Kennst du die Strecke Kunming nach Lhasa auch?
Gibts da Probleme?
Ich kenne die Streck zu 90%, da ich einmal Chengdu-Lhasa-Kathmandu und einmal Lhasa-Golmud-Xining-Dali gefahren bin. Von Dali nach Kunming war mir zu viel Verkehr, da die Autobahn noch im Bau und der ganze Verkehr auf völlig kaputten Nebenstraßen fuhr.
Probleme gibt es die üblichen: schwere und extrem hohe Pässe in abgelegenen Gebieten, Behörden die einen nicht durchlassen wollen und extremes Hochgebirgsklima.
Ich bin damals Mitte März in Chengdu gestartet. Auch dein Startzeitpunkt ist noch recht früh, aber mit richtiger Ausrüstung gut möglich.
Ab Zhongdiang wird es ernst, dann kommen Pässe, die meist weit über 4000m hoch sind, zwei sogar über 5000m. Zwischendrin gibt es ab und zu Hochebenen aber auch häufig sehr tiefe Flusstäler unter 3000m ein mal sogar etwa 2000m (dort ist es tropisch mit Urwald und Stechmücken die Krankheiten übertragen!) Nimm immer ausreichend Lebensmittelreserven mit, es ist extrem anstrengend und selbst wenn man fast dauernd isst (ich habe immer nebenher Süßigkeiten gegessen) nimmt man trotzdem ab.
März und April gibt es fast jeden Abend Schneestürme, es schneit ein paar Zentimeter und stürmt kurz aber heftig (alles gut befestigen, auch im Außenzelt) dann beruhigt sich das Wetter nachts und wird kalt so gegen -10°. Morgens taut die Sonne den Schnee meist schnell weg und auch das Zelt trocknet schnell. Es gibt allerdings auch Tage, da bleibt es bewölkt und schneit etwas, vor allem auf den Pässen. Mittags ist es sehr angenehm zu fahren, so 15° und starke Sonne. In den Tälern blühen sehr schön Aprikosen oder Pfirsiche in rosa, später auch Rhododendron in rosa und weiß.
Die Straßen waren überwiegend Pisten, abschnittsweise auch mal Asphalt. 2003 und 2004 sind aber nun auch schon eine Weile her und es gab damals viele Baustellen (das sind die schlechtesten Streckenabschnitte)
Die Landschaft ist teilweise atemberaubend schön und auch deutlich abwechslungsreicher als Westtibet. Es gibt auf der Strecke auch tolle Wälder mit flechtenbehangenen Bäumen und vor allem an der Grenze zu Indien stark vergletscherte Berge und viel Schnee. Auch kulturell ist es interessant: du triffst auf den Hochebenen auf Nomaden in schwarzen Zelten und in den Tälern im Osten auf urige Dörfer mit riesigen Holzhäusern verschiedenster Baustiele, die in der Größe und Schönheit auch den klassischen Alpenbauernhöfen in nichts nachstehen. In den größeren Städtchen sind immer auch Chinesen und die können einfach gut kochen. Das sollte man immer nutzen.
Wenn du spezielle oder weitere Fragen hast, gerne.