Hallo,

ich war vorletztes Wochenende auf einem 3 Tagestrip durch das schöne Engadin / Livigno / Val Müstair. Leider war es ab dem Mittag des 2. Tages verregnet. Der Regen wurde durch Schneefall in größerer Höhe abgelöst. Ich fahre an meinem MTB seit 8 Jahren die Magura HS33 - diese schicke neongelbe Version. So nett die Bremse bei trockenen Verhältnissen ist: hier war diese ein reines Desaster! Der Film aus Bremsbelag, nässe und dreck verschlechterte das Bremsen gründlich. Nach Kontakt mit Schnee (es gab noch viel Altschnee ab so 2200 m Höhe) bremste erstmal gar nix mehr. Ich half mir dadurch, dass ich die Bremse immer schleifen liess, damit die Bremswirkung wenigstens etwas erhalten blieb. Ich denke, ich habe bei dieser Aktion meine Felgenflanken zu 50% abgetragen. Davon abgesehen, dass die Fahrerei jenseits von lustig war.
ich lese hier im Forum immer das Lob der HS33. Ok, meine funktioniert problemlos seit 1996. Aber das Verhalten einer Felgenbremse bei nassen Bedingungen ist für mich nicht akzeptabel -> mein nächstes Rad (ungleich Rennrad) hat Scheibenbremse - was ich am Reiserad heute schon habe.

Thomas

Die Bremswirkung hat aber doch auch einiges mit den Belägen zu tun. Scheint so, als wären deine nicht so sehr für Nässe geeignet. Ich habe an meiner HS66 die originalen schwarzen Beläge und bin auch bei nassem Wetter von der Bremsleistung angetan.
Wobei ich vermutlich noch nicht in solchen Verhältnissen unterwegs war, wie du sie beschreibst.

1996 - 2004 sind 8 Jahre, in denen du mit der Bremse offensichtlich zufrieden warst. Eine 3-Tages-Tour Tour soll nun beweisen, daß die HS33 sooo schlecht ist?
Sollte doch bekannt sein, daß die Reibpartner (hier Felgenoberfläche und BrBelag) Verschleißteile sind. Du bist doch mit "gebrauchten" Felgen und BrBelägen gefahren oder waren die extra neu für die Tour. Warum hast den Belag (vom Bremsabrieb) auf den Felgen nicht entfernt? Dir ist bekannt, daß es für unterschiedliche Einsatzzwecke unterschiedliche Bremsbeläge gibt? Auch, daß die Beläge zur Felgenoberfläche kompatibel sein müssen?

Berichtest du 2012 von den Erlebnissen mit deiner ungewarteten superguten Ultraleicht-Scheibenbremse, die irgendwann nach dem 39. Mal das Stilfser Joch hinunterzudüsen plötzlich unerwartet verglühte ?
HS

ich habe eben diese schwarzen Belege. Nee, angetan war ich davon nicht.

Gruss
Thomas

Nee, die Schwäche bei Nässe kannte ich schon. Nur habe ich diese bis vor ein paar Jahren alleine deshalb akzeptiert, weil es dafür keine brauchbare Alternative gab. Jetzt - und gerade weil ich seit 8000 km eine Scheibenbremse auf dem Reiserad zum Vergleich habe - erscheint mir das Verhalten der Bremse völlig unzureichend. Sicherlich weiss ich, dass es verschiedene Beläge und Felgen (Keramik) gibt. Ich denke schon, dass ich da eine geignete Kombination fahre.
Warum ich das Dreck-Belag-Geschmier von der Felgenflanke nicht abgemacht habe? Habe ich doch, eben erst am Abend im Hotel. Unterwegs im Regen mit zeitw Gewitter in 2250 m Höhe fehlten mir dazu Lust und Nerven.
Abgesehen davon nützte auch diese Reinigung nicht viel. Am nächsten Tag ging es erstmal lange bergauf im Regen - die Abfahrt ging dann mehr oder weniger so weiter, wie es am Tag zuvor aufgehört hat, d.h. nach längerem Warmschleifen der Bremse hat diese auch vernünftig gebremst.

Gruss
Thomas

Hallo!

Dein Problem erstaunt mich schon ziemlich. Ich fahre auf allen meinen Rädern Felgenbremsen verschiedenr Bauarten, u.a. auch die HS 33 (auch am Tandem), bei Sonne, Regen, Dreck & Schnee (wenns sein muss) und sie haben höchstens kurz Mätzchen gemacht, ohne dass ich je eine reinigen hätte müssen. Also mir genügen sie auch im Stadtverkehr in Graz (und das heißt mehr als auf Tour!)

lg irg

Hallo,

ich kann von meiner Felgenbremse eigentlich auch nur Gutes berichten (außer das Sie mal quietscht, wenn sie naß ist, oder bei kleinen Steinchen die manchmal zwischen Felge und Bremsschuh kommen, dann "grammelt" sie).
Aber gut gebremst hat sie immer.

