So, langsam wird es Zeit, dass ich mir was für den nächsten Urlaub einfallen lasse. Geplant sind wieder 10 Tage Ende August, Anfang September. Zur Auswahl standen bis jetzt eine Rundfahrt durch Südschweden, England-Durchquerung, Rundreise Baltikum, Reise zur Elbquelle und Flandernrundfahrt. Letztere hatte ich ja auf meiner diesjährigen Urlaubsreise auf die Agenda gesetzt. Beim Abwägen der Entscheidung fiel mir auf, dass nächstes Jahr ein besonderes Jahr im deutsch-belgischen Verhältnis ist. Und da ich meinen Reisen gerne irgendeinen Anlass oder ein Thema gebe, wird es die Flandernrundfahrt.
Dafür habe ich das Forum nach Anregungen umgegraben und alle möglichen Reiseführer durchstöbert. Als Ergebnis sind schon mal ein paar Marker eingezeichnet. So möchte ich neben dem Besuch von diversen Städten und deren Sehenswürdigkeiten auch mal die Maas als Grenzfluss und den Albert-Kanal entlang fahren, mich an ein paar Erhebungen der "richtigen" Flandernrundfahrt versuchen und Orte mit historischer Bedeutung erkunden. Es ist noch eine sehr grobe Planung ohne Übernachtungen usw.
Wenn ihr noch andere Vorschläge habt, würde ich mich sehr über den einen oder anderen Tipp freuen.
Die eingezeichnete Route ist nur ein erster Entwurf, gebastelt aus verschiedenen Routingvorschlägen, vorzugsweise aus dem Routenplaner von Fietsnet. Man kann in die Karte Marker setzen oder Linien und Flächen einzeichnen oder verändern. Danach speichern. So bleiben Veränderungen erhalten.

Update:
In drei Wochen geht's los mit der Flandernrundfahrt. Wer noch Tipps hat, ich würde mich freuen.

Hallo Michael,

ich war am Wochenende ab Amsterdam über Rotterdam und Antwerpen bis Gent unterwegs und habe folgendes Teilstück gemacht, das in etwa den Planungen zu Deiner Flandernrundfahrt entspricht:

Antwerpen - Gent

Zu meinen Erfahrungen kann ich sagen, das mir das Stück zwischen Antwerpen und Sint-Niklaas überhaupt nicht gefallen hat: Wenn man Antwerpen Richtung Süden verlässt, fährt man bis Boom praktisch nur durch endlos erscheinendes städtisches Gebiet, ein Ort reiht sich hier an den anderen. In Boom gibt es dann endlich die Möglichkeit zur Überquerung der Maas Richtung Willebroeck. Da wir eigentlich vorhattten, an dem Tag schnell nach Brügge zu kommen, sind wir weiter den Radweg entlang der N16 Richtung Temse gefahren, was aber durch das hohe Verkehrsaufkommen und das ständige Durchqueren von Industriegebieten überhaupt keinen Spaß gemacht hat. Außerdem ist man an Kreuzungen häufig gzwungen gewesen, die Straßenseite zu wechseln.

In Sint-Niklaas beschlossen wir aufgrund der großen Schleife, auf der wir nach Verlassen Antwerpens zunächst der Maas Richtung Südosten gefolgt waren, die Etappe abzukürzen, da ich meinen Zug ab Brügge sonst nicht mehr gekriegt hätte und wir sind daher direkt nach Gent über kleine Nebenstraßen gefahren, wo das Fahren schon deutlich angenehmer war. Auch hier gingen die Dörfer aber unmerklich ineinander über und man fährt die ganze Zeit durch bewohntes Gebiet. Landschaftlich kann ich dieses topfebene und zersiedelte, z.T. stark industrialisierte Gebiet nicht empfehlen - hier ist der Kontrast zu historischen Städten wie Gent und Brügge ziemlich extrem und die Strecke nur insofern relevant, dass man aus touristischem Interesse diese Orte auf einer Belgienrundfahrt natürlich nicht auslassen sollte.

Das ist aber auch ein ziemlicher Bogen.

