Gefahrene Strecke POI's von (Wild) Campingplätzen und Hostels In Seoul war ich schon mal, deswegen lasse ich die Stadtbesichtigung aus und radle gleich los.
So fängt der Radweg in Seoul an. Viele Menschen picknicken auf der Wiese und ganz entspannt geht es aus der Großstadt hinaus. Es sind sehr viele Radler unterwegs.
Sogar im 7/11 Supermarkt werden Fahrräder vermietet
In den Supermärkten gibt es auch leckeren Essensnachschub. Im Foto meine Lieblingsspeise, Reis mit einer homöopathischen Dosis Huhn oder Thunfisch. Müsli oder Haferflocken konnte ich nirgends wo auftreiben.
Am Radweg sind Informationsbüros. Dort kann man solch eine Übersichtsbroschüre der Radwege erhalten
Gleich am ersten Tag lerne ich Hong Ji Min kennen. Wir fahren 10 Tage zusammen und haben viel Spaß. Was kann einem Besseres passieren als mit einem Einheimischen zusammen zu radeln? Bingo! Von Juni bis August ist Hong in Europa unterwegs, vielleicht meldet er sich bei dem einen oder anderen von euch über Warmshowers.
Reisaussaht
Kimchi Suppe schmeckt lecker
Traditionelles Koreanisches BBQ ist ein Muss. Fetter Schweinebauch ist eine Delikatesse. Beim Bezahlen gab’s immer Gerangel, ich wurde oft eingeladen.
Koreaner schnibbeln gerne das Essen klein. Hong nimmt auch seine Schere und die Metall-Essstäbchen mit nach Europa, ich konnte es ihm nicht ausreden
Relaxen im heißen Quellwasser
Eine im Sattelrohr integrierte Luftpumpe kannte ich auch noch nicht
Am Wegesrand stehen öfters solche Holzpfähle…
… seltener sehe ich plattgefahrene Schlangen
Ulkig ist die aufgespießte Seife in den öffentlichen WC’s.
Übrigens sind die WC’s immer pikobello sauber. Nie habe ich beschmierte Wände oder sonstigen Dreck gesehen.
Der Strand von Haeundae in Busan
Man bereitet sich für den Touristenansturm im Sommer vor
Von Busan nehmen wir die Nachtfähre zur Insel Jeju-Do
Schlafraum auf der Fähre
Abendstimmung in Busan
Lt. Hong ist Jeju-Do berühmt für 3 Dinge: Felsen, Wind und schöne Frauen.
Ich lerne nur die Felsen kennen
Einer der zahlreichen Rastplätze
Unbedingt ausprobieren sollte man den koreanischen Reiswein und den Reisschnaps
Wir haben mit dem Wetter Glück und besteigen den höchsten Berg Südkoreas, den Hallasan.
Fast noch interessanter als der 1950 m hohe Berggipfel sind aber die Top ausgrüsteten Koreaner. Die Koreaner sind totale Outdoor-Fans und laufen auch in ihrer Freizeit in der angesagtesten Wandermode rum. Man könnte es aber auch einen Jogginganzug Upgrade nennen.
Von Jeju-Do nehme ich die Fähre nach Mokpo, jetzt alleine. Hong fliegt nach Polen, er ist in der kurzen Zeit ein super Kumpel geworden.
Es geht an der Südküste entlang zurück nach Busan.
Wenn’s schön wird, dann wird man auch darauf hingewiesen
Endlich mal ein Land wo die Hofhunde angeleint sind
Rollator war gestern. Heutzutage fahrt die Ü60 Gruppe mit Elektrostühlen durch die Gegend spazieren, oder zur Feldarbeit. Ist ganz normal hier und keiner schämt sich dafür
500 Jahre alter Baum
Ich zelte neben einem abgestellten Bagger. Morgens um 05:30 Uhr werde ich geweckt, der Bagger wird auf den LKW verladen
Die Südküste ist ziemlich hügelig und windig
Koreaner müssen Weltmeister im Knoblauchanbau sein
Und immer wieder Reisfelder
Besonders die Insel Namhae ist bergig, hat aber auch einige kleine schöne Strände zu bieten
Zufällig komme ich am „German Village“ vorbei. Hier wohnen einige Deutsch-Koreanische Pensionäre. Bei SPON gibt es dazu einen
Bericht .