Gruss aus Wien
Georg

Es gibt bei Magura 2 Sachen zu beachten.
1: Die Beläge nicht komplett runterfahren. Die letzten Millimeter der Gummis bremsen tatsächlich Schei****.
2: Die Belagsnachstellung nicht zum Anschlag raus. Ich hatte mal das Problem, daß der "Belagsweg" kurz vor dem Erreichen der Felge zuende war. Es half nur, die Zylinder näher zur Felge zu schrauben. Effekt: Du ziehst die Hebel durch, und es passiert nichts. Sowohl trocken als auch nass.

Übrigens: Die schwarzen Beläge sind für uneloxierte Alufelgen. Die bremsen auch im trockenen mit eloxierten Felgen gut, bei Nässe passiert eben das von dir beschriebene.

Mfg,
Michael

wie sieht man ob man eine eloxierte Felge hat? Ich bin heute zum 1. mal mitm meinem neue Rad gefahren und komischerweise war die Bremswirkung (habe HS11, ganz neu)am vorderrad sehr schlecht, es ist fast unmöglich das Rad zu blockieren, am Hinterrad jedoch greift sie super (mir ist schon bewusst das es einfacher ist das Hinterrad zu blockieren als das vorderrad, aber ich denke ich kann das abschätzen), hab übrigens neue Mavic XM719 Felgen. Kann man irgendwie die Felgen "bearbeiten" damit die Bremsen besser greifen, gibt es irgendwelche Tricks?

Fahr erst mal hundert Kilometer so dass die Bremse eingefahren ist. Dann berichte heute Abend noch mal.

Die Felge würde ich in ruhe lassen, aber die Beläge könntest du mal mit Sandpapier bearrbeiten. Hilft zwar nicht immer, macht aber nix kaputt.
Meine letzte Rettung früher war es, die Bremsbeläge mit Fett einzuschmieren und Straßendreck draufzuwerfen. Diese Schmirgelpaste brachte mich auch in den Pyrenäen zum stehen. Allerdings sind gute Bremsen auf jeden Fall besser...
Mfg,
Michael

Hab 2 Fragen:
- Ist es schlimm, dass man Bremsschuhe für Alu-Felgen an einer Stahlfelge benutzt?

- Ist der Bremszug irgendwie für die Bremsleistung von Bedeutung?

Bremsgummis verlieren bei tieferen Temperaturen an Bremswirkung genauso wie Pneus an Haftung verlieren.

Felgenbremsen sind eindeutig im Nachteil bei den von Dir beschriebenen Umständen.

Das hat mit MAGURA überhaupt nichts zu tun.

Die Frage ist nur, wie häufig Du unter solchen Umständen fährst. (Als mehrheitlicher Schönwetterfahrer habe ich die gleichen Erfahrungen schon lange nicht mehr gemacht, aber es tut schon weh, wenn man die abgeraspelten Felgen anschaut).

Sehe ich auch so, deshalb möchte ich bei Bremsen Magura auch treu bleiben und nur die technische Lösung "Felgenbremse" gegen eine geeignetere austauschen.

Ich fahre am liebsten natürlich auch bei schönwetter. Allerdings hatte ich jetzt schon länger keines mehr...

Am Samstag Regentour mit Delite und Scheibenbremse: Bremsleistung unverändert hervorragend,

Sonntag: Rennradtour, kein Regen mehr, aber nasse Fahrban: Abfahrt mit 24% -> das verzögerte Ansprechen führte zum erhöhten Adrenalinausstoss.

Thomas

Hallo!

Bremsgummis für Alufelgen sind sicher nicht für Stahlfelgen gedacht und bremsen daher auch schlechter.
Die Übertragung über Seil und Bowdenzug spielt bei der Bremsleistung auch mit: Je besser das Seil rutscht, umso besser die Bremsleistung.
Noch wichtiger ist es aber, die Bremsen richtig eingestellt zu haben.

lg irg

Hallo Thory,

es gibt für die HS33 spezielle "wettkampforientierte Beläge" (ausgezeichnet bei Regen. Diese sind rot !

diese roten Beläge waren aber nur für Keramikfelgen - oder eben für Nicht-Keramik felgen, richtig?
Gruss
Thomas

Lieber Thomas.

hast du schon mal an die Alternative gedacht, statt der Bremse die Felgen zu wechseln? Magura HS 33 mit Keramikfelgen
hat gegenüber Scheibenbremsen den Vorteil, mechanisch weniger anfällig zu sein, und gleichzeitig die Speichen weniger zu belasten. Die Bremswirkung ist mit den speziellen Belägen hervorragend, auch bei Nässe. Die Lösung ist auch nicht billig, aber das sind Scheibenbremsen ja auch nicht.

