Lieber Panta-rhei,
Dann hast Du meine Fragen und Anmerkungen nicht gelesen.
Riesenzelt & UL ist nicht mein Thema.
Und was ist billig?
Wenn ein Zelt mehrere 100€ kostet, ist es für mich nicht billig.
Preis/Leistung ist für mich grundsätzlich verfehlt, wenn das erste Mal bei einem heftigem Regenguss Wasser unter dem Zelt durchfließt - nicht steht - und massiv eindringt. (Naturehike Cloud up 3 Update, sehr günstig und trotzdem zu teuer, außer für regenfreie Länder wie Marokko) Zum Glück war es nur ein Schauer und danach genug Zeit, alles zu trocknen.
Ich möchte weiterhin Radreisen machen, eine zuverlässige Ausrüstung halte ich für essentiell.. Und so bin ich auf der Suche. Oder frage, ob ich evtl Fehler mache, oder wo ich von anderen Prämissen ausgehen muss.
Dass sich SilNylon derart dehnt, wusste ich zB. nicht, auch nicht, dass es so UV empfindlich ist.
Viele Grüße
Christine
Deine Ansprüche sind definitiv nicht überzogen. Ein Zelt um mehrere 100€ muss dicht sein, und etwas vertragen muss es auch. Es muss auch ein paar Jahre bei pfleglicher Behandlung und üblicher Zahl von Nächtigungen durch halten. Ein kleines Aber muss ich anfügen: Der Trend zu Ultra Light steht dem entgegen. Da stehen die Hersteller vor dem Dilemma, dass sie schlecht offen sagen können, dass UL und Haltbarkeit, Dichtigkeit und Windstabilität nur mäßig zusammen passen. Manchmal, siehe oben, klappt es, manchmal nicht.
Silikon und UV-Licht sind kein Problem. Mein Polaris von Wechsel (wird leider nicht mehr gebaut) hat 14 Jahre völlig dicht gehalten. Das war ein Zelt für 1,5 Personen (also alleine sehr gemütlich) bei ehrlichen 2,25kg incl. Footprint. Das Nachspannen habe ich manchmal gemacht, wenn es regnete, manchmal habe ich es bleiben lassen.
Zeltgewebe, das schon neu undicht ist, kann eigentlich nur schlechtes sein. Aber der Trend, überall, egal was dabei heraus kommt, zu sparen, ist halt auch bei den Zeltherstellern an gekommen. Bei den Partnerfirmen, die die Zelte nähen, sorgt der finanzielle Druck auch für Schlamperei. Das war z.B. bei unserem Vaude ein Problem, das ich mit der Nähmaschine selbst gelöst habe. Nur das schlechte Material, dagegen konnte ich nichts tun.
Offtopic ein Punkt: Leider werden immer mehr Zelte gebaut, die unnötige Hubs (Knoten im Gestänge) haben. Das sorgt für ein wenig mehr an Innenraum, oft auch für niedrigem Gewicht bei der Möglichkeit, frei zu stehen, bei einem Gestängebruch gibt das aber ziemlich sicher gröberen Ärger. Abseits touristischer Infrastruktur will ich so ein Zelt nicht haben.
Als beigepackte Heringe habe ich bisher, egal bei welchem Hersteller, nur Mist gefunden. Schade ist, dass sehr robuste und gleichzeitig ziemlich leichte Heringe offenbar nicht mehr zu bekommen sind. Meine ersten verwende ich sicher schon über 15 Jahre, auch in sehr hartem Boden, und bisher ist noch keiner gestorben.
lg!
georg