Oh ja, Zeltgeräusche ...
Es war einmal vor langer Zeit, ehe ich das Rad entdeckte und noch zu Fuß ging. Mein Zelt hatte ich am Eingang des Abruzzen-Nationalparks aufgeschlagen, an einer verlassenen Sennhütte am Ende der Straße, gut 13 km vom nächsten Dorf. Das Wetter war zum Überqueren der Berge zu schlecht, ich musste im Zelt ausharren. Nachmittags traf ich an der Sennhütte einige Italiener, kam ins Gespräch, und natürlich kam die Frage, ob ich nicht vor den Braunbären und Wölfen Angst hätte. Das wäre doch gefährlich, so allein im Zelt.
Die Nacht kam, und dann fing es an ganz tief zu grummeln und zu brummen, ganz in meiner Nähe. Was tun wenn das ein Bär ist? Weglaufen konnte ich nicht - das Zelt stand malerisch am Ende eines schmalen Grates zwischen zwei Schluchten. Das Zelt anzünden? Lärm machen? Besser erst mal das Atmen einstellen? Nach einigen bangen Minuten dämmerte mir, dass die Kühe in der Nähe sicherlich geflüchtet wären, wenn ein Bär gekommen wäre - aber die Glöckchen läuteten fröhlich.
Nachdem ich mich aus dem Zelt getraut hatte, sah ich dann meinen "Bären" - ganz nahe am Zelt lagen Pferde, die ziemlich seltsame Geräusche von sich gaben.
Die Braunbären in den Abruzzen sind übrigens extrem menschenscheu und dürften keine Gefahr darstellen. Ein Jahr später, bin ich mir sicher, habe ich dann doch Nachts einen gehört - nach dem Brummen flüchtete eine Schafherde in der Nähe ziemlich panisch, den Glöcken nach zu urteilen. Da musste ich dann erstmal meine Freundin beruhigen ...
Lustige Nachtgeräusche machen balzende Igel.