Zweite Hälfte Teil 3.
Es folgt wieder ein Abstecher ins Landesinnere, weil die Erbauer der Insel beliebt haben, an der Südküste die Berge direkt ans Wasser zu rücken. Im Bild der liebliche und weltbekannte Badeort Kókkinos Pírgos, wo ich gerade übernachtet hatte, von einem roten Turm ist aber nun wirklich nirgendwo etwas zu sehen:
Nein, keine Drohne, eher ein Sonderflugobjekt, wenn die fliegen, sehen sie aus wie eine Mischung aus Libelle und Schmetterling:
Oben im Bild schon wieder eine Paßüberquerung von 500 m, es ist das ja immer von Meereshöhe an zu denken:
Zu meinem Ziel Spíli geht es zum Glück nur noch bergab:
Singender Gast direkt vor meinem Fenster:
Spíli:
Auf meinem Zickzackweg wieder ans Meer kommt diese wilde Schluchtdurchfahrung auf mich zu. Hinter mir liegt ein sanftes Hochtal mit Waldstücken. Es wird sehr windig. Blick nach schräg unten:
Und los gehts:
Das dort so genannte lybische Meer kommt wieder in den Blick:
Blick zurück:
Plakiás 300 m tiefer:
Die einzige fotografische Andeutung des Unwetters, was mich ab hier erwartete. Sturm:
Es war wieder dieser Fallwind aus Norden, also die Berge herab. Die Straße bleibt panoramamäßig immer auf 300-400m Höhe, rein ins Tal, raus aus dem Tal usw. Man hat den Wind also wechselnd von vorne und von hinten. Er erreicht allerdings in Böen wirkliche Sturmstärke, sodaß er auch im Rücken schadet. Man kann nicht fahren. Ich habe dann an Stellen, die vorgelagert sind, wo also der Sturm noch mehr Kraft hatte, auch bergab schieben müssen. Einmal hat er mich 20 m eine 7% Steigung hinaufgeschoben, ohne daß ich mitgetreten hätte. Dann kommt wieder eine leichte Richtungsänderung wie ein Stoß und man fliegt vom Rad. Wenn man nicht eh ein Bein weit ausgestreckt hat zum Abstützen. Ich habe noch einigermaßen gute Laune.
Es ist eine traumhaft schöne Straße!
Der Ort Rodákino (Pfirsich) gliedert sich in einem Taleinschnitt in Ober- und Unterpfirsich. Dazwischen fuhr der gesamte Schwerverkehr auf dieser unteren Straße bzw Brücke - bis vor ganz kurzem, denn die neue Straße war frisch asphaltiert:
Nicht genau hier, aber so ähnlich sah es aus, als ich beschloß, direkt am Meer einer unbefestigten Straße zu folgen, in der Hoffnung, weniger Sturmstärke zu haben als oben auf 300m Höhe. So ging es also 2 km steil bergab, führte an zwei wunderschönen, abgelegenen Badehotels vorbei und endete im Nichts. Also wieder hoch, geschoben selbstverständlich:
Dann kommt Undokumentiertes. Nach weiteren 5 km Schiebens eine Ansammlung von Häusern mit Taverne, ich setze mich in den Windschatten. Mein Ziel ist 25 km weg und es ist halb 5. Ich hatte in Pfirsich einen Bus fahren sehen, allerdings dort wendend und in die falsche Richtung zurückfahrend. Wie ich hier nun hinter meinem O-Saft sitze, kommt auch ein Bus aus meiner Wunschrichtung, wendet direkt hier und ich kann gerade noch aufspringen und ihn anhalten.
Das Fahrrad sei überhaupt kein Problem, ich solle mal nicht hetzen, nurzu. Der Wirtin drücke ich einen Geldschein in die Hand und verlade das Rad, Platz ist selbst für SumoJu genug da, ungefaltet. Dann sitze ich im kühlen Bus, der wegen des Sturms sehr, sehr bedächtig fährt.
Außer dem Fahrer sitzen noch seine Frau und zwei Kinder mit drin, sie machen einen Familienausflug mit dem Papa auf seiner Linientour und wir kommen nett ins Gespräch. Er will alles wissen, auch über das Rad und so weiter.
Der Fahrer telefoniert ständig, während er durch die abenteuerlichsten Ortsengstellen bugsiert und macht schonmal während des Fahrens Fotos mit seinem iPhone und dem seines Sohnes, damit der wenigstens anständige Bilder von der Tour heute hat....
In Sfakiá haben wir längeren Aufenthalt, bis das Boot die Samariá-Schluchtgänger anliefert, dann geht es über den Imbros-Paß nach Chania.
Das hatte ich morgen mit dem Rad machen wollen, aber wenn es eh schon im Bus ist - und ich war fertig, am Ende. Zum Tagesende dann durch die Windschutzscheibe dann noch den Sonnenuntergang:
Kulturschock. Blick am anderen Morgen aus meinem Hotelzimmer in Chaniá:
Etwas näher:
Und noch:
Ruhe-Bummel-Sightseeingtag:
Originelle Kombination:
Bis Sister is watching me:
Andere Art von Kombination:
Der neue Trend. Wohlfühlfischknabbern:
Ufermauer:
Jede bezahlte Sonnenminute wird konsumiert, jawollja!
Romantik pur:
Getürm vor dem letzten Schein der Sonne auf die Levka Ori, die weißen Berge: