Hallo ihr erfahrenen Passfahrer,
Wir fahren im Sommer von Zernez über den Ofenpass weiter ins Val Müstair. Laut Internet ist der Ofenpass eine Straße. Meine Fragen: Gibt es einen Radweg etwas abseits der Strecke oder fahren wir komplett auf der Fahrbahn? Ist sehr viel Verkehr dort oben so dass es sinnvoll ist doch mit dem Postauto bis Tschierv zu fahren? (mein sportlicher Ehrgeiz protestiert bei dem Gedanken) Also, wer da schon mal drüber ist den bitte ich um eine Antwort.
Liebe Grüße
Ines aus Weimar

Nein, der Weg ist auf der Straße. Jedenfalls von Zernez bis Tschierv. Du kannst den Verlauf hier sehen. Radwege wirst Du im Hochgebirge kaum finden, der Unterhalt der Straße selbst ist beschwerlich genug. Zum Verkehr kann sich vielleicht jemand Kompetenteres äußern, aber ich habe nicht den Eindruck, dass er sehr überlaufen ist.

Viele Grüße,
Stefan

Hallo Ines!


Hier kannst du dir die Radrouten in der Schweiz genau anschauen:

http://www.veloland.ch/de/velofahren-in.html?phrase=Ofenpass

Der Ofenpass ist zumeist auf der Straße zu fahren, Alternativen gibt's erst im Val Müstair, wenn du da aber bergab fährst würde ich die Straße bevorzugen. Der Pass ist zwar nicht sehr stark befahren, aber Motorräder können insbesondere am Wochenende etwas lästig sein.

Aufgepasst: von Zernez aus geht es zunächst steil bergan, dann aber zum Tunnelportal (Abzweig nach Livigno) auch wieder etliche Höhenmeter bergab. Landschaftlich ist dieser Teil aber sehr beeindruckend, da man hoch über der Schlucht tolle Aus- und Tiefblicke hat. Ab der Abzweigung nach Livigno wird dann auch der Verkehr etwas weniger.

Eine weitere Informationsquelle ist im übrigen die (Rennrad-) Seite von Quäldich

http://www.quaeldich.de/paesse/ofenpass/


Gruß LUTZ

Lieber Stefan, lieber Lutz,
vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Wir werden den Pass dann wohl doch ohne Postauto, also mit fahrrad erklimmen.
Liebe Grüße
Ines

Ich war mal drei Tage in dem Val Müstair - wirklich eine völlig abgelegene Gegend der Schweiz. Reingefahren sind wir über den Ofenpass mit dem Auto, der Verkehr war so mittelprächtig.
Die Tage haben wir genutzt für:
1) ne Runde Valpaschunstraße - Lüsai - Lü - Ofenpassabfahrt (sehr idyllische Bergdörfer mit tollen Aussichten)
2) den Klassiker Santa Maria - Umbrail - Stilftser Joch (Stelvio) - Prad und das Münstertal zurück (hart und lang, aber allein die Abfahrt ist gigantisch)
3) und verlassen haben wir das Tal über Lü - Alp Campatsch - Alp Astras - Alp Praditschöl - S-charl nach Scuol (ne MTB-Strecke, die man aber auch mit nem Reiserad gut meistern kann (einer von uns hatte nen klassischen Darwes-Randonneur, ging auch)).
Ich würde sagen, dass alle drei Etappen deutlich mehr bieten als der etwas unspektakuläre Ofenpass und ich bereue nicht, dass wir den mit dem Auto gemeistert haben.

Hallo,
da geht nur die Straße. Ist aber nicht übermäßiger Verkehr dort. Vermeide die Wochenenden, dann weniger Motorradfahrer. Vor- oder Nachsaison ist auch besser.

Ich habe die Ofenpaßstraße an einem Augustwerktagnachmittag absolviert, der Verkehr war sehr erträglich und gegen Abend dann quasi gegen Null gehend.

Hallo Ines,
der Ofenpass ist von Zernez aus gut zufahren, da braucht es keinen Radweg. Bin damls so zum Stilfser Joch Treffen gefahren ( lang ist her ). Ich hatte nur den Eindruck das der Pass nie enden wollte Pässe mit dem Trike/ Liege hat was. Was den PKW Verkehr angeht, den hab ich nicht als störend empfunden, da sind evtl. heizende Töffs ( Motorräder )eine spezielle Spezies.

