Ich persönlich unterscheide die Begriffe Radtour vs. Radreise eigentlich nicht. Bzw. für mich sind alle Radausfahrten, die ich mache, und die einen rein touristischen Zweck haben, ob sie an einem Tag stattfinden, an einem Wochenende oder innerhalb 4 Wochen, allesamt Radtouren. Ich sage: „Ich gehe nächste Woche auf eine 2-wöchige Radtour“. Ob ich dabei von A nach B fahre, oder von A nach A (nach einer Rundtour etwa), spielt für mich dabei keine Rolle. Für mich ist auch kein Kriterium, ob ich dabei mein Gepäck auf dem Rad selbst durch die Gegend transportiere oder einen Bringdienst dafür habe, ebenso wenig ob ich zelte oder in Hotels übernachte. Warum soll auch eine Hotelübernachtung ein K.o.-Kriterium für eine Radtour/Radreise sein?
Lediglich beim Zweck finde ich, dass eine dienstlich veranlasste Radtour/Radreise keine solche ist. Ich verbinde mit diesem Begriff nur Freizeitgestaltung. Ausnahme: wenn man dienstlich von A nach B muss, und man diese Fahrt für seine Zwecke – ohne Zeitdruck – auch für touristische Zwecke nutzen darf, kann dies auch eine Radtour sein.
Trotzdem sehe ich insgesamt genaue Definitionen zu Radtouren/Radreisen eher als unwichtig an. Es wird immer subjektiv bleiben, wer was wie empfindet. Ein 70-Jähriger, der organisiert eine Woche an der Ostsee ohne Gepäck mit vorgebuchten Hotelübernachtungen radelt, macht genauso eine Radreise (so wird er es empfinden), wie ein 20-jähriger, der mit vollem Gepäck und wild zeltend, durch Kirgistan fährt.