Tepic, entspannte Tage in Charlies „Puff-Hotel“Gesamt Kilometer: 4989 KM
Laengste Strecke: 113,8 KM
Platten Statistik: 21
(Bezieht sich alles auf die gesamte Tour nicht nur auf diesen Artikel)
Rad-Toreros und Tapinambur glücklich vereint.
Mit gemeinsamen Kräften finden wir die Billigfähre von La Paz nach Mazatlan auf das mexikanische Hauptland. Die Tickets dafür besorgen wir uns direkt am Hafen.
Bevor wir jedoch auf Deck gelassen werden, heißt es zuerst einmal: Push the Botton!
Ein Ampelspielchen der Zöllner das sich mittels Zufallsprinzip den größten Pechvogel herauspickt, um ihn danach komplett nackig zu machen.
Fabi; klick; rot! „Alles auspacken!“
Tja, wenn es so etwas wie Spielglück gibt, dann hat Fabi davon nichts abbekommen!
:-)
Das Schiff schaukelt sich seelenruhig durch die Nacht in den erwachenden Hafen von Mazatlan.
Wir rollten von Bord und erkundeten die halbe Stadt, bis wir endlich eine günstige Unterkunft direkt am Meer fanden.
Vielleicht zu günstig; nichts ahnend sitzen Sandra, Basti und Dani im Zimmer als plötzliches Gebrüll die schöne Ruhe zerstört; ein lautes Scheppern; die Tür springt auf, Scherben fliegen herum, Wasser spritzt in einer riesigen Fontäne aus dem Bad und Fabi liegt da, wie ein Mistkäfer auf dem Rücken.
„Ähh,… ich hab nichts gemacht!?!“
Die Reisegruppe zieht weiter. Über Escuinapa und Rosamorada rollen die 8 Räder immer Richtung Tepic.
Tag drei; die ersten 51 Km, haben wir locker gerissen; bleiben nur noch 35! Grund zu feiern!
Basti hat heute die Spendierhosen an und lässt zum Mittag eine Platte Ceviche springen (eine Art Fischsalat), wir lassen uns Zeit!
Nach der langen Pause schwingen wir uns wieder auf die Drahtesel um die letzten paar Kilometerchen schnell hinter uns zubringen, doch nix da. Die Straße entschließt sich auf einmal in die Höhe zu schießen und lässt damit unsere Durchschnittsgeschwindigkeit in den Keller fallen. Berg um Berg kämpfen wir uns weiter, die Sonne geht unter, der Standstreifen verschwindet und Tepic ist immer noch 6 Km entfernt; heißt bei unserem momentanen Schnitt, eine knappe Stunde. Nach 1217 Höhenmetern erreichen wir endlich die Stadt. Ziemlich erschöpft begeben wir uns dann noch auf Hotelsuche, eine Herausforderung für sich, denn mit der veränderten Höhenlage scheinen sich auch die Preise für Unterkünfte dahin gehend angepasst zu haben.
Am Ende finden wir doch noch etwas in unserer Preisklasse; …direkt im Rotlichtviertel. Unser „Hotelier“ Charlie und die leicht bekleideten „Empfangsdamen“ sind allerdings sehr nett! Wenn wir etwas brauchen *zwinker, zwinker* sollen wir es nur sagen! *zwinker* :-)
Nach 2 Tagen Entspannung in Charlies „Puff-Hotel“, setzen wir die Reise fort und kämpfen uns durch den Verkehr aus der Stadt hinaus.
Bevor wir auf den Highway fahren, erscheint plötzlich ein riesiges Verkehrsschild mit einem durchgestrichenen Radfahrer! Hmm. …wir tun natürlich das einzig richtige in dieser Situation,
…Augen zu und durchfahren! ;-)
Deutschland vereinigt sich unter einer Brücke! Im Schatten sitzend treffen wir auf Julia und Jörg. Zwei Süddeutsche, die ebenfalls mit ihren Bikes den Weg Richtung Süden suchen. Nach einer Stunde Plausch und E-Mail-Tausch, lassen wir die Beiden jedoch wieder allein, da sie durch momentane gesundheitliche Probleme nicht mit uns mithalten können.
Wir sind kurz vor der Stadt Tequila, als wir mit 2 schwer bewaffneten mexikanischen Polizisten ins Gespräch kommen. Nach anfänglicher Skepsis tauen die Beiden regelrecht auf! In der Wache hätten sie Flaggenpatches für unsere Bikes aus den Hemden erschossener Polizisten und wenn wir wollten, könnten wir auch kurz ihr Gewehr halten!
„Wow danke,… aber besser nicht!“
Zu guter Letzt, erfindet Tapinambur noch das Hitch-Biking 2.0, bei dem man am Berg kurz antreten muss, um sich dann von einem langsam fahrenden Lkw bis an die Spitze des Berges ziehen zu lassen. Könnte das Fahrradleben nicht immer so einfach sein?
:-)
Diese und mehr Bilder findet Ihr wie immer auf
www.tapinambur.de