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#99742 - 07/06/04 02:47 PM Brooks und Backofen
schneemann
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Hallo!

Nachdem ich nun zig Erfahrungsberichte zu Ledersätteln (insbesondere Brooks) gelesen habe, bestellte ich einen und heut' kam er an. Ich habe mir das Modell Champion Flyer honig für 50€ inkl. Lederfett gekauft.

Nun steht die Frage im Raum, wie ich ihn am besten einsitzen kann. Ich las unter anderem hier im Forum von der Möglichkeit, die Einsitzphase mit der Verwendung des Backofens zu beschleunigen. Hat das wirklich mal jemand getestet und kann den Sattel auch heute noch problemlos benutzen?
Grüße Ben
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#99744 - 07/06/04 02:50 PM Re: Brooks und Backofen [Re: schneemann]
TiVo
Unregistered
Also wir haben unsere DICK mit Lederfett eingeschmiert (VON INNEN!!!) und dann schön geföhnt. In wenigen Minuten ist das Fett vollständig ins Leder eingezogen.

Danach einfach viel fahren.

Gruss
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#99750 - 07/06/04 03:11 PM Re: Brooks und Backofen [Re: ]
Wolfrad
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Zitat:
geföhnt

Du meinst wohl "bewarmluftet".

Und zum Thema: Einfetten ja, backen nein. Später regelmäßig nachspannen. Nicht auf dem durchnässten Sattel reiten.

WdA
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#99786 - 07/06/04 05:04 PM Re: Brooks und Backofen [Re: schneemann]
Benni
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hallo,
ich hatte mal den colt und der war ultra hart, dann habe ich ihn mit dem gummihammer und auch mit dem ofen behandelt und es hat gewirkt! alufolie drunter, von beiden seiten eingeschmiert und dann bei 60 grad in den ofen.
wenn du in heissen gegenden unterwegs bist, kannst du dir den ofen natuerlich sparen! grins
ach ich habe mal den tip bekommen, dass sich ein brooks beonders schnell bei richtig schoen schmuddeligem regenwetter einfahren soll. ich weiss nicht wie das wetter in deutschland ist, aber da so viel hier immer ueber das wetter geschrieben wurde denke ich mal, dass du eine guenstige gelegenheit finden wirst!
gruss aus dem schwuelen, heissen chengdu (china)
benni
www.bike-together.de Aachen-Kapstadt ein Tandemabenteuer!
nach 18.600 km, 366 Tagen und 23 Ländern habe ich das Ziel erreicht.
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#99790 - 07/06/04 05:16 PM Re: Brooks und Backofen [Re: schneemann]
Hubertus
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Hallo Schneemann,

In Antwort auf: schneemann
Ich las unter anderem hier im Forum von der Möglichkeit, die Einsitzphase mit der Verwendung des Backofens zu beschleunigen. Hat das wirklich mal jemand getestet und kann den Sattel auch heute noch problemlos benutzen?


Genau so habe ich es bereits mehrmals gemacht. Dem Sattel hat es nicht geschadet. Allerdings scheint mir die beschriebene Variante mit der Heißluft weniger aufwendig und ebenso wirkungsvoll zu sein.
Grüße aus dem Spessart

Hubertus
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#99805 - 07/06/04 06:02 PM eher "english" statt "medium" [Re: Benni]
schorsch-adel
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Zitat:
bei 60 grad in den ofen.

Der Begriff "Backofen" kann leicht zu Mißverständnissen führen.

Wir haben das hier schon sehr unvorsichtig diskutiert ("nicht zu kross" und dergleichen). Ich würde nicht über 50 Grad gehen. Man kann den Sattel auch einfach nur eingefettet in die Sonne legen, was im Ökohimmel dereinst wesentlich mehr Bonuspunkte bringt, als der Backofen oder TiVo's Warmbläser-(ach nee, Fön ist ja kein Anglizismus)-Methode.

Die Hitze soll ja nur bewirken, daß das von unten aufgetragene Sattelfett ins Leder einzieht (von oben würde auch nicht schaden, aber zweitens dringt das Fett durch die glatte Oberfläche nicht so gut ein und erstens hast Du dann den Sabber ständig an der Hosenbacke).

