26. August, Tag 12: Scey sur Saône, Fouchécourt, Jussey, Corre, 55 km
Nicht nur zum Transport und Wäschetrocknen dient mir meine
Bombinette, sondern auch zum morgendlichen Lüften meines Schlafsacks …
Ja, ich stand früh auf packte langsam zusammen. Heute waren erträgliche Temperaturen angesagt.
Dann verabschiedete ich mich von den netten Zeltnachbarn und gondelte los. Richtig gut fuhr es sich, die Strecke war ich vor Jahren schon mal gefahren. Zwischen
Port-sur Saône und
Chargey-lès-Ports ging es über die - recht hügelige - Landstraße. Wir schon auf dem Hinweg machte ich bei der Marienstatue am höchsten Punkt eine Vesperpause. Und mein Hund tauschte auch wieder Nettigkeiten mit dem Hund im benachbarten Garten aus …

Bei
Fouchécourt gelanten wir wieder an die
Saône und beäugten den kleine Hafen, wo es angeblich einen Zeltplatz geben soll. Aber da war nichts. Zum Übernachten war es eh viel zu früh, ich wollte einfach nur wissen, ob es da etwas gibt.
In
Gevigney machte ich eine ausführliche Pause und verstand dann auch, wo ich auf dem Hinweg hätte fahren müssen - aber da fehlte halt die Beschilderung. Zwischen
Gevigney und
Jussey geht es wieder über eine Landstraße, und die ist echt stark befahren. Da gibt’s nur eins: Augen auf und durch. Meine Geschwindigkeit war rekordverdächtig, so schnell wollte ich das hinter mich bringen. Dann bummelte ich durch
Jussey und fuhr Richtung
Cendrecourt.
Die Verwalterin vom Camping in
Scey hatte mir erzählt, dass es in
Jussey mal einen richtig guten Campingplatz gegeben habe. Den suchte ich jetzt, es interessierte mich einfach. Und tatsächlich fand ich ein altes Hinweisschild. Also noch vor der Brücke über die
Saône Richtung
Cendrecourt links abbiegen.
War das ein toller Platz! Direkt an einer kleinen, überhaupt nicht befahrenen Straße und am Saône-Ufer mit Anlegestelle für Boote. Ich gab
Motek Freilauf und ließ die Stimmung auf mich wirken. Als wären gerade die letzten Feriengäste vom Platz gerollt, als hätte der Besitzer sich gerade nach einer langen, gut besuchten Saison gestreckt, gegähnt, den Platz aufgeräumt um zufrieden selber Urlaub zu machen.
Ich bekam fast selber Lust, das Ganze zu übernehmen, denn zwischen
Fouchécourt und
Fontenoy gibt es keinen Zeltplatz, der direkt an der Radstrecke liegt. Ich verweilte und genoss die Ruhe, dann fuhr ich die kleine Straße weiter, gelangte bei
Betaucourt auf die stark befahrene Landstraße Richtung
Corre und auch hier: Augen auf und durch. Uffz, geschafft.
Am kleinen Jachthafen von
Corre fragte ich, ob ich hier mein Zelt aufschlagen dürfe. Ich hätte es vielleicht bis nach Hause geschafft, aber es braute sich ein riesiger Sturm zusammen, und außerdem hatte ich von Radlern gehört, dass es hier eine nicht offizielle Zeltwiese gäbe. So war das dann auch. Gegen 5 Euro bekam ich den Code zu den sanitären Anlagen (sauber und geräumig) und zeltete direkt am Hafen. Richtig nett.

Es folgten Hundespaziergänge, Auskundschaften des Hafenrestaurants (viel zu hochnäsig, nicht nach meinem Geschmack), Rumfaulen, Bootchen angucken, gemütlich essen. Einfach nur gut.