Hallo Michael,
könnte es vielleicht daran liegen, daß Du in Gefilde gefahren wärest, deren Sprache Du nicht mächtig bist und wo es zweifelhaft (??) ist, ob Du mit Englisch durchkommen würdest? Beziehungsweise, wo Du Dich nicht vernünftig mit Einheimischen unterhalten hättest können; weil wenn man immer nett ratschen kann, dann ist man doch deutlich weniger einsam, als wenn es nur mit Händen und Füßen möglich ist, gerade mal sein Futter zu erwerben. Sowas kann im Unterbewußten schon ein Hemmschuh sein, denke ich mal, gerade wenn Du so ein Reisen noch nicht gewohnt bist.

Deshalb hatte ich keine Bedenken mit 3 Wochen Slowenien alleine dortmals, bin mir aber schon etwas unsicherer, ob ich einfach mal für zwei, drei Wochen mein Radl packen soll und mir das Massif Central anschauen. Muß schön sein, aber nur lauter Franzosen dort...

Naja, fang erstmal bei schönem Wetter mit einer Wochenendtour an, am besten verlängert - ob mit Zelt oder in Pensionen ist egal, letztere finden sich in Nicht-Touri-Regionen aber nicht unbedingt alle halbe Stunde. In schlimmstenfalls eineinhalb Stunden Entfernung gäbe es den nächsten Bahnhof, so daß Du bei Lustlosigkeit ja gut wieder abbrechen könntest. Aber gut geplant wäre eine Stunde in der anderen Richtung zwinker was, was Du schon immer anschauen wolltest, und das geht schon noch. Dann kann man ja immer noch... Und so geht es dann die ganze Runde bis nach Hause.

Oder für kleine Belohnungen sorgen, auf die man einfach nicht verzichten will. Wie bei meinem ersten durchgefahrenen Brevet eine Woche nach dem abgebrochenen. Bis zum Wendepunkt nach 155km kurz vor sechs die meisten Höhenmeter bei so böse böse böse 'nem Gegenwind, da hatte ich aber überhaupt keine Lust mehr auf den Zug, wo es doch schon ohne Treten mit 25 heimwärts rauschen sollte und dann auch tat. cool

ciao Christian