Schön liegt im Auge des Betrachters, ist also immer subjektiv.
Dieser Satz gehört zu den am häufigsten übernommenen. Er wird dadurch nicht richtiger.
Die Tatsache, daß qualitative Urteile subjektiv beeinflußt sind, bedeutet keinesfalls, daß sie keine objektiven Betandteile hätten. Der Satz suggeriert, daß "subjektiv" ausschließlich das Subjekt betreffe und mit dem Objekt nichts zu tun habe. Das ist unzutreffend.
Man braucht sich nur aus dem Bereich der belanglosen Mittelmäßigkeit zu entfernen, um das bewahrheitet zu finden. Nimmt man Extreme, so wird niemand, es sei denn aus reinem Oppositionsgeist, etwas extrem abstoßendes, häßliches oder widerwärtiges "schön" finden und umgekehrt.