Hallo,

kennt jemand den Uebergang ueber den Paso del Agua Negra von Argentinien (San Jose de Jachal) nach Chile (La Serena)? Laut unserer Karte sollte die argentinische Seite geteert, die chilenische ungeteert sein. Wie sieht es mit der Wasserversorgung aus? Und wo bekommt man Aus- bzw. Einreisestempel? Sind Grenzposen direkt am Pass, oder muss man die Formalitaeten in einem anderen Ort erledigen?

Schon mal vielen Dank im Voraus fuer Infos!

Sabine

Hallo Sabine,

ich weiß nicht wie aktuell die Informationen sind, aber ich lese gerade das Buch "Abenteuer Anden - Eine Radreise durch das Inka-Reich" von Joachim Held, 1. Auflage 2003. Keine Ahnung was sich da die letzen 10 Jahre getan hat.

Er bekam seinen Ausreisestempel gleich hinter der letzten argentinischen Ortschaft Las Flores, fast 100 km vor der Passhöhe mit der eigentlichen Grenze (rund 65 km hinter San Jose de Jachal).

Die Straße war zunächst asphaltiert. Später wurde die Straße schlechter ("mittelmäßiger Schotter"). Die letzte argentinische Gendarmeria lag auf über 3000 Meter. Später war der Weg nicht mehr geschottert. Sand in Serpentinen zwang ihn zum Absteigen.

Die Abfahrt vom Pass am nächsten Morgen beschreibt er mit genauso steil, sandig und steinig wie die Auffahrt.

Nach den steilen Serpentinen wird die Piste besser. Nach dem Stausee Embalse La Laguna wird die Straße breiter und stößt auf das chilenische Zollhäuschen, knapp 180 km hinter seinem argentinischen Pendant.

Von Wasserproblemen hat er nicht berichtet, allerdings ist ihm in der Nacht eine volle Wasserflasche aufgefroren. Das war ganz zu Beginn seiner Reise.

Vielleicht hilft dir diese Information, auch wenn sie schon etwas älter ist. Schön, das ich gerade dieses Kapitel gelesen habe, als du die Frage gestellt hast

Hasta luego

Thomas

Hallo


bei mir ist es auch schon ein paar Jahre her und beim Agua Negra ist einiges im Fluss (Tunnelbau). Damals war die Abfertigung jeweils weit von der Grenze entfernt, ich nehme an das bleibt so. Wasser war eigentlich kein Problem, bei den Chilenen durfte man aus dem Fluss aber erst ein paar km nach der Grenzabfertigung das Wasser nehmen, aber die Färbung des Wassers hatte sowieso den Gedanken daran abwegig erscheinen lassen.

Grüsse
Christian

Ich war im April 2011 in Gegenrichtung auf der Strecke.

Gesamtstrecke von Las Flores bis Vicuña in Chile 267 km.
Argentinische Grenzabfertigung in Las Flores. Von da 91 km bis zum Pass, davon die oberen 68 km unasphaltiert. Vom Pass noch 85 km Schotter runter zum chilenischen Grenzposten, von da an Asphalt.
Der Schotter war insgesamt in gutem Zustand und problemlos fahrbar mit ein paar groben und wellblechigen Abschnitten auf der argentinischen Seite. Die Strasse auf dieser Seite ist aber meist nur sehr mässig steil gebaut. Es wurde hier auch an einer Asphaltstrasse gearbeitet, möglicherweise ist diese inzwischen schon weit fortgeschritten.

Es soll in Zukunft auf zirka 4000 m Höhe ein 15 km langer Tunnel unter dem Pass enstehen, bis dieser aber tatsächlich benutzbar ist dürften wohl noch mehrere Jahrzehnte verstreichen.
Die Wasserversorgung ist beim Agua Negra ziemlich einfach. Bis ca. 5 km unter der Passhöhe hat es auf beiden Seiten Bäche, oder man kann bei den Grenzposten nach Wasser fragen.

Ich war dort in 2009 (siehe Reisebericht). Ich kann ihn dir herzlichst empfehlen, war ein wirkliches Highlight.
Auf etwa 4000m wird an einem Tunnel gebaut, flussabwaerts war da das Wasser truebe, Ich haette das lieber nicht getrunken. Die Bauarbeiter waren aber sehr freundlich und Hilfsbereit, die duerften dir im Zweifelsfalle sicher Wasser geben.
Auf der Argentinischen Seite sollte man ab kurz ueber der Grenzstation das Wasser nicht mehr trinken, ich habe mal etwas gelesen ueber eine stillgelegte Mine, die das Wasser dort verseucht (?). Das Wasser hat dann aber auch eine truebe Farbe, wie vorher schon erwaehnt wurde.

Viel Spass!
Benno

Ich bin letztes Jahr den Agua Negra von Argentinien nach Chile geradelt. Auf argentinischer Seite ist der Pass bis zur Grenzstation geteert, danach nur noch geschottert und zum Teil sehr lose. Auf chilenischer Seite beginnt der Teer nach der Grenzstation. Mach dich also auf gut 200 km üblen Schotter gefasst, nimm reichlich zu Essen mit denn zwischen Las Flores und Huanto gibt es nichts. In Huanto gibt es auch nur einen Kiosk, dessen Auswahl sehr begrenzt ist. Wasser dagegen ist auf der ganzen Strecke kein Problem.
Wenn du Lust hast schau auf meinen Blog Radfieber
Viel Spaß beim Reisen

Wenn ich es recht sehe, geht es bis auf 4.700 Meter hoch. Ist schon beeindruckend! Hast Du Probleme mit der Höhe, ich meine Höhenkrankheit, bekommen?


MGU

Nein wir hatten überhaupt keine Probleme mit der Höhe. Man schnauft natürlich schon mehr und alles geht etwas langsamer. Außerdem waren wir vorher schon von Mendoza aus an der Ppnte d'Inca, die ja auch auf ca. 3000m liegt, und von der argentinischen Seite steigt der Pass ja auch sehr langsam an, sodass man sich ganz gut akklimatisieren kann. Das größere Problem von dieser Seite ist der meist sehr starke Gegenwind. Wir hatten die Passüberquerung schon zwei Jahre zuvor probiert, ebenfalls Anfang Dezember, dabei aber so einen Gegenorkan, dass manchmal nicht mal mehr schieben ging. Nachdem wir für sieben Kilometer über zwei Stunden gebraucht hatten und uns die Zeit davon lief, haben wir abgebrochen. Letztes Jahr hat es dann ganz gut geklappt, nur kurz vor der Passhöhe hat es mich mal von der Straße geweht.

Der Agua Negra ist der erste Andenpass südwärts, der ein klassisches rauf-runter-Profil hat, bei dem man also nicht lange in der Höhe bleibt, so kannst du auch deine Schlafhöhe noch für dich passend wählen und dann in einem rüber fahren.

Danke für Eure Antworten.
Mein Respekt vor Menschen, die solche Höhen überwinden, bleibt aber unvermindert.
Hatte nach Euren Antworten noch mal nachgelesen: Üblicher Weise hat es Symptome der Höhenkrankheit ab 2.500 Meter, gelegentlich schon ab 2.000.
So was zu fahren, ist schon was besonderes.