Hallo Tally,
ich habe selbst einen Thommen, den ich aber hauptsächlich als Barometer benutze. Deshalb habe ich kaum Erfahrung mit dem Fehler in größeren Höhen.
Das Problem ist, dass die Änderung des Luftdrucks mit der Höhe nicht konstant ist. Sie hängt von der Temperatur, der Temperaturabnahme nach oben und von der absoluten Luftfeuchtigkeit ab. Der Thommen kann davon nur die Temperatur am Standort kompensieren (man sollte ihn also nicht am Körper tragen oder in die Sonne legen!). Aber allein der Rest kann schon mal 20 Meter Abweichung auf 1000 Höhenmeter ausmachen. Und dann kommt da noch das Wetter dazu. Beim Durchgang einer kräftigen Front kann der Luftdruck schon um 10-15 hPa in wenigen Stunden fallen. Das sind so grob 100 Höhenmeter. Im Gebirge gibt es dann vielleicht noch Föhn oder andere thermische Effekte, die den Luftdruck oder zumindest die Temperaturkompensation des Höhenmessers beeinflussen. Dazu kann ich allerdings keine Zahlen nennen.
Fazit: Barometrische Höhenmessung taugt zur Navigation nur eingeschränkt. Wenn man es genau wissen will, braucht man eine ortsfeste Vergleichsstation. Die Flieger machen das auch so: Beim Landeanflug wird erst mal über Funk der Höhenmesser abgeglichen. Aber immerhin kann Dir der Höhenmesser helfen, dich nicht so ganz katastrophal zu verlaufen. Das ist ja auch schon was.
Uwe