tage mal etwas langsamer zu fahren. Respektlos vor allem Martin gegenüber, der dieses Wochenende organisiert hat, und zusehen muss wie seine Gruppe allmählich zerfällt. Das ist für mich nur schwer hinnehmbar. Wenn jemand sein eigenes Tempo fahren will, dann sollte er alleine fahren, oder mit Mitradlern der gleichen Leistungsklasse eine Ausfahrt unternehmen. Ich habe selber schon einige Forumstouren angeboten und so etwas noch nicht erlebt. Auch bei meinen Touren gab es schon Teilnehmer mit teilweise extremen Leistungsunterschieden. Aber meine Maxime ist und bleibt: Wir fahren gemeinsam los und kommen gemeinsam an. Und egal wie die Teilnehmerkonstellation war, wir waren immer pünktlich um 19:00 in der Pizzeria am Rhein. Letztendlich geht es bei solchen Touren m.E. nicht nur ums Radfahren, sondern auch um die Atmosphäre, persönliche Kontakte und das gemeinsame Erleben eines schönen Tages. Um es klar zu sagen: Mit „DerBergschreck“ scheint das nicht möglich zu sein.
Fazit: Ich hoffe, dass Martin sich nicht entmutigen lässt und solche Touren wieder anbietet. Ich wäre gerne wieder dabei und würde lieber mit weniger Leuten fahren – aber dann gemeinsam.