Hallo,
jetzt musss ich auch meinen Senf dazugeben.
Ich hatte bislang ein 7-Gang-Bernds, das ich eher sehr selten genutzt habe. Grund: Ich finde es gut für kleinere Strecken, "leide" aber bei Strecken von mehr als 10 Kilometern. Ich fand es einfach nicht bequem. Zudem war auch der Faltvorgang (immer wieder abgesprungene Kette trotz aller Vorsichtsmaßnahmen) und das Faltmaß und -handling für mich suboptimal.
Grund für die Scheidung war jetzt aber letztendlich die Unwilligkeit und das Unvermögen der Fa. Bernds, mit der ich einfach keine Kommunikation aufnehmen konnte. Auch nach ca. 5 Mails und mehreren Telefonaten gelang es mir nicht, einen Einschraubsockel für den Hinterbau zu erhalten (ist ein Sondermaß), um eine Felgenbremse nachzurüsten.
Eure Diskussion habe ich sehr interessiert verfolgt und dann einfach zugeschlagen. Ein Dahon Cadenza Bj. 08, neu, 16-Gang-Tiagra, 499.-.
Jetzt habe ich die ersten 50 Kilometer zurückgelegt und bin einfach nur begeistert. Ein echter Renner, ist halt ein großes Fahrrad. Falten ist megaeinfach, wenn man es besonders handlich haben will, schraubt man einfach die Pedale ab. Transport trotz des deutlich größeren Faltmaßes einfach und ermüdungsfrei. Gefühlt nimmt es aber in der U-Bahn nicht viel mehr Platz ein. Will sagen: Wer sich von meinem Bernds belästigt fühlte, wird auch am Cadenza Anstoss nehmen. Wer das Bernds tolerierte nimmt keinen Anstoss am Cadenza.
Im ICE bringt man es sicherlich unter. Nicht unbedingt einfacher als ein Bernds, das Faltmaß ist schon größer. Aber das Bernds war auch kein Brompton, wie ich nach zwei Ausfahrten mit dem ICE feststellte. Ablage über dem Kopf ist nicht.
Aus meiner Faltraderfahrung heraus (Birdy, Bernds) kann ich sagen, dass mich das Cadenza einfach nur begeistert. Längere Touren mit dem Cadenza kann ich mir sofort vorstellen. Bei Bernds und Birdy war das definitiv nicht der Fall. Das Cadenza ist für mich der ideale Kompromiss!
Wäre ich allerdings überwiegend kurze Strecken unterwegs und würde ich dabei die Öffentlichen benutzen, dann würde ich mich nach einem Brompton umsehen.
Also, um die Frage des TS aus meiner Sicht zu beantworten: Cadenza oder Fahrrad mit ähnlichen Aufbau ist die - zudem preiswerteste - Lösung des Problems.
Das einzige was mich stört, ist die Kurbel. Wenn man nicht aufpasst, kann sie sich in gefaltetem Zustand leicht am Rahmen verklemmen. Wie verhindern dies die anderen Cadenzabesitzer?
Eins noch: In anderen Newsgroups höherpreisiger Falträder wird Dahon oft als Spielzeughersteller mit mieser Qualität dargestellt. Sozusagen wie die Diskussion zwischen Kettenwürgern und Rohloffbesitzern (habe überigens selbst eine). Nach meinen neuen Erfahrungen kann ich dazu nur sagen: Schmarrn. Ein solides Faltrad mit einem guten Gegenwert für das investierte Geld, der Vorzug eines Massenherstellers eben. Für das Geld bekommt man im Regelfall auch kein besseres Rad ohne Faltmechanismus. Selbiger ist also tatsächlich umsonst!
Viele Grüße,
Roland