als alter "Nordlandfahrer" möchte ich auch in diesem Sommer wieder nach Norwegen fahren, habe aber einige Probleme, da meine Route durch verschiedende Tunnel führt, die ja ziemlich gefährlich sind. Nun las ich heute in einem Rad-Reiseführer, daß es die Möglichkeit gäbe, von einem Pannenhilfsfahrzeug des norwegischen Automobilclubs NAF durch den jeweiligen Tunnel mitgenommen zu werden. Die Fahrzeuge wären hierzu mit einem besonderen Fahrrad-Träger ausgerüstet. Leider habe ich sowas bisher in Norwegen noch nicht gesehen und möchte mich bei meiner Tourenplanung auf diese Aussage auch nicht so ohne weiteres verlassen. Deshalb meine Frage, ob jemand sowas bekannt ist und wohin ich mich zur Vorplanung bzw. während der Tour ggfs. wenden kann.

Lass es und fahr an der Donau entlang nach Wien!
Im Ernst, mit der Einstellung »Tunnel sind gefährlich« werden sie es. Dann ist die Gefahr, dass dich Deine Angst umbringt oder zu Fehlern führt, die Unfälle provozieren. Was ist denn gefährlich an Tunneln? Dass Du nicht in den Wald rennen kannst? Das kannst du bei Leitplanken auch nicht. Tunnelfahren ist vielleicht nicht besonders schön, aber zumindest in den Tunneln an Hauptstraßen (die, die man in Norwegen gerne mal für Fahrräder sperrt) gibt es Licht und die Fahrbahn ist breit und in Ordnung. Wirklich problematisch sind die ungewarteten an Nebenstrecken, eng, dunkel und feucht, so dass auch Dein Licht regelrecht verschluckt wird. Aber gerade in solchen Fällen gibt es keine Durchfahrhilfe, da hilft dann nur weiterfahren.
Mit Tunnelangst ist von Norwegen wirklich abzuraten.

Falk, SchwLAbt

Lieber Falk,

besten Dank für Deine Antwort. Na ja, der Donau-Radwanderweg ist ja ganz schön, aber es soll nun mal Norwegen sein. Nun muß ich gestehen, daß ich außer meinen Radtouren auch schon einige Urlaube als Auto-Tourist in Norwegen verbracht habe (meine Frau kann sich was Schöneres vorstellen als den Trollstigen bei 3 Grad C runterfahren). Bei diesen Auto-Touren bin ich x-mal durch dunkle, feuchte und sehr lange abgasgefüllte Tunnels gefahren und es ist wirklich nicht sehr lustig hier von Sattelschleppern gejagt zu werden. Fühle mich deshalb nicht als Weichei, zumal ich kurz vor dem Ausscheiden aus dem Berufsleben stehe und meine Rente nicht im Rollstuhl oder noch woanders verbringen möchte. Vielleicht kann mir doch noch jemand schildern, wie er dieses Problem gelöst hat (viele Tunnels sind ja nicht nur sehr unangenehm, sondern für Radler sogar ganz gesperrt).

Also - "Danke" für weitere Beiträge!

in paar Beiträge kannst Du auch finden, wenn Du in der Suche "+tunnel +norwegen" eingibst. Ich umfahre die Tunnel z.B. gerne, aber nicht aus Angst vor den Tunneln, sondern aus Freude an den Bergen...

Grüsse von Andi

Hallo,
was auf manchen Karten nicht rauskommt, sind die bestehenden alten Straßen, die häufig zumindest für Radfahrer befahrbar sind. (machmal werden sie sogar extra für Radfahrer saniert) Wenn sie über die Berge führen sind sie zudem viel schöner, aber in der Vorsaison noch manchmal zugeschneit.

Als ich in Norwegen war (mehrfach im letzten Jahrtausend) gab es noch keine Pannenhiflsfahrzeuge zur Fahrradbeförderung.

Danke für Eure Mühe!!!

Freut mich, daß Ihr mein Problem diskutiert. Die alte Straße um Tunnels herum ist mir allemal lieber als das stinkende schwarze Loch und deshalb nehme ich wenn's irgend geht die alte Straße (schon wegen des geruhsameren Fahrens und wegen der Aussicht). Leider gibt es in Norwegen aber immer mehr Fährverbindungen, die durch Tunnels ersetzt werden. Und da existiert eben keine Alternative. Wenn ich an die Gefälle und Steigungen am Anfang und am Ende denke, dann gibt es wirklich größere Highlights in Norwegen.

