Hallo,
kennst du die Abzweigung von der 318er auf die 306er ins Bramaputra Tal?
Vermutlich die Straße die zum Flughafen Gonggar vorbeiführt? Da habe ich die Abzweigung gesehen, ist leicht zu finden, bin aber direkt nach Lhasa.
Wie denkst du reagieren die hochwuerdigen Beamten wenn sie dich erwischen?
Bzw. wie geht der Raussschmiss vor sich?
Mich hat so ein Zivilpolizist erwischt beim Einkaufen. Der kam dann mit zwei Militärs als Verstärkung und ich mußte mitkommen ins Hauptquartier. Dann haben sie mir ein Gesetzbuch mit paralleler englischer Übersetzung vorgelegt und meine Verfehlung aufgezeigt. Inzwischen haben sie dann noch eine Englischlehrerin aufgegabelt, die dann übersetzten mußte. Lief alles in angemessener Höflichkeit ab. Festgelegt als Strafe wurden 100Yuan und ich mußte in einem speziellen Hotel übernachten und am nächsten Tag mit einem Bus aus der Provinz ausreisen. (ein Bekannter der sich in einem Geländewagen nach Quamdo hat schmuggeln lassen, wurde dort erwischt und mußte das Flugzeug nach Chengdu nehmen!)
Ausserdem sagst du, es kann ja auch
sein, dass die Einreise erlaubst ist, wo bringt man dass in Erfahrung?
Etwas schwierig. Evtl. bei Reisebüros vor Ort (Kunmin, Zhongdiang) oder beim PSB, wobei ich da nicht zu kurz vor der Grenze fragen würde, sonst werden sie noch mißtrauisch. Auch andere Reisende können vielleicht helfen.
Du schreibst, die groesseren Orte sollte man meiden... wo hast du eingekauft?
In kleineren sofern möglich, aber auch in größeren, man sollte halt vermeiden aufzufallen. Abends wenn es dunkel wird hatte ich meine schwarze Mütze auf (sieht von weitem wie chinesisch aus) und auch sonst nichts auffälliges, dann wird man weniger beachtet. Wenn es nötig wird in großem Ort einzukaufen, dann besser irgendwo am Rand und nicht im Zentrum gegenüber dem Behördensitz.
Ich denke die Checkpoints sind fix, wie erfahre ich, wo sie sind, gibts Roadbooks?
Hier ein Hauptcheckpoint in Tibet Der ist unmöglich zu umgehen. Erst enge Schlucht mit reißendem Fluß, dann Brücke und dann noch Tunnel, bewacht von Soldaten mit Maschinengewehr. Aber keiner hat sich um mich gekümmert. (Soldaten wollen auch nie den Ausweis sehen, normale Polizei auch nicht)
Denkst du ich kann damit rechenen, dass Radfahrer entgegenkommen, zwecks Infos?
Das wäre ein gutes Zeichen, mir sind damals keine Entgegengekommen. Fakt ist aber auch, das immer wieder Radler durchkommen. Man muß mit der Spannung und der Unsicherheit leben, ich war auch sehr erleichtert und erfreut, als ich es bis Lhasa geschafft hatte.
Generell kann man sagen, das es mit den Gesetzen und der tatsächlichen Anwendung nicht so ganz einheitlich ist. Wahrscheinlich ist die Strecke immer verboten, aber selbst viele Behörden wissen das nicht oder es kümmert sie nicht. Wenn es aber akute Spannungen gibt, wird es sicher schwieriger.