[...] Andererseits habe ich inzwischen festgestellt, dass ich auch mit anderen Sätteln klarkomme und längere Strecken fahren kann, dass es aber andererseits auch Tage gibt, an denen ein jahrelang als bequem empfundener Sattel plötzlich drückt. Mein leiser Verdacht ist deshalb auch, dass Sitzbeschwerden oft vorschnell auf den Sattel geschoben werden. Es kann genausogut die Kleidung, die Tagesform oder sonstwas sein.
Martina
Das möchte ich gerne unterstreichen. Am (meinem) oberen Ende der persönlichen Tageskilometerskala kommt es meiner Wahrnehmung nach auf genau diese "anderen" Kleinigkeiten an, ob ich mich noch wohlfühle, oder den ganzen Driss in die Ecke kloppen möchte. Ich reagiere z.B. extrem empfindlich auf falsch sitzende (Unter-)Hosen, störende Nähte ect. pp. Oder das Wetter: pisst es mich an, weil es schon den ganzen Tag regnet und ich gerade heute darauf so keinen Bock habe, stört plötzlich auch der Sattel. Habe ich aber gerade eine Rampe hinter mich gebracht, der qualvolle Anstieg wird belohnt durch eine grandiose Aussicht, dann ist mir doch mein Hintern egal, der Sattel erst recht.
Was will ich sagen: wir sind in unserer Wahrnehmung, unserem Empfinden sehr viel mehr durch Emotionen geleitet, als wir es uns selbst gegenüber möglicherweise eingestehen mögen. Am Ende helfen nicht irgendwelche vermeintlich objektive Fakten, Tests, Aussagen anderer.
Mach dein Ding (in diesem Falle: probier einen Sattel) und beobachte, was dir gut tut. Bei diesem Prozess können Außenstehende samt deren Erfahrungen nur sehr bedingt helfen.