Hey...ist hier jemand schon durch doe Masuren geradelt.
Wie sind die Strecken dort?
Wir wollen nächstes Jahr eventuell mit Birdys auf Reise gehen. Täglich 60-100km radeln.
LG
Mb

Landschaftlich sehr hübsch
Jede Nacht an einem andere See
Wild campen wird ohne Probleme toleriert
Ganz leicht hügelig
Nur vorsichtig bei kleinen Straßen - die entpuppen sich ziemlich oft als tiefe Sandwege
Auf größeren muss man sich allerdings daran gewöhnen, oft gefährlich nahe überholt zu werden
In jedem kleinen Ort gibt es einen Miniladen zur Grundversorgung
Bei großer Hitze zieht man Spurrillen in den Asphalt
Vorsicht bei zu nahem Kontakt mit Russland, die Grenzerpassen erbärmlich auf
Zugreisen sind spottbillig

Lohnt sich auf jeden Fall
Gruß
Ursula

Dem "sehr schön" schließe ich mich an
Da es ein touristisches Gebiet ist, kann es aber sein, dass die kleinen Dorfläden außerhalb der Saison geschlossen sind. Bei Deiner beabsichtigen Kilometerleistung dürfte sich mit etwas mehr Planung als außerhalb der Masuren aber dennoch gut etwas finden lassen. Campingplätze sind manchmal nicht mehr vorhanden, wo sie eingezeichnet sind, dafür aber woanders – eine gewisse Flexibilität ist also nicht schlecht Ggf. Mückenmittel einpacken. Im wiki stehen außerdem noch weitere Infos.

Kann Masuren total empfehlen. Natur und Abgeschiedenheit sind toll - andererseits ist das auch ne polnische Urlaubsregion (teils volle Campingplätze mit prolligen, neureichen Polen in SUFFs und übermorisierten Jachten), die Kleinstädte sind sehr sehenswert und verfügen über alles für den täglichen Bedarf.
Unser Bikeline-Heft (obwohl neu gekauft) war hoffnungslos veraltet, das Unterkunftsverzeichnis unbrauchbar, Radläden nicht eingezeichnet.
Die bisherigen Hinweise zu den Streckenverhältnissen waren richtig: Auf großen Straßen kann viel Verkehr sein (hier mag ein Spiegel durchaus beruhigend wirken), zu kleine sind unbefestigt und je nach Variante entweder Sandpisten, teils als Rüttelstrecke oder man trifft auf preussisches Feldsteinpflaster (wer sich damals diese ABM-Maßnahme ausgedacht hat - da geht mir heute noch die Klinge in der Tasche auf. Unfahrbar!).
Die mäßig befahrenen asphaltierten Straßen der Kategorie dazwischen sind aber top.

Zur Topographie: Der Osten ist flacher, da sind auch die großen Seen (die sich auch für ne ausgedehnte Kanutour anbieten!), im (Süd)Westen Richtung Allenstein (Olsztyn) wird es etwas hüglicher. An geschichtlich interessanten Orten gibt es vielleicht einerseits die Schlachtfelder, wo Hindenburg seine Lorbeeren verdient hat und andererseits die Wolfsschanze (Hitlers Hauptquartier). Die schamlose Nazi-Nostalgie die im Umfeld der Wolfsschanze betrieben wird wirkt allerdings sehr abstoßend.

Bahnfahren ist in Polen sehr billig, aber das Finden der passenden Route dahin kann sich als aufwändig herausstellen. Hinzu sind wir über Frankfurt O. gefahren mit 5stündigem nächtlichen Zwischenstop in Ruhland; rückzu von Danzig direkt in den Süden (über Nacht) nach Breslau und dann nach Dresden. Polnische Bahnhöfe sind eigentlich nie barrierefrei.

Und wie verständigt man sich da? Polnisch zu lernen trau ich mir ehrlich gesagt nicht zu...

