Falk, dann ist's ja o.k. Was Wahabismus bedeutet ist mir spätestens seit meinen ersten beruflichen "Ausflügen" nach Jedda an der saudischen "Rotes Meer Küste" vor gut 40 Jahren recht vertraut. Besonders in Erinnerung ist mir die Religionspolizei geblieben. Ich musste wiederholt beobachten wie meine saudischen Gesprächspartner zu den Gebetszeiten mit leichten Peitschenhieben unmissverständlich zum Gebet aufgefordert wurden. Zum Glück hatte man mich damals jeweils unbehelligt gelassen. Mein Habitus war wohl selbst für diese Eiferer zu eindeutig. War halt erkennbar kein sunnitischer Moslem, dann noch Europäer und ausweislich meines Namensclips Mitarbeiter eines großen deutschen Konzern, der seinerzeit an äußert wichtigen Infrastrukturprojekten arbeitete.
Verglichen mit diesen Erfahrungen kam mir der schiitische Iran unter dem früheren Präsidenten Rafsanjani da doch um einiges angenehmer vor. Während man in Saudi Arabien schon wegen eines Kreuzsymboles heftige Probleme bekommen konnte, hatte man für uns damals im Iran gar in der Werkskantine unseres Auftraggebers eine durchaus gelungene Weihnachtsfeier mit vielen zugehörigen Symbolen ausgerichtet. Aber im Iran ist das leider immer sehr wechselhaft. Nach relativ toleranten Phasen schlagen immer wieder die Hardliner zu. Schade, bei diesem schönen und interessanten Land mit seiner extrem gastfreundlichen Bevölkerung.