Danach - am besten noch warm - kann man ihn mit dem Gummihammer bearbeiten (ich gehe davon aus, daß er bereits wegen des Backofens vorher vom Rad getrennt wurde), so man an dessen beschleunigende Weichmacherqualitäten glaubt (ich tu's, bloß wer will's je beweisen?).

Eine Wiederholung der Fett/Wärmebehandlung kann nicht schaden. Man sieht ja danach, ob das aufgetragene Fett noch weiter einzieht, oder an der Oberfläche erstarrt.

BdW:Je mehr Fett eingezogen ist, desto schwerer tut sich später das Regenwasser beim Eindringen.

Markus

Edited by schorsch-adel (07/06/04 06:20 PM)
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#99829 - 07/06/04 07:43 PM Re: eher "english" statt "medium" [Re: schorsch-adel]
schneemann
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In Antwort auf: schorsch-adel

BdW:Je mehr Fett eingezogen ist, desto schwerer tut sich später das Regenwasser beim Eindringen.


Auch wenn ich von unten einschmiere?

Muss das Fett unten überall hin oder reicht es aus wenn nur hinten gefettet wird?

Gibt es eine grobe Richtlinie, nach wievielen Kilometern wieder eingefettet und zum ersten Mal nachgespannt werden soll?

Grüße Ben

Edited by schneemann (07/06/04 07:45 PM)
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#99832 - 07/06/04 07:50 PM Re: eher "english" statt "medium" [Re: schneemann]
Deul
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Hallo Schneemann,

ich mach das nicht von den Kilometern abhängig, ich fette dann nach, wenn die unterseite sich trocken anfühlt. Nachgespannt wird bei meinem B66 wenn ich das Gefühl habe durchzuhängen.

Am Anfang eine Sattllebens brauchts mehr Fett. Momentan (nach 4 Jahren) gibts alle 3 -4 Wochen eine Fettpackung von Unten.

Detlef
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#99833 - 07/06/04 07:57 PM Re: Brooks und Backofen [Re: schneemann]
Schreiber
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Hallo Schneemann

Die Lebensdauer von Brooks-Sätteln ist dadurch begrenzt, dass sich das Leder mit der Zeit dehnt und die Nachstellschraube nicht weiter gelöst werden kann. Es ist also nicht ratsam, das Leder übertrieben einzufetten oder es zu erhitzen.

Letztes Jahr kaufte ich mir wieder mal einen Brooks und fuhr in gleich auf Tour ein (Bern-Nordsee-Bern, Zeit im Sattel: den ganzen Tag), ohne ihn vorher einzufetten. Nach 500 km passte er wie angegossen (wenn man immer nur 20 km aufs Mal fährt, dauert's natürlich länger).

Lieber am Anfang der Tour das Gesäss 2-3-mal pro Tag mit Hirschtalg- oder Radlercreme, u.U. zur Desinfektion auch mit verdünntem Kamillosan einreiben, als den Brooks weichpflegen.

Tschüss

Schreiberling
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#99838 - 07/06/04 08:08 PM Re: eher "english" statt "medium" [Re: Deul]
schneemann
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In Antwort auf: Deul

Nachgespannt wird bei meinem B66 wenn ich das Gefühl habe durchzuhängen.


Ich muss also am Anfang nicht nachspannen? Ich habe nämlich keinen passenden Schlüssel zur Hand, da man ja eine spezielle Größe (englische) benötigt.

Soll ich nun einfetten oder nicht?
Grüße Ben
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#99846 - 07/06/04 08:43 PM Re: eher "english" statt "medium" [Re: schneemann]
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Hallo Schneemann

Nein, ich würde am Anfang nicht nachspannen. Zuerst den Sattel einfahren, dann ihn fahren, bis dir scheint, dass er etwas durchhängt, dann erst nachspannen. Dann weiterfahren, bis er wieder durchhängt, wieder nachspannen usw. Je weniger oft du ihn nachspannst, desto höher ist seine Lebensdauer. Es ist ja nicht nicht das Nachspannen, das ihn bequem macht, sondern die Tatsache, dass er sich plastisch deinem Körper anpasst.

Zitat Brooks-Website (www.brookssaddles.com / maintenenance / auf deutsche Fahne klicken): "Am zweckmäßigsten wird der Sattel in möglichst großen Abständen nur leicht gespannt. Bitte beachten Sie: Wenn die Nasenschraube einmal voll herausgeschraubt ist, läßt sich der Sattel nicht mehr spannen."