Martina

Verständigung scheint auch "in der Wildness" kein Problem zu sein. Sinngemäßes Zitat eines Bekannten, der im Mai dort war: Die ältere Hälfte der Bevölkerung kann Deutsch, die jüngere Englisch.
Gruß
Uli

Im touristisch relevanten Situationen (Hotel, Gastronomie) spricht man ganz gut Englisch. Russisch geht auch manchmal. Inzwischen gibt's auch viele Polen, die nach Arbeitsaufenthalt in Deutschland unsere Sprache sprechen.

Gruß Dietmar

Die fünfeinhalb Worte russisch, die ich beherrsche würden denke ich wenig weiterhelfen. Leider hab ich das mit der Russisch-AG damals nicht durchgehalten.

martina

Ich würde noch irgendeinen neonfarbigen Gegenstand (Packsack, Warnweste,etc.) am Gepäckträger befestigen. In den Waldabschnitten erhöht sich damit die Chance, besser gesehen zu werden. Breitere Reifen sind vorteilhaft. Auch schlaglochübersäte Straßen lassen sich am Rand entlang meistens noch gut befahren (auch wenn Sonne und Laubwerk den Straßenzustand oft schwer erkennbar machen).

Zur Verständigung braucht man ja nicht viel, Einkaufen geht auch per Draufdeuten

Die Antwort kam schon: Mit Deutsch (Ältere) und Englisch (Jüngere) kommt man relativ weit. Wir hatten den Vorteil, dass meine Frau zwei Semester Polnisch gelernt hatte, so konnte sie sich in den vielen Tante-Emma-Läden (Sklep) verständlich machen. Da ist noch nix mit Selbstbedienung. Das Kaufen eines Stücks geräucherten Fischs hab ich als recht stressigen (und auch unfreundlichen) Vorgang in Erinnerung.
In den größeren Orten gibt es natürlich Supermärkte.

Wenn du also mit den Einheimischen ins Gespräch kommen möchtest, könnte das schwierig werden. Sich grundsätzlich verständigen geht.

P.S.: Wenn dein Navi kaputt geht, dann hilft nur noch beten und "auf Hilfe warten. Wenn keine Hilfe kommt: Viel Glück!"

Yep, Deutsch, Englisch, Hände und Füße
Die Bevölkerung war super, super freundlich. Ein Zug hat extra gewartet, weil die doofen Radlerinnen sich verlaufen hatten und ein Schaffner hat unsere Karren dann noch über Absätze und Gleise gehievt. (Wir waren mit einer 20 Jahre alten Gazelle - Hund im Fahrradkorb - und einem Fahrrad-Kaltblut mit viel zu breitem Sattel und 7 Gängen unterwegs)

Ich hab noch die Karten - wir waren vor zwei Jahren unterwegs. Wenn du Interesse hast ...

Ich bin Anfang Juni in Saarbrücken mit dem Rad gestartet. Seit etwa 16 Tagen in Masuren. Ein Traum ...! www.edi-foto.blogspot.com In meinem unregelmäßigen Fotoblog kannst Du Dir einen kleinen Einblick verschaffen.
Ich mache hier weniger Km als sonst (50 - 100 ),weil es soviel Schönes zum sehen und verweilen gibt.
Ich spreche kein englisch oder polnisch. Die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit finde ich enorm. Kontakte mit Polen laufen sehr schön, man muss sie nur ansprechen. Man wird nicht permanent selbst angesprochen, wie im südlichen Europa.
Wild campen, kein Problem.

Wooow..wirklich schöne gegend..
Deine Bilder sind echt beeindruckend.
Nur, mit den birdys dort zu fahren wird wohl nichts.
LG
Mb

So auch meine Erfahrung.
Die Züge mögen billig sein -erinnere mich nicht mehr - aber die Pünktlichkeit war nicht so doll. Außerdem waren die Fahrzeiten, die di DB-Fahrplansuskunft lieferte,leider nicht korrekt, weshalb wir unseren Zug in Warschau verpasst haben.

Mein ziemlich alter "Masuren per Rad" war dennoch sehr hilfreich und die Pflasterstraße, vor der gewarnte wurde, war 2009 noch so vorhanden.