Nuja, es gibt sicher mehr Frauen, die ihren Urlaub nicht auf dem Fahrradsattel verbringen als solche, die das tun. Mein subjektiver Eindruck ist auch der, dass man seltener Frauen/Paare als alleinreisende Männer sieht.
Bei Paaren ist vielleicht manchmal das Leistungsgefälle so groß, dass ein Zusammenfahren für beide eine Qual wäre - wobei man sich hier vielleicht fragen sollte, ob das Huhn oder das Ei zuerst da war. Wenn ich viele radelnde Paare auf Sonntagsausflug sehe, ist das Bild ja leider oft so wie hier von Ernuwieder phantastisch beschrieben. Wenn also Mutti sich auf dem alten Hollandrad hinter dem bestens equipten (oh Gott, was für ein Wort) Vati einen abstrampelt, ist es irgendwie kein Wunder, dass sie keinen rechten Spaß entwickelt...
Außerdem entspricht das im Vergleich zum Malle-Trip doch recht abenteuerliche Radreisen vielleicht stärker dem "Kind im Manne" als dem "Kind in der Frau"; letzteres beschäftigte sich vielleicht in der eigenen Jugend stärker mit Prinzessinnen- als mit Abenteuerphantasien. Und wahrhaft prinzessinnen-auf-der-erbse-mäßig fühl ich mich im Radurlaub selten - diesem Traum kann man vielleicht in einer Hotelburg besser nachhängen als auf dem Rad.
Diese Ideen erklären aber noch nicht, warum ich z.B. auch viel seltener RennradlerINNEN als ihre männlichen Pendants sehe - dazu fällt mir nur noch ein, dass das Sportgerät Fahrrad vielleicht doch ein höheres Technikverständnis bzw. eine größere Technikbegeisterung voraussetzt als z.B. das Sportgerät Volleyball.
Und schlussendlich noch ein weiteres Stereotyp: Beim Radfahren sollte man über einen gewissen Orientierungssinn verfügen, an dem es ja vielen Frauen mangelt... wirr (Nehme mich da nicht aus - bin immer wieder froh, wenn ein knapper Blick meines Begleiters auf die seit Stunden vor mir liegende Straßenkarte dafür sorgt, dass ich sie wenigstens richtig herum halte - was noch lange nicht dazu führt, dass ich dann auch das dort Gesehene auf meine nächste Umgebung korrekt übertrage ... zwinker zwinker zwinker )

Gruß

Antje, heute mal geschlechterstereotyp