Man braucht übrigens keine "spezielle englische Grösse" zum Nachspannen, sondern bloss einen Rollgabelschlüssel, der klein genug ist, um zwischen dem Leder und der Spannschraube reinzupassen, ohne das Leder total zu vermurksen.

Ich würde den Sattel nicht von Anfang an einfetten, denn das Einfetten macht das Leder weich, aber die Firma selbst ist da anderer Meinung. Ich zitiere wiederum ihre Website: "Tragen Sie mit Hilfe eines weichen Lappens eine dünne Schicht Proofide auf die polierte Oberseite Ihres Sattels auf. Warten Sie, bis das Proofide in das Leder eingezogen und die Satteloberfläche wieder trocken ist, dann polieren Sie bitte nach. Diese Behandlung sollte mehrmals während der Einfahrzeit vorgenommen werden - danach alle 3 bis 6 Monate."

Jedenfalls ist auch hier von Einfetten bis zur totalen Sättigung des Leders nicht die Rede

Tschüss

Schreiberling
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#99921 - 07/07/04 07:06 AM Re: eher "english" statt "medium" [Re: schneemann]
mgabri
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Zitat:
Ich habe nämlich keinen passenden Schlüssel zur Hand, da man ja eine spezielle Größe (englische) benötigt.
13er Gabel, wobei man etwas seitlich vom Metall abschleifen sollte. Die üblichen Gabelschlüssel sind etwas zu breit, damit kommst du nicht an die schraube ran, bzw. kannst nicht weit genug drehen.
Mfg,
Michael
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#99961 - 07/07/04 09:56 AM Re: Brooks und Backofen [Re: schneemann]
irg
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Hallo!

Einfetten & anwärmen (bei mir über dem Kanonenöfchen in sicherer Entfernung) hat bei uns sehr gut funktioniert. Später fette ich faulheitshalber nur alle heilige Zeiten nach, und ich bin kein sehr kirchlicher Mensch...
Einreiten im Regen funktioniert zwar auch, tut aber, soweit ich das (unfreiwilligerweise) erlebt habe, dem sattel nicht wirklich gut und verkürzt die lebensdauer. Man sollte halt kein Rad an einen Dolmen verleihen, der zu dumm ist, vor dem Gewitter einen Plastiksack über den Sattel drüberzuziehen.

lg irg
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#100002 - 07/07/04 12:41 PM Re: Brooks und Backofen [Re: schneemann]
kwesi
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Hallo,

ich habe neulich irgendeine "Wissenschaftssendung" auf einem der privaten Sender gesehen. Es ging dort um die Herstellung von Lederschuhen. Dort wurden die Schuhe während des Herstellungsprozesses in einem Ofen erwärmt, um das Leder für die Weiterverarbeitung geschmeidiger zu machen und in Fussform zu bringen.

Gruss
Kwesi
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#100193 - 07/07/04 09:06 PM Re: Ledersattel fetten oder nicht [Re: schneemann]
KS aus F
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In Antwort auf: schneemann
Soll ich nun einfetten oder nicht?


Hallo Schneemann,

m.E. sollte man mit Fett auf Ledersätteln sehr sparsam umgehen.
Zuviel Fett kann das Leder zu weich machen und dann leiert es aus. Dann muss man stärker nachspannen und sehr bald ist man am Ende der Schaube angelangt.

Meine eigenen Sättel habe ich nie gefettet und pro Jahr höchstens eine halbe Umdrehung nachgespannt. Beide waren allerdings von der ersten Sitzprobe an ohne "Einfahren" recht bequem.

Meine Empfehlung: draufsetzen und fahren lach

Viele Grüße
Katharina
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#100245 - 07/08/04 07:43 AM Re: eher "english" statt "medium" [Re: schneemann]
Deul
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Hallo Ben,

ich spanne immer erst nach wenn es schwammig wird, dann sitze ich fast auf dem Gestell.

Zum fetten: ich habe mit fetten gute Erfahrungen gemacht. Es schützt den Sattel nicht nur vor regen sondern auch vor Schweiß (nach 8 Stunden Fahrt im Sommer ist das auch nicht zu Verachten. Sicher es macht den Sattel weich, aber dann ist er auch bequemer.

Detlef
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