...basteln sich die Nutzer mit seeehr viel Akribie zu Hause einen Track zurecht, den sie dann nachfahren. Das möchte ich nicht, ist mir zu viel Planungsaufwand und ist für eine mehrmonatige Reise nicht so ganz das, was ich mir unter dem Freiheitsgefühl beim Radreisen vorstelle.
Ich plane eine Track, aber ich nehme mir selbstverständlich die Freiheit, davon abzuweichen. Im Gegenteil, der Track gibt mir mehr Freiheit. Dann habe ich nicht den Zwang, immer abends für den nächsten Tag planen zu müssen.
Das liegt vielleicht auch daran, dass meine Zeit begrenzt ist und ich noch nie länger als 4 Wochen am Stück unterwegs war. Bei 3 Monaten wäre das vielleicht auch anders.
Dass es solche für Indien gibt wage ich zu bezweifeln und wenn dann nur als schweren Klotz).
...
Ich denke, mit GPS lässt sich in solchen Gegenden am besten eine "verkehrsarme" und ruhigere Strecke finden?!
Ja, definitiv. Kartenmaterial, auf denen die kleinen Sträßchen eingezeichnet sind, wiegen gefühlt eine Tonne. Besonders für lange Reisen. Von München nach Rom hatte ich 1 kg Landkarten dabei, und die waren noch nicht mal besonders hoch aufgelöst.
Für die Ein-/Durch-/Ausfahrt großer Städte und Ballungszentren. Auch hier lässt sich mit GPS wohl am besten eine ruhige Option bewerkstelligen.
JAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!
Die Einfahrt geht ja meistens noch, das Stadtzentrum ist oft ausgeschildert. Die Ausfahrt kann man sich meistens knicken, weil alle Wegweiser zur Autobahn führen...

in Gegenden, wo nichts ausgeschildert ist
Genau.

Seitdem ich ein Navi habe, fahre ich viel mehr über Feld- und Waldwege, die naturgemäß in den meisten Ländern nicht ausgeschildert sind.
Fallen euch für meine Rahmenbedingungen noch weitere Gründe, die für ein GPS-Gerät sprechen ein?
Du hast die wesentlichen Punkte schon gut erkannt.

Noch ein paar:
- Track aufzeichnen, dann weiß man nach 10 Jahren auch noch, wo man gewesen ist. Du kannst dir Punkte setzen, um z.B. ein ganz bestimmtes Lokal später wieder zu finden.
- Unterkunftssuche auf der Landkarte (sofern die Landkarte sowas hat, OSM hat das). Ebenso Suche von Supermärkten, Bahnhöfen, Geldautomaten, Restaurants etc. pp.
- Ein Stapel guter Landkarten kostet mindestens(!) genausoviel wie ein Navi.
Mir wäre auch wichtig, dass ich Tracks sehr spontan erstellen könnte, Netbook werde ich dabei haben. Ist es möglich, das ganze offline durchzuführen? Oder anders gefragt: Gibt es Software, die offline ähnliches leistet, wie GPSies und Konsorten?
Ja, definitiv. Ich benutze Basecamp von Garmin. Das hat gleichzeitig den Vorteil, dass du exakt dieselbel Karte auf dem Rechner hast wie auf dem Navi.
Auf Autonavigation des GPS-Gerätes würde ich im Zweifelsfall nicht setzen wollen, wobei das im Notfall sicherlich keine schlechte Option wäre.
Ist brauchbar, wenn man den gesunden Menschenverstand walten lässt und nicht stur wie ein Ochse den Weisungen des Navis folgt.
Gibt es Geräte, mit denen die Planung des Tracks am Gerät selbst einigermaßen komfortabel und vergleichbar mit der Planung am Rechner ist?
Tracks lassen sich m.E. gar nicht planen, sondern nur Routen. Und da sind die Navis an Komfortabilität einem PC deutlich unterlegen.
Aber planen geht selbstverständlich.
Ist sonst noch was zu beachten?
Die meisten Navis kommen OHNE Landkarte. Die erste Hürde ist, eine runterzuladen und zu installieren. OSM-basierte Karten kosten nichts und sind für viele Gegenden gut aufgelöst.
Kann sich der geneigte erfahrene Nutzer einen Reim draus machen, was ich im Kopf habe und ob ein GPS-Gerät für mich sinnvoll ist?
Sinn hat es. Aber nur dann, wenn du gewillt bist, dich damit auseinanderzusetzen und einzuarbeiten. Das dauert ca. 2 bis 4 Wochen. Einschalten, anstöpseln und losfahren funktioniert in aller Regel nicht!
Welches Gerät wäre denn dann sinnvoll? Idealerweise kein Gerät für 400€.
Wer billig kauft, kauft zweimal... Ein Navi, mit dem du nichts anfangen kannst, ist rausgeschmissenes Geld. Manche Billignavis sind dermaßen abgespeckt, dass sie nur als mobile Landkarte taugen, aber für nicht viel mehr.
Meine Empfehlung wäre ein Gerät mit Touchscreen, das ist zum einen billiger und zum anderenin der Bedienung einfacher, braucht aber etwas mehr Strom, z.B. Garmin Oregon. Aber das ist Geschmackssache, andere finden das total doof und schwören auf Navis mit Tasten.
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Zum Thema Smartphone: Kann man machen. Machen viele.
Vorteil: Mehr Rechenleistung, mehr Software zur Auswahl. Kein neues Gerät nötig.
Nachteil: Keine Software ist wirkich ausgereift und reicht an dezidierte Navis heran. Unendlicher Stromverbrauch!

Mechanisch wesentlich empfindlicher als ein Navi, und im Regen steigt es meistens aus.
Mein Smartphone ist auf Reisen in der Regel aus. Ich mache es nur gelegentich an, um SMS zu schicken, eine Unterkunft zu suchen oder Mama anzurufen.
Gruß
Thoralf