Wir haben im letzten Jahr zunächst die Maas in Antwerpen im Tunnel unterquert - dank Aufzügen kein Problem. Die Nachfolgende Strecke führte zunächst entlang der Autobahn und später teils entlang der Bahnstrecke. Auch keine wirklich schöne Strecke, aber nur ca. 70km für die Strecke Antwerpen - Gent. Gefahren sind wir noch einer Planung unter Fietsnet mit den Knotenpunkt-Nummern, haben aber mittels Karte vor Gent an paar Abkürzungen genommen und damit Knotenpunkte ausgelassen.
Außer Sint-Niklaas kann ich mich auch an nichts weisentliches auf der Strecke erinnern.

Die Tourenveranstalter schicken Ihre Kunden daher üblicherweise über Mechelen und Dendermonde...

Vielen Dank für deinen Bericht.
Darauf, dass Belgien dicht besiedelt ist, bin ich gefasst. Das geht wohl nicht anders. Meine Routenplanung stammt, wie schon erwähnt, in weiten Teilen von Fietsnet. Diese Strecken meiden Hauptverkehrswege, bevorzugen Nebenstrecken und machen auch mal einen Umweg, wenn es an einer Sehenswürdigkeit vorbei geht. In sofern bin ich guter Hoffnung, was die Qualität der Strecke angeht.
Wir haben da sicher verschiedene Preferenzen, aber was die "hässlichen" Streckenteile betrifft, habe ich mir angewöhnt, sie als Teil des Ganzen zu sehen. Im Hamburger Stadtverkehr abgehärtet, tue ich mir manche Sachen sogar bewusst an, um mal einen Vergleich zu haben. Und irgend etwas Interessantes findet sich selbst in den ödesten Industriegebieten. Trotzdem Danke für deine Warnung, sie bestätigt meine Entscheidung, in Antwerpen durch den Sint-Annatunnel auf die Westseite der Schelde zu wechseln. Die Etappe, wie die anderen auch, ist sehr kurz, da bleibt genug Zeit um auch mal vom Weg abzuweichen.

Hallo Michael
bin vor zwei Wochen von Maastricht aus, am Albertkanal bis nach Antwerpen gefahren und war leicht enttäuscht, bin schon spannendere Strecken gefahren. Es gibt wenig zu sehen, außer viele Industrieanlagen, ich empfand den Streckenverlauf als sehr eintönig, hinzu kamen einige Baustellen, deren Umleitungen nur unzureichend gekennzeichnet waten. Solltest Du mit dem Zelt unterwegs sein, Campingplätze gibt es nur wenige, von deren Zustand ich auch etwas enttäuscht war.
Von Antwerpen aus wollte ich über St. Niklaas nach Brügge und weiter zur niederländischen Küste fahren, aber durch ein Unwetter mit Starkregen in der Gegend von Brügge, entschied ich mich von St. Niklaas aus direkt zur niederländischen Küste Richtung Vlissingen zu fahren.
Insgesamt war ich von Belgien etwas enttäuscht, da war in den Niederlanden schon etwas mehr geboten. Aber vielleicht lag es auch am schlechten Wetter.
Wünsch Dir schönes Wetter und eine schöne Tour.
Gruß Rudi

Hallo Michael,

Eindrücke meiner Flandernrundfahrt Anfang Juni: Brügge, Gent und Antwerpen sind tolle, hochinteressante Städte mit jeweils eigenem Charakter - steht so im Reiseführer und stimmt auch. Als angenehme Zwischenstationen haben wir auch Löwen, Veurne und Diest empfunden.
Die Knotenpunkt-Strecken funktionieren gut, schicken einen aber gelegentlich mit ziemlichen Haken durch die Gegend. (Gilt besonders für den Südteil der Runde, wo die Haken auch mit Steigungen einhergehen.)
Wenn Du Schiffe gucken willst: spannender als der Albertkanal ist eine Hafenrundfahrt in Antwerpen.

Auf jeden Fall hat mir Flandern sehr gut gefallen - hoffentlich hast Du auch eine gute Zeit.
Viele Grüße
Barbara