Moin Moin,
um mal wieder meine Standardantwort zu geben :-): Wer schlau ist, zieht bei einer neuen Federgabel die Tauchrohreinheit ab und schmiert das Dichtungspaket oben vernünftig ein. Dann wird die Gabel erstaunlich lange halten und dazu noch gut funktionieren.
Zur Frage selbst:
Eine mangelnde Schmierung mal außen vorgelassen hängt das Losbrechmoment von vielen Dingen ab, die Oberfläche der Standrohre und die Lagerbuchsen sowie die Dichtungen und deren Reibpartner addieren sich alle auf. Dazu kommen selbstverständlich noch Fertigungstoleranzen, eine verspannte Gabel hat deutlich mehr Reibung.
Zu den Negativfedern:
Das Losbrechmoment setzt sich zusammen aus der Haftreibung und der Federkraft, beides zusammen muß überwunden werden, um die Gabel zum ersten Einfedern zu bringen. Öldämpfung jetzt mal außen vorgelassen.
Die Haftreibung ist die Reibung an allen Lagerstellen und allen Dichtungen. Die Reibung der Dichtungen hängt nicht nur vom Dichtungstyp und der Gegenlauffläche ab, sondern auch vom Druck, mit dem sie beaufschlagt sind. Stopfbuchsen, bei denen die Dichtungsreibung mehr oder weniger einstellbar ist, habe ich an Federgabeln noch nicht gesehen.
Die Federkraft wird oft durch eine Negativfeder auf den ersten Zentimetern des Federweges deutlich reduziert. Dadurch muß man für das Losbrechmoment eine relativ geringe resultierende Federkraft überwinden. Ist die Gabel erstmal in Bewegung, fällt die Haftreibung weg und es wirkt die wesentlich geringere Gleitreibung.
Insofern reduziert eine Negativfeder das Losbrechmoment durchaus, wenn auch nicht die Haftreibung.
Viele Grüße,
Georg