Hallo,
ich bin neu hier und wollte auch mal meine Radtourerfahrungen loswerden^^.
Mein Name ist Julian, bin 23 und bin bis jetzt diese Touren gefahren:
2009: Karlsruhe - Paris - St. Malo (10 Tage)
2010: Karlsruhe - Orleans - St. Malo (12 Tage)
2011: Villingen - Zürich - Lindau - Kempten (4 Tage)
2012: Villingen - Grenoble - Cannes (10 Tage)
Ich werde zuerst was von der Cannes-Tour berichten, da die noch einigermaßen Frisch im Kopf liegt.
Die Tour bin ich mit meiner Freundin gefahren, die zwar sportlich ist, aber es davor nicht unbedingt so mit Radfahren hatte. Ich habe Sie praktisch zu Ihrem Glück gezwungen ;P. Seitdem ist Sie sehr fasziniert vom Radsport und trainiert fleißig für die nächste Tour.
Die Tour haben wir nur grob geplant. Campingplätze haben wir z.B. nicht aufgeschrieben sondern darauf gehofft das irgendwann mal welche kommen werden wenn wir sie brauchen^^. Wir sind mehr oder weniger drauf losgefahren und haben uns jeden Abend vor die Karte gehockt und uns die Route für den nächsten Tag markiert.
Fahrräder: Mein Rad: Cube Agree 2012 Rennrad, Ihr Rad: Scott Fitnessbike Matix (glaub ich)
Ausrüstung: Sehr leichtes Zelt, leichte Schlafsäcke, Isomatten, Spiegel-Reflex, Fahrradklamotten...
Am 1. Tag sind wir von Villingen losgefahren Richtung Baden (Schweiz). Gleich am ersten Tag haben wir irgendwann eine Straße erwischt (muss nochmal gucken welche) die stark befahren war und auf der wir auf keine Sympathie für Radfahrer gestoßen sind, weshalb wir auf kleinere Dorfstraßen gewechselt sind. Natürlich wurde alles anders sobald wir über der Schweizer Grenze waren
. Nunja...nach dem ersten Tag waren wir was Stress angeht auf jeden Fall abgehärtet. Im nachhinein hätte ich den ersten Tag besser planen sollen..aber gut. Gecampt wurde auf einer Wiese in der nähe eines Jugendhauses, in dem man für wenig Geld auch duschen konnte.
Am 2ten Tag haben wir es etwas ruhiger angehen lassen und sind von Baden nach Burgdorf gefahren. Das Wetter hat wie am Vortag gepasst. Dort haben wir auf dem Campingplatz "Waldegg" gecampt, welcher direkt an einem Fluss liegt (zum Füße reinhalten) und auch nicht Teuer war.
An Tag 3 gings dann zum Genfer See. Die Strecke dorthin war super zum fahren und die Beine haben sich langsam auf die Tour eingestellt. Wir hatten einen guten Schnitt und kamen am frühen Abend am See an. Dort ging es eine Serpentinenstraße direkt runter zum See, von der man eine super Aussicht hatte. Die Auswahl an Campingplätzen ist groß. Abends wurde das Wetter am See etwas schlechter aber die Wolken haben sich am nächsten Tag wieder verzogen.
Tag 4: Von Lausanne über Genf nach Neydens war eine schöne Strecke mit ständiger Sicht auf den Genfer See. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Straße zu überfüllt war. Gecampt wurde auf dem Campingplatz "la-colombiere"...war nicht ganz billig aber es gab ein Schwimmbad und ein super Restaurant in dem wir Abends essen waren.
Tag 5: Von Neydens über den Lac d'Annecy Aix-Les-Brains. Zum ersten See ging es Recht zügig, wo wir dann auch eine Mittagspause einlegten. Der 2te Teil (auf der D1201)der Tagestour war auch schön, nur hat der Verkehr gegen Ende stärker zugenommen. Jedoch vollkommen fahrbar. Abends hatten wir dann noch genug Zeit um uns den See und ein Teil von der Stadt anzuschauen. Allgemein fuhren wir immer recht früh los um Abends noch den Ort anzuschauen, in dem wir unser Zelt aufschlugen. Ein paar Bier waren ab und zu natürlich auch drinnen ;P.