Bei den Theis aus Mainz gibt es Kaffee und Kuchen, anschließend besichtige ich Haus und Hof, sowie die Back- und Metzgerstube. Alles wurde mit deutscher Gründlichkeit und Sorgfalt aufgebaut. Die selbstgemachte Mettwurst und das halbe Brot verschlinge ich auf den ersten 10 km nach der Abfahrt, so gut schmeckt es mir.
Am späten Nachmittag lerne ich diesen koreanischen Radler kennen.
Youn Jun Bong spricht so viel Englisch wie ich Koreanisch – nichts! Trotzdem verstehen wir beide uns prächtig und radeln die nächsten 3 Tage zusammen.
Wir feiern unsere neue Freundschaft mit BBQ und Reisschnaps.
Danach geht es halb betrunken an den Stadtstrand. Youn macht auf seine freundliche Art auch noch Duschgelegenheiten für uns klar
Die letzten 100 km Südküste vor Busan ist eine starkbefahrene Schnellstraße. Besser hier die Räder im Bus mitnehmen
Ein Straßenabschnitt mit vielen Tunneln ist für Fahrräder gesperrt. Wir winken einem vorbeifahrenden Auto zu und werden mitgenommen.
In Busan nehme ich dann die Nachtfähre nach Japan.
Der Abschied von Youn fällt schwer. Für ihn geht es jetzt an der Ostküste hoch und dann rüber nach Incheon, wo er wohnt.
Fazit:Korea hat mir super gefallen. Besonders natürlich die Zeit mit den beiden anderen Radlern. Auf den Fahrradwegen sind viele Radreisende unterwegs, mit etwas Glück kann man hier jemanden kennenlernen.
Nur sehr wenige Koreaner sprechen Englisch, deshalb war das Alleine reisen nicht einfach. Besonders die Essensbestellung im Restaurant bereitete mir Probleme.
Entlang der Radwege gibt es manchmal offizielle kostenlose Zeltplätze. Die Koreaner haben aber auch kein Problem mit Wildzelten, Plätze gibt es dafür genug, öffentliche WC's auch.
Wer möchte, kann die Campingausrüstung daheim lassen und in einem der zahlreichen Hotels wohnen.
Als Reisevorbereitung empfehle ich die tolle Internetseite von
Jan Boonstra . Ich bin seinen Track von Seoul nach Busan zum Großteil nachgefahren. Allerdings ist der Mittelteil der Strecke nicht der Fahrradweg, sondern normale Straße. Der Fahrradweg geht irgendwo in Gumi und Daegu entlang, den habe ich aber nicht gefunden.
Hong hat zur Navigation die App von Naver Maps benutzt, dort sind die Fahrradwege, Supermärkte, Campingplätze und was weiß ich noch alles eingezeichnet. Ist leider alles auf Koreanisch.
Von Hong habe ich nun aus dem www die GPS Tracks für alle Radwege zugeschickt bekommen (der Mittelteil wo ich mich verfahren habe fehlt hier aber leider auch), wer die haben möchte kann sich gerne per PN bei mir melden.
Das Wetter war ein Glücksgriff. Es hat nur an 3 Tagen richtig geregnet, 2 davon habe ich in Busan als Ruhetag verbracht. Die Temperaturen waren auch sehr angenehm. Meistens bin ich in kurzer Kleidung unterwegs gewesen. Abends habe ich dann aber doch schon mal eine dünne Jacke angezogen.