Ja, die fortschreitende "Komootisierung" und stetig wachsendes Vertrauen auf vermeintliche Schwarmitelligenz der Navigationsportale scheint mehr und mehr bei einigen unserer Mitmenschen die eigene Kreativität bei der Planung von Radreisen zu ersetzen. So scheint wohl der Trend zu sein.

Ich klinke mich mal mit ein, schließlich hab ich diesen Fred ja ins Beben - äh...Leben - gerufen. Ich sehe solche Apps und moderne Navigationsmöglichkeiten nicht als - wie es sogar renommierte Hirnforscher gelegentlich tun - Rückschritt in Sachen Intelligenz und Verdummung des Individuums, sondern positiv gewendet als Erweiterung meiner individuellen Möglichkeiten.
Früher habe ich meine Touren - ganz zu Beginn, vor vielen vielen Jahren - mit Straßenkarten geplant. Das hat natürlich auch geklappt und war sicherlich spaßig (noch echte Linien einzeichnen, wo man gefahren ist, das Knistern der kunstvoll gefalteten Karten und die Risse und Löcher nach eifriger Verwendung, die eine Art Veredelung darstellten etc.), aber halt auch langsam und beschränkt. Ich habe viele schöne Gegenden schlicht verpasst und tolle Radrouten versäumt. Natürlich war es allenthalben spaßig, sich regelmäßig zu verfahren und dann fragend und mäandernd im Kreise umher zu ziehen, den Kompass zu zücken und irgendwie doch wieder dem Ziel näher zu kommen. Alle Wege führen schließlich nach Rom.
Zurück zum Punkt (der hoffentlich kein allzu springender ist): Ich nutze meinen nun frei gewordenen Überschuss an Intelligenz - blöd formuliert, anders: meine gesparten Ressourcen - nun eben dazu, mehr anzuschauen, gezielter durch die Gegend zu fahren und das kommt mir gerade recht, da ich in meiner jetzigen Lebensphase sowieso kaum noch Zeit habe. Komoot ermöglicht mir also sozusagen, meine Aktivität sinnvoll und reizvoll betreiben zu können.
In diesem Sinne...
LG
gisi