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Tag 6: Wir sind am 6ten Tag nach Aix-Les-Brains über Chambery, Voiron und Grenoble gefahren. Die Strecke war extrem gut zu fahren. Ich vermute mal das sie wesentlich entspannter zu fahren ist wie wenn man über Pontcharra nach Grenoble fährt. Jedoch ist die Strecke nicht zu unterschätzen da es ab und an ein paar Aufstiege gibt welche auf der Karte nicht ganz ersichtlich sind. Wir sind leider erst gegen 20 Uhr auf dem Campingplatz angekommen (Camping Caravaning l'Imprévu), da wir uns in Grenoble ein wenig vergurkt haben. Hier ein Bild von Grenoble:
Tag 7 war einer unserer härtesten Tage. Wir sind morgens von Aix-Les-Brains gestartet richtung Vizille. Von dort wussten wir nicht so recht wie wir fahren sollen und haben uns für die N85 entschieden. Die Straße geht ziemlich steil den Berg hoch (ohne Serpetinen) und ist stark! befahren. Ich bekomme heute noch Gänsehaut wenn ich an dieses Straße denk^^. Wenn man erstmal am See de Laffrey angekommen ist hat man's hinter sich. Ab dort kann man die Tour fortsetzen ohne ständig zu fluchen. Bis zu unserem Tagesziel Corps ist es eine wunderbare, kaum befahrene Strecke welche aber nicht ohne für Anfänger ist. Abends wurde dann noch in Corps was getrunken...ein sehr schöner und ruhiger Ort. Gezeltet wurde auf dem Campingplatz La Rouillère.
Tag 7: Von Corps nach Sisteron. Mhhh...diese Strecke hat mir nicht so gefallen da die letzte hälfte sehr eintönig ist...immer geradeaus, viel Industrie und man ist ständig der prallen Sonne ausgesetzt. Die Straßen waren kaum befahren und man kam auf der geraden ein gutes Stück voran...aber landschaftlich hat sie nix zu bieten. Abends sind wir dann in Sisteron angekommen (Bild Links).
Das Bild wurde in der ersten hälfte der Tagestour gemacht
Tag 8: Nach Sisteron ging es über Castellanes nach La Roque-Esclapon. Nachdem man 20 Kilometer von Sisteron entfernt ist merkt man, dass man dem Meer näher kommt. Die Häuser, Bäume, Sträucher und Felsen sehen auf einmal ganz anders aus. Vor uns machten sich riesige Felsen auf, an denen man vorbei fahren musste. Diese Etappe ist extrem schön und kaum befahren....Nach dem man den "Col des Leques (1248m)" hoch ist wird es nach Castellanes nochmal steiler. Durch Castellanes sind wir schnell durch da es hier von Sandalen-Touristen wimmelt die sich den "Notre Dame du Roc" anschauen wollen. Da der Campingplatz nach Castellanes unfassbar teuer war und voll mit Wohnwägen und Kinderherden haben wir uns entschieden weiter zu fahren und nach einem anderen Campingplatz zu suchen. Dabei haben wir ein Hotel entdeckt(Le Coq en Pâte)welches mehr als Spitzenklasse war. Es liegt in La Roque-Esclapon und war billiger als der Campingplatz 10 Kilometer davor. Es ist ein kleines, ich denk familienbetriebenes Hotel welches unfassbar gutes Essen kocht.
Der letzte Tag nach Cannes war auch wieder sehr gut zu fahren und landschaftlich sehr schön. Aber wie das so ist will man sein Ziel ja doch nicht erreichen und lieber noch ein paar Tage fahren. In Cannes habe wir unser Zelt auf einem Campingplatz aufgeschlagen, welcher 20 min zu Fuß vom Meer entfernt ist. Wir waren dann noch 2 Tage am Meer und haben unser wohlverdientes Sonnenbaden genossen.
Das Meer!
Fazit: Super Tour mit vielen abwechlungsreichen Landschaften! Außerdem ist Sie sehr gut mit dem Rennrad zu fahren und für Anfänger ein guter Einstieg.