Nochmals "Danke" für Eure Beiträge!!!

Es wurde schon verschiedentlich, auch von mir, darauf hingewiesen, dass es eine Radfahrkarte von Norwegen mit dem Titel SYKKELRUTER I NORGE gibt, in der Du alle Informationen zu den markierten Radrouten und zu allen Tunnels gibt. Die Karte ist in den einschlägigen Nordland-Buchhaltungen erhältlich, kann auch direkt beim Herausgeber slf im Internet bestellt werden.
Lothar

Hallo,

wir haben bei unserem letzten Norwegen-Urlaub (2001) in der Osloer Touristeninfo ein Verzeichnis aller norwegischen Tunnel für Radfahrer mitgenommen. Darin stand, ob die Tunnel gesperrt sind und wenn ja wie man sie umgehen kann. Keine Ahnung, ob es sowas noch gibt.
Da es auf unserer Route nur unproblematische Tunnel gab, kann ich aus eigener Erfahrung nichts über die Brauchbarkeit sagen.

Martina

Hallo,

den "Tunnelguide for Syklister" gibt es meiner Meinung nach seit einigen Jahren nicht mehr. Infos über die Befahrbarkeit der Tunnel mit Rädern erhält man aber hier (unter Syklist und dann Tunneler med sykkelforbud).

Viele Grüße
Winfried

Moin, moin.
ich hatte heute selbst noch mal nachgefragt:
der neue SYKKELRUTER I NORGE 2007 kommt im April raus.

Gruss, Susann

Hallo,

ich war vor einigen Jahren 4 Wochen in Norwegen unterwegs und hatte mir vorher auch ziemlich viele Gedanken wegen den Tunnel gemacht. In der Wirklichkeit wars gar nicht so schlimm. Meistens führen so eine Art Trampelfpade oder alte Straßen um die Tunnel herum. Dann war es häufig so, daß so wenig Autoverkehr war, daß wir trotz Verbotschilder durchgefahren sind. Es hatte niemand ein Problem mit uns, wenn doch mal ein Auto kam. Aber einmal war ein Tunnel 7 km lang. Wir ( Freundin und ich ) haben uns als Anhalter davor hingestellt, ein größeres Pappschild ( vorher im Supermarkt besorgt) beschrieben mit TUNNEL und sind dann von einem Van mitgenommen worden. Der Fahrer wußte sofort was wir wollten.
Vor dem Urlaub hatte ich mir noch vom Tourismusamt einen Tunnelführer für Radfahrer (kostenlos) schicken lassen. Weiß nicht, ob es die noch gibt, aber versuche mal,Dir einen schicken zu lassen. Der war ganz hilfreich.

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen. Ich wünsche einen schönen Urlaub und gute Fahrt !

Ilka

Nochmals "Danke" für die vielen Tipps! Wie Ilka bin auch ich mal ganz bequem durch drei Tunnels gekommen, vor denen ich einigen Bammel hatte. Drei Kilometer vorher hatte es mir zwei Speichen zerrissen und ich stand in der Pampa und wußte nicht mal wie zum Tunnelportal zu kommen, geschweige denn hindurch. Nach einiger Zeit kam ein Lieferwagen und hat mich samt Rad und Gepäck mitgenommen. Ein sehr freundlicher älterer Herr. Doch aufgrund seines Fahrstils und seiner Geschwindigkeit in den Tunnels war ich mir nicht ganz klar darüber, was schließlich gefährlicher war: Mit dem Lieferwagen oder mit dem Rad nach Stryn zu kommen. Jedenfalls werde ich mich um die diversen Hilfsmittel bemühen, die Ihr mir inzwischen genannt habt. Das dürfte schon was bringen. Und zu den Inseln rüber, wo es keine alte Paßstraße gibt, werde ich wieder nach einem Lieferwagen Ausschau halten. Müßte eigentlich an der Zahlstelle vor dem Tunnel klappen. Nochmals "Danke" für die Tipps und viel Spaß bei Eurer nächsten

Norwegen-Tour.

