schaut mal in den eingangsbeitrag. da wird beschrieben, für welche zwecke das rad gebraucht wird (stadt und kleinere touren). dafür und für mehr bin ich mit rücktritt ausgekommen, ohne dass es geschadet oder gestört hätte.
tom
Tom,
schau mal auf den Wohnort; du wohnst in Hamburg, da ist die längstmögliche Abfahrt die Rampe der Köhlerbrandbrücke, das dürfte mit den meisten Rücktrittbremsen noch akzeptabel sein.
Aber der Wolfgang wohnt in München; im Mittelgebirge und in den Voralpen gibt es Abfahrten, die um ein Vielfaches länger und steiler sind. Ich habe kürzlich auf einem Leihrad mit der 7-Gang SRAM-Nabe wieder die Erfahrung gemacht, dass bei höherem Fahrergewicht die Rücktrittbremse auf Steilrampen völlig unzureichend ist. Zudem neigt die Rücktrittbremse bei langen Abfahrten zum Überhitzen und blockiert dabei die gesamte Hinterradnabe irreversibel.
Zum Thema Wirkungsgrad: Der Rücktritt bedeutet zusätzliche Dichtungen in der Nabe, die einen lastunabhängigen Widerstand erzeigen, inwieweit auch noch ein lastabhängier Widerstand hinzukommt, darüber können mechanisch versiertere Forumsmitglieder besser Auskunft geben.
Das Thema Drehmoment bei verschiedenen Übersetzungen wurde in diesem Thread etwas unsauber behandelt: Für die Nabe ist die Drehmomentbelastung bei kürzerer Übersetzung größer (weshalb Rohloff die Übersetzung nach unten limitiert, z.B. ist 40:16 erlaubt, aber 36:16 nicht mehr). Längere Übersetzungen sind hingegen für den Fahrer belastender. Nun hat die SRAM einen vergleichsweise kleinen Übersetzungsbereich; da kommt man in Norddeutschland vielleicht mit aus, aber in München muss man sich entscheiden: Schiebe ich bei steileren Strecken oder verzichte ich auf Höchstgeschwindigkeit. Ich würde die Ritzel bei dieser Schaltung so auslegen, dass bei 75er Kadenz im höchsten eine Geschwindigkeit von 30 erreicht wird, das ermöglicht, längere Steigungen mit 6-8 Prozent und kurze Steilrampen bis ca. 12 % so gerade noch zu fahren. Also, man sieht schon: Eine Rohloff oder eine Kettenschaltung sind in München schon angemessener. Wenn die Rohloff dein Budget sprengt, nimm die Kettenschaltung (am besten die XT: relativ robust und leichtgängig, braucht aber mehr Wartung als die Nabenschaltung).
Zum Schluss zu den längeren Kurbeln: Klar sind für Leute, die gerne hohe Frequenzen treten, kürzere Kurbeln besser; Aber für Leute mit langen Beinen, die oft schon wegen ihrer Beinlänge nicht für hohe Frequenzen ausgelegt sind, ist eine 180er Kurbel akzeptabel. Trotzdem sollte die Reisetrittfrequenz immer noch im Bereich 60-80 /min liegen
Gruß
Igel-Radler