Hi Thorsten,
bin auf drei Reisen (94, 97,05) insgesamt 4 Monate auf der Südinsel unterwegs gewesen.
Zu welchen Preisen habt Ihr eure Flüge gebucht? Und bei welchen Airlines?
Dieses Jahr kamen wir mit Air New Zealand von Sydney geflogen. Für uns waren vorallem die Bedingungen für das Velo massgebend. Nach Australien und zurück flogen wir mit Air Singapure und bezahlten fürs Velo jeweils 100.- SFr pro Weg. Dabei durfte das Fahrrad 15kg sein. Zusätzlich hatte man natürlich die 20kg normales Gepäck zur Verfügung. Bei Air New Zealand gab es in der Schweiz, in Australien und am Check-In überall andere Infos und schliesslich auch eine längere Diskussion.
Kennt jemand einen in Christchurch einen Platz an dem wir unsere Fahrradtransporttaschen für die vier Wochen unterstellen können?
In Christchurch gibts jede Menge Backpackers-Hostels und Campings. Bei denen kann man die Koffer sicherlich lagern. Eine bestimmte Unterkunft kann ich dir nicht empfehlen. Ich bin immer auf einem Zeltplatz gewesen und bin immer zum Flughafen gefahren. Es gibt jedoch Shuttle-Busse, die auch Fahrräder mitnehmen.
Ich schon einmal einer von euch im November in Neuseeland unterwegs gewesen und kann was zum Wetter und den Tages und Nachttemperaturen sagen?
Im November bin ich erst einmal auf der Nordinsel gewesen, auf der es im Normalfall wärmer ist. Das Wetter war damals wechselhaft, aber nicht wirklich kalt. Selbst in den wärmeren Monaten sinkt die Temperatur auf der Südinsel bei schlechtem Wetter schnell mal auf 10Grad runter, was dann bei Regen doch etwas unangenehm sein kann. Die beständigsten Monate sind meines Wissen Februar/März.
Vielleicht irgendwo im Süden der Insel mit dem Schiff zu starten und dann mit dem Fahrrad wieder aus dem Fjord raus fahren. Gibt es solche Möglichkeiten?
Eine solche Möglichkeit ist mir nicht wirklich bekannt. Ich fuhr einmal zum Milford Sound. Machte es jeweils in einer Tagesetappe, die jedoch recht streng sein kann. Im Milfourd Sound selber kann man meines Wissens auch Overnight-Cruises machen. Eine Möglichkeit ist natürlich auch, den Bus zurück zu nehmen. Eine Möglichkeit wäre vielleicht zum Doubtful Sound runter zu gehen und evt. von dort eine Schifffahrt zu organsieren. Um zum Doubtful Sound zu kommen, muss man erst ein Schiff über den Lake Manapouri nehmen. Danach geht eine Werkststrasse zum Fjord runter. Vielleicht kannst du dich übers Internet und das entsprechende Visitor-Center eine Info über mögliche Schiffverbindungen vom Doubtful-Sound zum Milford-Sound informieren.
Und als letztes natürlich wollten wir fragen ob jemand Insidertipps für die Reiseroute hat? Z. b schöne Campingplätze am Meer an See oder den Bergen?
Auf eurer fallen mir da einige Stichworte ein:
- Christchurch-Twizel:
Nehmt nicht den Highway 1nach Geraldine, dieser hat enorm viel Verkehr. Von Geraldine nach Lake Tekapo kann es am Morgen sehr viele Busse in Richtung Queenstown/Mt. Cook haben. Es gibt nach Fairlie einige asphaltierte Nebenstrassen. Um Lake Tekapo herum kann es gewaltig von Norden winden. Von Lake Tekapo zum Lake Pukaki kann man auf einer verkehrsfreien, asphaltierten Service-Road entlang einem Kanal fahren.
- Twizel-Oamaru:
Nehmt von Duntroon nach Oamaru die Nebenstrasse durch die Hügel.
- Oamaru-Dunedin:
Eher viel Verkehr. An einigen Stellen kann man auf Parallelstrassen ausweichen. Nördlich von Dunedin müssen Radler über einen grösseren Hügel, da die Hauptstrasse verboten ist. Dunedin kann sehr steil sein. Informiert euch bei der Unterkunftssuche, wo diese liegt.
- Dunedin-Invercargill
Die Strecke über Brighton ist sehr verkehrsarm und schöner. Zwischen Taieri Mouth und Waihola gibt es jedoch einen enorm steilen Hügel und Schotter. Von Balclutha nach Invercargill kann ich dir die Catlins wärmstens empfehlen. Mittlerweile ist die Hauptstrasse durchgehend asphaltiert. Die Nebenstrassen sind jedoch vielfach noch Schotter. Schön fand ich insbesondere Nugget Point, Curio Bay (Delfine, Pinguine, versteinerte Bäume). Rund um Invercargill kann es extrem von Westen winden!
- Invercargill-Milford Sound:
Auch hier kann es enorm windig sein. Invercargill selber hat nicht viel zu bieten.
- Milford Sound - Queenstown:
Queenstown ist extrem touristisch. War dort nur das erste Mal. Die Lage am See ist jedoch schön. Es gibt eine schöne Backroad über Lake Mavora (Schotter), wobei man ein touristisches Dampfschiff nach Queenstown reinnehmen muss. Der Tunnel in nach Milford Sound ist meines Wissens immer noch unbeleuchtet. Ziemlich ätzender Tunnel, vorallem bei Busverkehr. Stoppt ein Auto, das euch leuchten kann.
- Queenstown-Haast:
Die Strecke über Cardrona nach Wanaka ist mittlerweile alles asphaltiert, jedoch strenger aber auch schöner als der längere Weg über Cromwell.
- Haast-Greymouth
Sobald ihr über den Haast-Pass kommt, werdet ihr von Sandflies attackiert. Nichtsdstotrotz ist das Radeln entlang der Westküste bei trockenem Wetter ein Genuss. Schöne Übernachtungsplätze fand ich Pleasant Flat (gleich hinter dem Haast-Pass), Lake Paringa und Lake Ianthe. Der Haast-Pass ist sehr einfach, besonders von Süden her. Bei den beiden Gletschern hat es enorm Touris. Als Alpinist fand ich nicht die Gletscher an sich speziell, sondern wie weit zum Meer und den Regenwälder diese kommen. Nördlich von Franz-Josef wird die Strecke langweiliger. Die Strecke Greymouth-Westport wäre da wesentlich spektakulärer.
- Greymouth – Christchurch:
Früher war der Arthurs-Pass enorm steil. Mittlerweile hat es wie ich hörte einen neuen Viadukt, der den Aufstieg etwas entschärft. Östlich des Passes gibt es einige schöne Flusstäler. Wenn ich ein weiteres Mal dort durchfahren würde, würde ich vor dem Porters Pass über Lake Coleridge fahren (Schotterstrasse).
Eines der Highlights meiner diesjährigen Reise war die Rainbow-Valley Road zwischen Hanmer Springs und St. Arnaud. Dies ist eine Service-Strasse entlang einer Hochspannungsleitung, die durch ein schönes Hochtal führt. Die Strasse ist jedoch teils sehr rauh mit grossen Steinen und geht bis auf 1350m hoch.
Zudem fand ich das Beradeln des Otago Rail Trails zwischen Clyde und Middlemarch ganz nett.