Gruß

Igel-Radler

Hi Igel-Radler,

ich habe eine Felge mit Keramik und eine ohne. War jetzt nicht beabsichtigt, aber die Maguras killten eine Felge und die musste ich im nächsten erreichbaren Radladen nachkaufen. Und da musste ich nehmen, was es gab.

Zusammen mit den schwarzen Belägen habe ich folgendes Verhalten:

a.) trocken: beide Räder bremsen gut
b.) Regen, aber auch Tau, wenn man über ein Stück Wiese fährt: ein Rad bremst sehr mässig und das andere erstmal gar nicht. Bei längeren Abfahrten kommt die Bremswirkung dann irgendwann.
c.) Schnee: keines der beiden Räder bremst.

Bei der oben beschriebenen 3 Tagestour durch's Engadin und Umgebung gab es noch viel Altschnee und auch Neuschnee.



Gruss
Thomas

Lieber Thomas,

das ist des Rätsels Lösung: Für Keramikfelgen gibt es von Magura eigene (natürlich sündteure ) Bremsbeläge, Fabe grau oder grün. Die schwarzen sind nur für unbeschichtete polierte Felgen.

Gruß

Igel-Radler

Hallo

In den Magura FAQ gibt es folgenden Hinweis:



Gruss, Martin

Hallo Igelradler,
an meinem Reiserad habe ich im Vorderrad lange zeit die Mavic T217 Ceramic gefahren(habe jetzt wieder eine Regida Cerra Laser 4 drin).
Bin auch lange zeit mit V-Bremmsen (mit DiaCompe Tandemrennbremsgriffen, knapper Seilzugweg ) gefahren und hatte die Shimpanso Ceramicbeläge benutzt, ausreichende aber nicht überragende Wirkung.
Bei Ebay habe ich vor zwei Jahren ein paar Magura HS66 ersteigert , wovon ich allerdings nur die hintere Anbaute(Hinten normale Alufelgen Mavic T217 oder Alesa Endevor). Diese Jahr habe ich vorne auch die HS66 montiert und bin sehr enttäuscht vor allem bei Nässe(mit den grünen Ceramic spezialbelägen).
Ich stehe jetzt vor der Frage wieder V-Bremsen zu montieren(eventuell die kurzen für Rennbremmsgriffe), oder wenn ich eine gescheite Alufelge (Maulweite 17mm, 28", doppelt geöst usw. ) ohne Beschichtung auftreiben kann. hier will ich dann auch mal die roten Wettkampfbeläge testen. Ich kann nicht glauben das man auf Ceramicfelgen schwört, werden die den überhaupt noch hergestellt?

Gruß
Thomas

Hallo Thomas, Martin und Igel-Radler und alle anderen Ratgeber. Danke für eure Tips und Beiträge.

Mag ja sein, dass ich nicht die beste Kombination Felge - Bremsbelag habe. Ich werde da auch noch etwas experimentieren, wenn auch finanziell zurückhaltend. Ich erwarte jedoch nur graduelle aber keineswegs grundlegende Verbesserungen.

Ist es für Euch eigentlich selbstverständlich und akzeptabel sich um die Details der Felgen und Bremsbeläge zu kümmern? Meiner Meinung nach wird hier zu viel Produktdesign auf den Endverbraucher abgewältzt.

Gruss
Thomas

allerdings

Muss nicht so sein. Jedes neue Rad hat Felgen und Bremsen vormontiert. Aber wenn Du selbst anfängst Komponenten zu tauschen? Da musst Du Dir wohl selbst ein paar Infos beschaffen. Es gibt doch dazu von Magura / vom Bremsbelaghersteller oder den Felgenherstellern ein paar Ratschläge was zusammen passt. Oder halt hier.

Stimmt, da Felge und Bremse eben nicht aus einer Hand kommen und trotzdem zusammen können müssen. Aber wie damit umgehen, wenn (wie mir passiert) auf der Tour eine Felge durchgebremst wird und die neue als schnelles Esatzteil ohne Auswahl gekauft wird? Dann hat man nämlich Folgekosten:

a.) zu Hause eine Felge der Wahl kaufen - teuer

b.) zu Hause passende Bremsbeläge kaufen und ab da immer 2 Sorten Bremsbeläge als Ersatz mit sich führen

c.) alles so lassen wie es ist.

Für c.) spricht, dass das Rad mit den passenden Bremsbelägen etwas besser als das andere anspricht, aber von gut ist das weit entfernt.

Gruss
Thomas

Morgen,