Tag 9:
Das Frühstück um 6 Euro ist halbwegs ok, ein bisschen wenig Schinken (1 Scheibe), aber immerhin ein weiches Ei! gegen 9h starte ich meine heutige Etappe. Ich finde zwar schnell aus Esztergom heraus, finde aber nicht gleich den Radweg, der angeblich hier direkt am Donaudamm weiter geht. Also fahre ich die im bikeline Buch vorgeschlagene Strecke auf der slowakischen Seite über Sturova und Obid. Unterwegs kaufe ich bei einem Lidl Proviant und Taschentücher. Obwohl ich in der Slowakei bin, und mit euro zahle, ist die Mehrheit der Bevölkerung ungarisch und so wird hier auch gesprochen.
Nach Obid finde ich den Donauradweg am Damm entlang. Bis auf ein kleines Stück Landstraße bei Cenkov ist alles Radweg. Der Großteil der Strecke ist neu asphaltiert. Ich begegne vielen Rennradfahren und der ersten (und einzigen) weiblichen Solo-Radreisenden seit dem Start meiner Tour. Wir winken uns grinsend zu als sich unser Weg kreuzt, dann fährt jeder weiter in "ihre" Richtung.
Schnell ziehe ich mein Funktionsunterhemd und meine Thermo-Beinlinge aus, denn es ist sonnig und warm. Gegen 11h30 kommt auch zum erstn Mal auf dieser Reise die Sonnencreme zum Einsatz. So ist herrlich radeln, in der Ebene, und mit kurzem Trikot und kurzer Hose!
Zwischen Moca und Zitawa fahre ich wieder auf der Strasse, aber der Verkehr hält sich Gott sei Dank in Grenzen. Dann geht es am Damm bis zur Brücke üer den Virtské jazero direkt nach Komarno. Es ist nach 14h und ich will hier was essen. In einem fastfood Restaurand hole ich mir Burger und Pommes und plane während des Essens, wie es weiter gehen soll. Eigentlich will ich auf der slowakischen Seite weiter fahren, aber da gibt es die nächsten 106km (bis Bratislawa) kaum Quartier. Auf der ungarischen Seite wären es noch ca. 60km bis Györ. Schaffbar, aber will ich das? Und wie geht es dann weiter= morgen noch über 80km bis Bratislawa und dann mit dem Zug heim? Wann udn wie komme ich dann an? Spät am Abend, und todmüde, obwohl ich am Montag arbeiten muss?
Nein! Ich sehne mich nach meinem Mann und meinen Kindern und bin schließlich FÜR MICH auf dieser Tour, nicht zum Kilometer fressen! Ich beschließe also, die Nach in Komarno zu verbringen und morgen nur die ca. 60km bis Györ zu fahren (die sich dann als weniger herausstellen sollen), von wo ein Zug direkt nach Wien fährt. So weit der neue Plan.
In Komarno (SK) findet noch genau heute und morgen ein riesiges, traditionelles Volksfest statt. Der ganze Stadtkern ist voll mit Verkaufsständen und Gastronomie aller Art.
Ich muss etwas rumfragen, finde aber schließlich doch ein Hotel, wo noch ein Zimmer frei ist - das Letzte! Nach einer Dusche stürze ich mich frisch umgezogen in den Trubel.
Zum Glück bin ich mit dem Rad da, sonst hätte ich noch viel mehr gekauft. So wird es nur ein besticktes Folklore-T-Shirt, ein gehäkelter Dacker und ein paar Süßigkeiten. Zum essen hole ich mir zwei sehr schmackhafte Entenkeulen mit Rotkraut.
Gegen 18h30 bin ich wieder am Zimmer, wo ich mir einen Tee mache. Zum Glück ist ein Wasserkocher da. Dann packe ich meine Taschen noch einmal um für die Heimfahrt morgen.Gegen 22h30 gehe ich schlafen.
Gefahrene Kilometer: 60,94
Fahrzeit: 4h22m18s