Hallo.
Den "Tunnelguide for syklister" gibt es seit mehreren Jahren leider nicht mehr.
Ich habe aber bei dem staatlichen Strassenamt (Statens Vegvesen) nachgefragt, ob es bald einen neuen gibt. Sie antworten dass neus Tunnelinfo für Norwegen im Laufe des Frühlings auf www.vegvesen.no und www.slf.no zu finden wird.

Grüsse aus Norwegen,
JH
(der viele von Norwegens Tunnels von innen gesehen hat)

Ich war schon mal im Juni in Norwegen (hab ich im Forum schon mal geschrieben). Nicht immer kann man da die Umfahrungen nutzen, teils aus Zeitgründen, teils weil diese verschneit waren. Ich hatte allerdings ein gutes Licht dabei (Speichendynamo, als Ersatz Batterielichter für hinten und vorne) und bin durch einige auch längere und verbotene Tunnel gefahren.

Es ist nicht immer toll gewesen, aber es ging ganz gut. Im Juni ist ja meist noch nicht so viel Verkehr.

D.h. meiner Meinung nach kommt es auch auf die Verkehrsdichte und die eigene Beleuchtung an. Im August hätte ich auch die Umfahrungen genommen.

Wie vieles im Leben ist es halt eine Abwägungssache.

Danke liebe(r) mmi für Deine Mühe. Bei einfachen, kurzen, gut beleuchteten und gut ausgebauten Tunneln werde ich es wohl wagen mit Muskelkraft durchzufahren. Für gefährlichere Tunnel wird es sicher das beste sein, auf die Lösung von Ilka zurückzugreifen, d. h. mit einem Schild am Tunneleingang auf das Problem aufmerksam zu machen. Dabei werde ich kein Schild, sondern ein Laken mit der Aufschrift "Tunnel" verwenden, das ich schon zu Hause herstellen und bei Bedarf einfach hochhalten werde. So habe ich das Ding immer parat und es paßt platzsparend ins Gepäck. Wie Du gesagt hast, Ilka, ist sowas eigentlich allgemein verständlich und dürfte zum gewünschten Erfolg führen.

Nochmals "Danke" und allzeit gute Fahrt von Eurem Hurzi.

Die Tunnelkarte ist jetzt beim SLF als pdf-Datei verfügbar.

Downloadlink:
Tunnelkart 2007

"Die Datei ist beschädigt und kann nicht repariert werden"
(Auch beim vierten Versuch nach jeweils mehreren Minuten Ladezeit) Also nischt mit Tunnelkarte.

Falk, SchwLAbt

besorg deinem Pinguin mal frischen Fisch, vielleicht geht's ja dann... ;-)

Die Seite läd zwar recht langsam, aber dafür war alles gleich beim ersten Versuch da... ohne Probleme...

War eine gute Idee, aber gestern hatte ich ja das Polargeflügel gar nicht im Einsatz. Wegen Bildbe- und -verarbeitung musste ich mich mit den Ergüssen aus Redmond herumfreuen.
Aber sehe ich das richtig, dass in der Gegend von Flåm nur noch der Lærdaltunnel gesperrt ist? Flåm - Gudvangen wäre ja ein wichtiger Lückenschluss, zwischen Kaupanger und Lærdal wird man hoffentlich noch munter. Wegen der Seestrecke zwischen Fodnes und Manheller ist der Betrieb zumindest bergwärts nach Kaupanger sehr stoßweise und also nicht problematisch.

Falk, SchwLAbt

Wow, nich´ schlecht! Ich hatte noch nie eine 39,6 MB (!) große PDF-Datei, die nur aus einer Seite bestand!

Für alle, bei denen es auch nicht klappt: Rechtsklick auf Link und dann 'Speichern unter...' . Die Datei ist etwas zu groß für gewöhnliche Cache.

Wenn ich mich richtig erinnere, ist der gesamte Abschnitt der E16 zwischen Flåm und Gudvangen und damit sowohl der Flenja- als auch der Gudvangatunnelen für Radfahrer nicht zugelassen.

