Zitat
Athen möchte ich mir anschauen, und Athen ist groß genug, um gute Verbindungen nach Wien zu finden.
Das klappt auf dem Landweg wirklich nicht mehr. Seit 2016 ist die eigentlich klassische Strecke über den Grenzübergang Idomeni/Gevgelia ohne Betrieb und ein Jahr danach wurde auch auf der Grenzstrecke zwischen Strimonas und Kulata in Bulgarien der Reiseverkehr eingestellt. Das wäre noch mit dem Fahrrad zu überbrücken, doch zur Zeit gibt es in Serbien in keiner Richtung mehr Eisenbahnreiseverkehr über eine Grenze. Über die Donaubrücke zwischen Vidin und Calafat gibt es meines Wissens täglich eine Umsteigeverbindung. Ansonsten müsstest Du einen großen Bogen über Ruse und Bukarest einschieben. Die Verhältnisse sind zur Zeit deutlich schlechter als während des NATO-Krieges gegen Serbien um 2000. Ich würde die Seestrecke Patra–Bari benutzen, weil die Fahrzeiten doch spürbar kürzer als auf dem langen Weg von und nach Ancona sind.

Wer es nicht erlebt hat, kann sich kaum mehr vorstellen, dass es bis etwa 1995 durchgehende Züge zwischen München und Athen sowie Istanbul gab. Verspätungen waren zwar die Regel und man wurde ab Kroatien oder Ungarn an jeder Grenze geweckt, aber durch die Langläufe konnten eben keine Anschlüsse verlorengehen. 2004 (das war das erste Jahr, als man nach dem Krieg wieder visafrei durch Serbien kam) musste ich in München, Wien und Belgrad umladen, ein Jahr danach in München und Belgrad, wobei wegen der Kurswagen ein Wagenwechsel in Zagreb dazukam. Derzeit – keine Chance.