Selbstverständlich verstehe ich, daß du es für verfehlt hältst, sich über Radwege zu beschweren, und mögen sie noch so holprig sein, weil es vielleicht irgendwo auf der Welt jemanden gibt, der sie super findet. Das ist natürlich eine zwar recht fatalistische, aber auch gesunde Einstellung, weil du dich nie ärgerst. Ich dagegen ärgere mich ziemlich häufig über die Wege, die mir zugemutet werden, vor allem dann, wenn ich auf einem Radweg neben einer Fahrbahn fahre, deren Belag frisch renoviert ist und glatt wie ein Pavianhintern, während auf meinem Weg alle fünf Meter ein massiver Wurzelaufbruch dafür sorgt, daß ich durch die frische Luft geschleudert werde. Aber bestimmt gibt es auch Radfahrer, die gerade das besonders attraktiv finden.
In Hamburg gibt es den
Melde-Michel, um "Schäden an der öffentlichen Infrastruktur im Stadtgebiet" melden zu können. Ich habe das mal gemacht: Ein noch sehr neuer, exzellenter und mit EU-Geldern geförderter Fahrradstreifen im Verlauf einer Radroute in meiner Nähe war wegen Tiefbauarbeiten (Kabelverlegung oder so) aufgerissen und wieder asphaltiert worden, aber so schlecht, daß es eine Holperpiste war. Der Melde-Michel hat mir zurückgemeldet, daß die Entabnahme noch ausstehe (obwohl einige Monate vergangen waren). Inzwwischen sind einige Jahre vergangen, und es hat sich nichts geändert. Nicht, daß ich damit gerechnet hätte.
Wolfgang