KLaus

Hallo!

Ich war letztes Jahr im August mit dem Rennrad dort (von Zernez kommend) und fand den Ofenpass unproblematisch, was den Verkehr angeht. Auch die Steigung war machbar. Die Straße ist, besonders im Vergleich zum naheliegenden Umbrail, hinreichend breit. Wie schon geschrieben ist das wirklich ein entlegener Winkel der Schweiz. Da wird auch noch alltäglich romansch gesprochen.

Es grüßt

Bernhard

Noch eine klugscheißende Ergänzung: Der Ofenpass führt duch den Schweizer Nationalpark. Schon deswegen wird es keine weiteren Radwege geben. Für die Wanderwege gelten strenge Regeln, Mountainbiken ist m.W. auch verboten. Es empfiehlt sich, sich an die Regeln zu halten, sonst ist mit empfindlicher Buße zu rechnen. Aus Radlersicht fand ich den Ofenpass nicht so berauschend, hatte aber auch trübes Wetter. Flüelapass im Westen und Umbrailpass im Osten hatten mich mehr beeindruckt. Wahrscheinlich macht es Sinn, nicht nur durchzuradeln, sondern im Nationalpark auch zu wandern.

". . . schon deswegen wird es keine weiteren Radwege geben".
Ist auch nur die halbe Wahrheit. Ich als Liebhaber des rauen Untergrundes finde z.B. im Gebiet des Ofenpasses immer wieder die herrlichsten Rad-(Mountainbike) Wege. So ist z.B. der Weg von Scuol durch das Val S-charl über den Pass da Costainas nach Tschierv am Ofenpass ein einziger Genuss und die Mountainbiker sind gerne willkommen ! Natürlich gibt es auch Wege die für den Mountainbiker gesperrt sind ( zurecht ! ) aber die sind entspr. gekennzeichnet.

Bin auch mal mit dem MTB aus dem Val Müstair von Lü über S-Charl nach Scuol gefahren. War schön und nicht schwierig; den Abschnitt von Lü bis S-Charl kann ich mir aber mit Rennrad schwer vorstellen, da geschotterte Alpwege.
Karl

Also ich hatte 32er Reifen, der Kumpel besagten Dawes-Randonneur mit ähnlich schmaler Bereifung. Sicher nicht optimal und mit breiteren Schlappen ein größerer Genuss, aber es geht. Ich erinnere mich nur an eine Passage, wo Absteigen unumgänglich war - das lag aber an der sehr kurzen, brutalen Steigung.

Die letzten 50 bis 100 Hm am südlichen Anstieg zum Costainas-Pass empfanden wir wegen der extrem steilen, ausgewaschenen Felsen sogar bergab mit Gepäck als unfahrbar.

Gut möglich, dass ich diese meinte, wir sind ja von Süden gekommen (und nach Norden rausgefahren). Meiner Erinnerung nach waren das aber keine 50Hm, sondern nur wenige, 2,3m hohe Buckel. Das klingt hier (und auch in Beschreibungen) dramatischer als es in der Realität war. Gut, mit einem vollbeladenen Reiserad der Schwerlastabteilung hat man da mal kurz heftig zu buckeln, unpassierbar ist das aber nicht.

Liebe Ofenpassratgeber,
vielen Dank für die zahlreichen Tips und Erfahrungen. Unsere Entscheidung steht: Nix Postauto sondern mit unseren treuen Tourenrädern plus Gepäcktaschen (die sind aber nicht so schwer)über den Pass. Mein Mann schwitzt zwar jetzt schon, aber der Weg ist das Ziel.
Also nochmal vielen Dank, ich habe mich sehr gefreut und teilweise auch git amüsiert.
Liebe Grüße
Ines

Hallo Ines: aber nicht 50 m vor der Paßhöhe umkehren, nur weil der Weg das Ziel ist!....

Hallo Ines
gute Entscheidung, die Strecke ist landschaftlich sehr schön, würde den Pass wegen der Motorradfahrer aber nicht am Sonntag fahren - besser unter der Woche. Steigung ist erträglich, von Zernetz aus etwas länger.
Den Pass da Costainas kann ich Dir mit dem Tourenrad nicht empfehlen.
Falls Ihr einen Tag im Nationalpark verbringen möchtet, kann ich das Hotel Parc Natiunal empfehlen
http://www.ilfuorn.ch
Grüsse aus der Schweiz, Gabi