Hallo André,

jetzt habe ich ein Problem. Einerseits klingt alles sehr richtig, was Du sagst, und deckt sich mit meinen dunkelen Erinnerungen an den Physikunterricht, andererseits erlebe ich in der rauen Wirklichkeit die Dinge leider anders.
Die freundlicihe 1L PET Wasserflasche in knapp 2000m Höhe mit Wasser befüllt, hat bereits nach der Abfahrt auf knapp 600m eine beeindruckende Wespentaille. Umgekehrt verwandelt sich die hier harmlose Zahnpaste in der Höhe zum Freiheitskämpfer, der bei geringster Fluchtmöglichkeit (Abschrauben des Deckels) fröhlich ins Freie quillt, obwohl doch die 200ml Tube immer noch eine 200ml Tube ist. Angesichts dieser Beobachtungen habe ich schon den Eindruck, dass auch Flüssigkeiten in geschlossenen Systemen nicht unabhängig vom Außendruck arbeiten, solange sie von diesem nicht abgeschirmt sind. Was auch bedeutet, dass eine in großer Höhe befüllte hydrauliche Bremse bei ransanter Talfahrt etwas mehr Spiel entwickelt. In der Umkehrung sollten tatsächlich die auf Meereshöhe befüllten Bremsen in der Höhe selbstständig mit dem Bremsen einsetzen, weil das Öl auf der Suche nach Freiheit zunächst gegen das drückt, was beim Auto "Radbremszylinder" heißt.
Damit währe dann ja auch geklärt, warum Alpenüberquerungen auf hydraulisch gebremsten Bikes so anstrengend sind. Oder?
Wie auch immer, jedenfalls ist es bemerkenswert, dass scheinbar nur eine Fluggesellschaft diese Probleme erkannt hat. Vielleicht ist es die einzige, die Räder ungeschützt auf einem Dachgepäckträger befördern möchte.

Gruß

Thorsten