In Antwort auf: Toxxi
Die vom TE verlinkten Bremsen haben ein neueres sogenanntes dual pivot Design. Das kam bei Shimano und Campagnolo so etwa 1991-92 auf. Beide Felgenarme werden über unterschiedliche Drehpunkte angesteuert. Dadurch ist die Bremskraft deutlich erhöht. Insofern sind diese Bremsen auf jeden Fall besser als die damaligen.

I wo, das mit dem dual pivot gab es schon eher. Mein ca. 1983 gekauftes Allerweltsrad hatte solche verbesserten Seitenzugbremsen. Die Dinger gab es von Altenburger und von Weinmann.

Und es stimmt das man sich damals deswegen nicht besondere Gedanken machte. Man kannte es nicht anders und fuhr halt entsprechend. Der klassische Problemfall im Hochgebirge waren aber nicht die Felgenbremsen, sondern der schnell kochende Rücktritt. Den konnte man schon im Mittelgebirge überfordern.

Die, die bei alter Bremsentechnik reflexmäßig immer ein großes Faß aufmachen sollten lieber bedenken, dass sie es nur aus Rückschau von unserer heutigen Bremsentechnik aus tun können.

Und ein Blick hinüber zum KFZ würde auch so manches relativieren. Lang genug war auch dort die Trommelbremse der Standard. Deshalb immer die eiserne Regel Motorbremse, Motorbremse, Motorbremse. Die Scheibenbremse kam erst langsam in die unteren Fahrzugklassen, und dann meist nicht für alle Achsen. Auch das wissen die Jungspunde nicht.

P.S.
Kinderräder hatten Anfang der siebziger nicht Seitenzugbremsen, sondern Kabelstoßbremsen. Ja so hießen die. Das waren die mit dem Gummiklotz auf den Reifen. Aber nicht per Gestänge einigermaßen effizient bedient, sondern mit so einem össeligen Bowdenzugedöns, wo ein Gutteil der Kraft verpuffte.