Lothar

Laut "Norwegen per Rad" kann man in Flåm durch den Ort (R 50 wegen Tunnel für Radler gesperrt) und dann

ich will nochmal hin (am liebsten sofort)

Das ist korrekt!
Von Aurlandsvangen geht es dann aber nur über die alte Serpentinenstrasse weiter in Richtung Lærdal; der langeLærdalstunnel ist für Radfahrer natürlich gesperrt.
Am besten kommt man von Flåm mit dem Boot weiter; zudem ist eine Bootsfahrt durch einen Seitenarm des Sognefjords eine schöne, wenn auch nicht ganz billige Abwechslung.

Lothar

Ersetze mal "Boot" durch "Schiff", dann gehe ich da mit. Oder muss man mit alten Rettungsbooten durch den Fjord rudern? Soweit mir bekannt ist jede selbstständig navigierende Einheit ein Schiff.
Die meisten Verbindungen im hinteren Sognefjordgebiet gehen über Gudvangen und Gudvangen - Flåm mit dem Schiff ist eine verflixt teuere Angelegenheit. 1998 musste ich für diese Strecke 170nKr hinblättern, die wesentlich längere und seinerzeit noch nicht umfahrbare Strecke Gudvangen - Kaupanger kostete nur 40nKr. So gesehen ist die Freigabe der Tunnel zwischen Gudvangen und Flåm ein großer Sieg. Zumindest sind beide Tunnel auf der aktuellen Tunnelkarte nicht mehr mit Sperrvermerk versehen, und was nicht verboten ist, ist erlaubt.Der Nærøfjord ist zwar toll, aber einmal pro Tour reicht auch.

Falk, SchwLAbt

Das ist sicher nicht richtig. Falk!
Auch auf der 2003 herausgegeben Karte SYKKELRUTER I NORGE sind zu den beiden Tunnels keine Verbotshinweise zu sehen; trotzdem durfte und darf man sie nicht mit dem Rad durchfahren. Die Erklärung: Die E16 hat in Teilabschnitten motorveistandard og er stengt for sykkeltrafikk! Das gilt, wie von mir schon einmal ausgeführt, für den gesamten Abschnitt Gudvangen-Flåm. Sowohl in Gudvangen als auch in Flåm steht schon an der Einfahrt zur E16 das entsprechende Schild (motorvei), d.h. Verbot für Radfahrer!

Lothar

Dann ist aber die Tunnelkarte keins der immerhin 35 Megabyte wert, die sie groß ist. Es geht doch gerade darum, verlässliche Informationen zu bekommen.
Nur, autobahnähnlich ist diese Straße nicht gerade. Es ist eine ganz gewöhnliche Landstraße in gutem Zustand und ohne besondere Belegung.

Falk, SchwLAbt

Die E16 habe ich noch in sehr schlechter Erinnerung, ich weiß nicht mehr genau in welchem teil. An einem Tunnel haben wir eine Alternativstrecke gesucht, es gab wie in D. aus so oft, ein schild dorthin, dann keine weitere Verkehrsführung. Also durch durch den Tunnel. Der war ja nicht so lang, Aber kurz daruaf kam der nächste Tunnel, und dann noch weitere. Zum Glück ging es in den Tunnel stärker bergab, so dass wir schnel durch waren. Andersherum wäre es eine ziemliche Plackerei geworden, die Tunnel waren merhfach 3-4 km lang. Im späteren Verlauf der E16 gab es dann zum Glück eine Alternative, denn erwischt möchte ich nicht werden. Norwegen ist teuer bei verkehrsvergehen, und ich bin mir da einer eventuellen Kulanz nich so sicher.

Gruß Dittmar.

Hi Hurzi,
das mit dem Bekleidfahrzeug würde ich lassen, ist reiner Unsinn. Ich bin selber durch jede Menge Tunnel dort gefahren ohne Bekleidung. Das einzige ist deine Nerven sind auf 110% angespannt um zu hoffen das alles gut geht. Nur ein Tunnel durften wir nicht durchfahren, da gab es aber eine Alternative mit 10 km Umweg. Aber sonst ohne Probleme kannst die fahren. Der schönste Tunnel ist der zum Kap. 7 km mit 212 m unter dem Mehr und 9% Gefälle. Es war der schönste Tunnel auf der ganzen Tour bei uns.
Gruß Uwe